Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Sonntag, 31. Juli 2011

Jean Ziegler, Männer die die Welt braucht

Beeindruckt hat mich Jean Ziegler zum ersten Mal, als ich gerade vegan wurde. Im Fernsehen lief "We feed the World", meine Mitbewohnerin und ich haben ihn zusammen geschaut und Ziegler sagte, dass es auf der Welt genug Nahrungsmittel für Jedermann gebe, Hungertod sei also Mord, da der Mangel nicht tatsächlich, sondern inszeniert sei. Das Mindeste was man für hungernde Menschen auf diesem Planeten tun könne sei, kein Fleisch mehr zu essen.
Diese Worte habe ich danach immer wieder aus seinem Mund gehört, gelesen und gesehen. Und es gibt auch kaum etwas hinzuzufügen, es ist wahr. Er kritisiert die Machthaber auf "beiden" Seiten, sowie Privatmenschen, genau das ist für mein Empfinden auch richtig. Ja, der Konsument bestimmt den Markt mit, aber die Weltpolitik und gierige Machthaber tragen ihren Teil dazu bei. Genau das wollte er zur Eröffnung der Salzburger Festspiele auch sagen, jedoch wurde er vorher ausgeladen. Grund sei dafür angeblich seine Nähe zu Diktatoren in Afrika, insbesondere zu Gaddafi. Der Grund ist offensichtlich scheinheilig und vorgeschoben, sueddeutesche.de hat seine Rede veröffentlich und da wird doch ganz deutlich, dass er schlicht zu unbequem gewesen wäre. So gab es eine Stelle bei der ich verzückt die Hände klatschte und "hach, ich liebe ihn!"ausrief:

Weil die reichen Geberländer - insbesondere die EU-Staaten, die USA, Kanada und Australien - viele tausend Milliarden Euro und Dollars ihren einheimischen Bank-Halunken bezahlen mussten: zur Wiederbelebung des Interbanken-Kredits zur Rettung der Spekulations-Banditen. Für die humanitäre Soforthilfe (und die reguläre Entwicklungshilfe) blieb und bleibt praktisch kein Geld.
Wegen des Zusammenbruchs der Finanzmärkte sind die Hedgefonds und andere Groß-Spekulanten auf die Agrarrohstoffbörsen (Chicago Commodity Stock Exchange, u. a.) umgestiegen. Mit Termingeschäften, Futures, etc. treiben sie die Grundnahrungsmittelpreise in astronomische Höhen.
Die Tonne Getreide kostet heute auf dem Weltmarkt 270 Euro. Ihr Preis lag im Jahr zuvor genau bei der Hälfte. Reis ist um 110% gestiegen. Mais um 63%.

Und vervollständigt wird das Ganze dann weiter unten im Text mit einer direkten Ansprache:
Viele der Schönen und der Reichen, der Großbankiers und der Konzern-Mogule dieser Welt kommen in Salzburg zusammen. Sie sind die Verursacher und die Herren dieser kannibalischen Weltordnung.

  
Autsch. Das vor versammelter Mannschaft zu sagen, muss man sich auch erst mal trauen. Leider hat man ihm genau dazu - nicht gerade überraschend - die Möglichkeit genommen. Es ist aber auch viel einfacher Solidarität und Mitleid zu heucheln, vielleicht etwas Geld zu sammeln. Es beruhigt so schön das Gewissen, aber wer will schon etwas am Status Quo ändern?


Ich halte es ebenfalls mit Berthold Brecht und sage Wo Unrecht zu recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. 


Den gesamten Artikel könnt ihr hier lesen.

Samstag, 30. Juli 2011

Warum vegan so leicht für mich ist

Heute habe ich meinen ersten freien Tag seit einer gefühlten Ewigkeit. Nach dem Ende meine Prüfungen musste ich fast jeden Tag arbeiten, da einer meiner Kollegen in Portugal heiratet, einige dort hin- und andere wiederum in die Heimat gefahren sind. Da bleiben kaum Leute übrig, aber es kommt insofern ganz gelegen, da ich wohl in naher Zukunft einen neuen Laptop kaufen muss.

Wie dem auch sei, ich hatte zwar in letzter Zeit wenig Muße mein Online-Leben zu pflegen, aber ich habe ein paar Dinge gesammelt, über die ich noch schreiben möchte. Unter anderem ist mir in letzter Zeit klar geworden, warum es mir verhältnismäßig leicht fällt vegan zu leben, warum ich kaum etwas vermisse. Das ist ja doch eine recht häufig gestellte Frage. Als erstes ist eines ganz klar: Ich habe so viel über verschiedene "Produkte" gelesen, dass es mir schlicht den Appetit geraubt hat. Ich weiß jetzt was dahintersteckt, ich sehe auch viele Dinge überhaupt nicht nicht mehr als Lebensmittel an. Die Gewinnung und auch der Herstellungsprozess sind für mich nicht vereinbar sind mit dem, was Nahrung für mich bedeutet. Und von gesundheitlichen Aspekten spreche ich hier noch nicht einmal.

Aber es ist noch etwas ganz anderes, etwas von dem ich nicht gedacht hätte, dass es irgendwann mal in etwas positivem Enden würde. Ich habe hier ja schon öfter mal angesprochen, dass ich als Kind immer schlecht gegessen habe. Wirklich erinnern kann ich mich nicht mehr, aber den Erzählungen meiner Eltern zu folge habe ich mit ca. drei Jahren von einen Tag auf den anderen aufgehört die meisten Dinge zu essen, die man mir vorgesetzt hat. Von dem Tag an habe ich kaum etwas anderes gegessen als Weißbrot mit Nutella, Nudeln oder Kartoffeln mit Butter und Salz, Chicken Nuggets, Pfannkuchen, Pommes, Süßigkeiten, Gebäck, Cornflakes usw. Kein Gemüse, kein Obst, kein Salat, kein Vollkorn, keine Nüsse oder Samen. Aber eben auch selten Fleisch und niemals Eier (außer in verarbeiteten Produkten). Ich habe noch niemals einen Burger oder einen Döner gegessen. Jeweils ein mal habe ich Rührei und Spiegelei probiert und mochte es überhaupt nicht. Beim Grillen im Sommer gab es für mich Kartoffeln und Kräuterbaguette, wenn es Fast Food gab, war ich mit Pommes glücklich. Käse oder Wurst aufs Brot fand ich regelrecht eklig.
Für meine Eltern war das wirklich sehr schwierig, sie haben mit vielen Methoden versucht, mir Essen schmackhaft zu machen. Sie haben versucht mich mit Geschenken zu motivieren, wenn ich etwas bestimmtes aß. Aber es hat nicht funktioniert. Immer wieder haben sie mir Dinge vorgesetzt und gesagt, ich würde nichts anderes bekommen, bis ich nicht das Käsebrot gegessen habe. Auch das hat nicht funktioniert, teilweise habe ich vier Tage nichts gegessen bis meine Eltern dann aufgegeben haben. Früher wusste ich nicht, was das alles sollte, erst heute kann ich verstehen, warum sie so besorgt waren. Für mich war das aber immer etwas, was ich als nicht in meiner Macht gesehen habe. Ich hatte einen wirklich starken Ekel gegen die meisten Dinge. Immer wenn ich doch mal versucht habe etwas zu essen, ist mir ein kalter Schauer über den Rücken zu laufen, ich hatte das Gefühl meine Speiseröhre würde sich verengen, mein ganzer Körper hat sich dagegen gesträubt die meisten natürlichen Lebensmittel zu essen. Die meisten synthetischen Dinge waren komischerweise kein Problem. Mir war das alles recht egal, unangenehm war es immer nur, wenn ich bei Freunden oder Bekannten war. Die Leute waren zuerst schockiert und irritiert und dann meist überfordert. Die Mütter meiner Freundinnen haben sich immer unwohl gefühlt, wenn ich mit einem Stück Brot neben dem Abendessen saß, während ich immer nur wollte, dass möglichst nicht darüber geredet wird.

Als ich etwas älter wurde und vor allem als ich auszog und einen Job in einem Restaurant annahm, hat sich dann recht schnell recht viel geändert. Mir war selbst schon länger klar, dass das alles irgendwie nicht gut war. Ich habe dann einfach so angefangen viele Dinge zu probieren und auch letztlich zu mögen. Neben Obst und Gemüse gehörte dazu auch Fleisch und Fisch, was ich ganz ok fand, aber wirklich umgehauen hat es mich nicht. Stattdessen habe ich angefangen Gemüse zu mögen, Champignons zu lieben, Äpfel und Beeren statt Süßigkeiten zu essen, Salat zum Essen zu machen. Mein Freund und ich haben angefangen zusammen zu kochen, frische Lebensmittel zu verwenden und zu genießen. In der WG wurde öfter gekocht, ich habe mir angewöhnt Dinge zu probieren die ich nicht kenne, nicht mag und eigentlich auch nicht essen will, mich nicht von Aussehen, Geruch und Konsistenz abschrecken zu lassen. Jetzt umfasst mein Lebensmittelrepertoire viel mehr Dimensionen als das vieler Freundinnen und Bekannten.

Ein Grund warum ich mich vor ein paar Monaten dazu entschlossen habe vegetarisch und dann vegan zu leben war, weil mir klar wurde, dass ich gar nicht so viele Dinge streichen brauche. Mein Ekel vor Eiern und Käse war geblieben, Fleisch war mir egal. Ich denke, wenn ich gesehen hätte, wie einfach die vegane Küche und Backstube sein kann, hätte ich es schon sehr viel früher gemacht. Stattdessen habe ich lange gedacht, dass es für mich schwierig sein wird, da ich ja sowieso schon viele Dinge nicht mochte und ich mich unwohl mit dem Gedanken fühlte, noch mehr von meinem Speiseplan zu streichen. Hinzu kommt, dass ich schon seit ich zurück denken kann Müttern, Freunden und Kellnern erklären muss, was ich alles nicht essen möchte. Unangenehm war und ist es mir auch immer noch, aber gewohnt bin ich es dennoch.

Ich glaube, ich habe damit einen großen Vorteil gegenüber vielen anderen. Wenn Leute mich fragen, ob ich es nicht traurig fände wenn ich daran denke niemals wieder ein schönes Steak oder ein leckeres Käsebrot zu essen und ich dann sage "nö, mochte ich eh nie wirklich", dann muss ich immer auch ein bisschen lachen. Manchmal frage ich mich, ob das alles für mich so problemlos wäre, wenn ich ein "normaler Esser" gewesen wäre. Denn ich bin ganz froh, dass ich so wenig vermisse und das all die Dinge die ich gerne mochte entweder eh schon vegan waren oder auch ohne geschmackliche Verluste  vegan zu erhalten sind. Ich hatte viel dazu gewonnen und kaum Abstriche zu machen, abgesehen vielleicht von Eiscreme. Da blutet mir manchmal das Herz, aber da wäre ich wieder beim Anfang. Ich weiß so viel über Milch, dass ich das einfach nicht essen möchte. Egal ob lecker oder nicht. Ich suche mir eben ein anderes Eis. Fertig. Obwohl es für mich so einfach war, ist doch genau das das entscheidende Argument: Ich weiß es besser.  Ich weiß, was dazu gehört und ich halte es für falsch, das man sich als Mensch über andere Lebewesen erhebt, sich dieser ohne Einwilligung bedient und zur Bereicherung nutzt. Das ist das stärkste Argument für mich und deswegen macht mich auch der Satz, den wir vermutlich alle häufig hören so traurig "Puh, naja aber ohne Käse könnte ich echt nicht leben." 

Doch, das kann man. Aber ohne die Milch kann das Kalb nicht leben.

Samstag, 23. Juli 2011

Von wegen Salat

Viele liebe Grüße an alle LeserInnen, die es ebenso wie ich immer kaum erwarten können, einen neuen Beitrag auf Mnemes Blog zu lesen. Ein sehr großer Dank geht an die Autorin dieser Seiten, die es mir ermöglicht, eine größere Leserschaft mit meinem Anliegen zu erreichen. Da meine bisherige Suche nach Austausch in Foren etc. nicht wirklich etwas gebracht hat, jetzt also auf diesem Weg...
Gerade befinde ich mich ja in den USA, und dazu auch noch an der Westküste - für sich vegan ernährende Menschen ist das ja hier geradezu ein Paradies. Und gerade jetzt im Sommer strotzt die Gemüseauslage des örtlichen Bioladens vor frischen Dingen, die ich am allerliebsten immer gleich so, ungewaschen und ohne groß darüber nachzudenken, verputzen würde. Aber...


..zum wiederholten Male wurde mir von meiner Akupunkturtherapeutin, die auch in chinesischer Medizin ausgebildet ist, von Rohkost (und einigen anderen Dingen) abgeraten, weil sie mich auskühlt, mir eine Menge Energie raubt und für meine häufig auftretende starke Müdigkeit mitverantwortlich ist. Ebendieser Rat wurde mir schonmal von meiner Homöopathin in Deutschland gegeben, als ich körperlich wirklich down war. Ich habe dann sehr konsequent hauptsächlich warme Speisen gegessen, Gemüse immer gedünstet, warmes Obst zum Frühstück gegessen etc. Und...nach ein paar Wochen ging es mir wirklich besser! Verdauungsprobleme und Müdigkeit waren kein Thema mehr.

Das Problem ist, dass ich Salat und alles andere Rohe wirklich liebe. Gerade natürlich im Sommer. Dazu kommt, dass das Ganze unterwegs, in der Uni, auf Reisen eher problematisch ist, da ich wie gesagt meistens warm, oder doch wenigstens gekocht essen soll...Liegt es vielleicht an einer anderen Unverträglichkeit, dass es mir so geht? Oder an der Verarbeitungsweise von Rohkost? Ich merke z.B., dass ich Smoothies, auch die Grünen, sehr gut vertrage! Muss ich die Sachen vielleicht kleiner schneiden oder raspeln? Einfach nur besser kauen?



Ich weiß, dass es gerade in der asiatischen Medizin (TCM, Ayurveda) unterschiedliche Typen gibt, die das Eine oder das Andere mehr oder weniger gut vertragen - und ich offenbar zu der Gruppe gehöre, die Rohkost nicht verträgt. Aber immer nur Kochkost ist nicht nur anstrengend, sondern manchmal auch unpraktisch - wenn dann im Restaurant z.B. nicht mal unbedingt mehr das typische Veganeressen drin ist ^^ (ich meine den kleinen Salat mit Essig und Öl). Und an all den rohen Erfolgsgeschichten muss doch auch was dran sein...
Geht es jemandem genauso? Hat jemand einen Rat, Hinweis, Literaturempfehlung? Ich würde mich sehr über Austausch freuen, gerne auch als Kommentar hier (web.de lässt mich aus den USA keine e-mail-Adresse einrichten, und Google weiß nun wirklich schon genug von mir). Ich freue mich über Eure Nachrichten - und danke Mneme nochmals tausendfach für diese Möglichkeit, hier zu schreiben! 

Viele Grüße aus Oregon von Maria





Montag, 18. Juli 2011

Gesammelte Essenswerke

Ihr erinnert euch ja vielleicht noch ein meine Frage nach türkischem Essen? Da habt ihr mir so viele tolle Tipps gegeben, dass wir zig verschiedene Sachen gekocht haben. Es gab Zucchinipuffer, gefüllte Aubergine, Börek mit Spinat und Tofufeta (der war suuuuuper!), Bulgur-Linsensalat, Joghurt-Knobisauce, Koreanderkartoffeln, theoretisch auch Köfte und natürlich Fladenbrot (äh, gekauftes). Alles Rezepte gibts bei Veganistan, nur die Böreks sind von Veganitäten. Zum Nachtisch sollte es dann noch das Helva von Erbse geben, wegen chronischer Überfüllung haben wir das aber einfach zu unserem Frühstück gemacht. Das lustige an dem Abend war aber eigentlich, das bei jedem (!) Rezept irgendwas schief gelaufen ist, jeder von uns hat irgendwas richtig blödes gemacht. Zu viel Salz, zu viel Knobi, Auberginen komplett falsch geschnitten, vertauschte Mengenangaben, Zutat vergessen usw. Aber irgendwie haben wir alles hinbekommen, aus den Köftes wurde dann eben ein Linsen-Bulgur-Salat, aber geschmeckt hat alles einfach toll! Nur muss ich gestehen - und das sage ich als großer Knoblauch-Fan - das war zu viel Knobi. Puh. Lecker, aber alles was ich am nächsten Tag gegessen habe, hatte einen Knobigeschmack.







































Dann habe ich vor einer Weile ganz tolle Nussecken gemacht. Das Rezept ist von Vegan Guerilla und ich kann euch sagen, die Dinger haben Suchtpotential. 





















Ein ganz tolles Essen für Tage mit wenig Zeit uns Lust: Fladenbrot-Pizza. Ein Fladenbrot halbieren, Pesto oder Tomatensauce als Grundlage nehmen und dann fröhhlich belegen. Hier einmal mit Pesto Arrabiata (scharf!) und einmal mit Rucolapesto (hui, intensiv) sowie als Belag mit gegrillter Zucchini, getrockneten Tomaten, Champignons und Semmelbrösel-Hefeflocken-Sesam-Gekrümel. Erfunden hats die liebe Mitbewohnerin und ich bin ihr auf ewig dankbar!




















So und nun wende ich mich wieder den wichtigen Dingen des Lebens (langweiliges Zeug auswendig lernen) zu. Aber ab morgen bin ich ja für ein paar Tage befreit und kann schön durchatmen. Auf der Arbeit natürlich...

Samstag, 16. Juli 2011

Sexismus und Tiere essen

Gestern ist etwas blödes passiert. Angeregt durch ein Posting über die Rolle der Frau in Hollywoodfilmen von Elana habe ich mich den halben Tag lang in dieses Thema eingearbeitet. Medien und Sexismus, die Rolle der Frau in Werbung, sexistische Rollenverteilung in Filmen usw. Blöd deswegen, weil ich in meinem Lernplan jetzt hinterher hänge und mich das Thema gerade so sehr interessiert, dass ich jetzt hier auch noch darüber schreiben will, anstatt mich auf mein Fahrrad zu schwingen und in die Bib zu fahren.

Etwas vorweg: Ich habe mich bis gestern noch nie mit dem Feminismus auseinandergesetzt. Nicht, weil ich gesellschaftliche Unterschiede abstreiten würde, sondern, weil ich immer der Meinung war (und zum Teil auch immer noch bin), dass man als Frau/Mensch selbst dafür verantwortlich ist, wie man wahrgenommen wird. Wer mit seinem hochgepushten C-Körpchen versucht gratis Drinks zu ergattern, der soll sich bitte nicht wundern, wenn er 23% weniger Gehalt bekommt. Dazu stehe ich auch immer noch. Ich habe nichts gegen sexy Frauen, gegen niedliche Frauen, gegen stark oder überhaupt nicht geschminkte Frauen, gegen groß, klein, dick, dünn. Gegen lange Haare, kurze Haare, gefärbte Haare. Ich habe auch nichts gegen Blümchenkleider und Miniröcke. Nichts gegen Dessous und nichts gegen künstliche Fingernägel (obwohl... naja.). Per se habe ich nichts dagegen einzuwenden. 
Ich habe aber etwas gegen die Art und Weise wie man dieses oder jenes zur Selbstdarstellung und zum Erreichen seiner Ziele benutzt. Wie Frauen sich selbst Männern unterordnen, Dinge tun um Männern im Allgemeinen zu gefallen und dann eine Einladung zum Essen als ultimative Bestätigung und Anerkennung sehen. Ich habe etwas dagegen, dass Frauen ihren Wert an Äußerlichkeiten festmachen und untrennbar damit verbunden an die Reaktionen ihrer männlichen Gegenüber. Und ich habe etwas dagegen, wenn Frauen ihre Reize manipulativ benutzen. Das widert mich an und zwar sowohl von Seiten der Frauen, als auch von Seiten der Männer.

Obwohl ich also meine Meinung bisher auf Individuen bezogen habe, muss ich nun einräumen, dass mit unserer medialen Darstellung von Geschlechterrollen etwas bis zum Himmel stinkt. Und das es nicht reicht, selbst und für sich alleine Dinge durchzusetzen, ernst genommen zu werden, sondern dass man Einspruch erheben muss gegen diese ständige Degradierung und Sexualisierung von Frauen. Übrigens finde ich auch die Rolle der Männer (nicht nur im Kontrast zu Frauen, sondern auch als solche) ebenfalls schwierig. Trotzdem gibt es für Männer und Frauen unterschiedliche Konsequenzen und die Konsequenzen für Frauen sind definitiv besorgniserregender.

Quelle
Anlass für dieses Posting war dann nicht nur Elanas Gedankenanstoß, sondern ein weiterer Gedankenanstoß namens "Fleisch und Sex" auf dem Mädchenblog. Hier geht es darum, dass ein Hühnchen, bzw. der generelle Verzehr von Hühnchen/Tieren mit einem Hühnchen beworben wird, das "Nimm mich" sagt. Was passiert hier bitte? Wird hier Essen (in diesem Fall ein nacktes, totes Tier) sexualisiert? Wird hier eine Parallele gezogen zwischen dem Hühnchen, dass Spaß daran hat gegessen zu werden (à la "Tiere kennen das ja auch nicht anders, die finden es gar nicht so schlimm, dass wir sie essen") und der Frau, die allzeit bereits für ihren Sex-Einsatz ist? Beide sind willenlos und stehen zum Vergnügen für "die Anderen" zur Verfügung.
Ich war gestern ein einigen Stellen unsicher, ob hier und da Dinge vielleicht überinterpretiert werden und ich sage auch ganz deutlich, dass ich nicht mit allem zu 100% übereinstimme, was auf den Links die ich euch später anhänge gesagt oder gemacht wird. Aber diese Sache fand ich ekelerregend. "Nimm mich" ist ein klar sexuell assoziiertes Satz (welcher in der Regel Frauen in den Mund gelegt wird), ihn in Zusammenhang zu stellen mit einem toten Tier, das verzehrt werden will ist für mich der Gipfel der Abartigkeiten und ein Abbild unserer Abgestumpftheit.


Fall jemand von euch Lust hat sich näher damit zu beschäftigen, gebe ich euch hier mal ein paar Links, die ich selbst gestern durchstöbert habe:

Mädchenmannschaft - Blog von Frauen aller Art und Coleur über gesellschaftliche Missstände aller Art und Coloeur bezüglich Sexismus

Mädchenblog - Ähnlich wie die Mädchenmannschaft eine Auseinandersetzung mit aktuellen Themen zu Feminismus- und Queertheorien usw.

FemFreq - Channel auf YouTube. Anita Sarkeesian ist ein selbsternannter Geek und nimmt unsere Popkultur und ihren Umgang mit Frauen gehörig auseinander. Sehr anschaulich, unterhaltsam, macht Spaß und ist erschreckend zu gleich.

Killing us softly 4, Women in Advertising - Jean Kilbourne hält Präsentationen über die Darstellung von Frauen und ihren Rollen in aktueller und vergangener Werbung. Sehenswert! (Video)

Codes of Gender - Ebenfalls ein Film mit Anschauungsmaterial zur Darstellung von Frauen und Männern.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Tierrechte in meinem Bücherregal




















Heute Morgen habe ich im Vorbeigehen an der VUB im Fenster diese zwei Bücher gesehen. Animal Minds & Human Morals von Richard Sorabji und The Case for Animal Rights von Tom Regan. Zwei Bücher über Rechte und Ethik gegenüber Tieren. Ich habe sie mir kurz angesehen und ehrlich gesagt ziemlich spontan beide gekauft. Eigentlich nicht so toll, denn zusammen haben die Bücher 44€ gekostet, was ich so oder so unverschämt viel finde und zudem versuche ich gerade für einen Urlaub und gezwungenermaßen für einen neuen Laptop zu sparen. 
ABER Ethik ist meine liebste Disziplin in der Philosophie und deswegen wundert es mich selbst, dass ich mich noch nicht ansatzweise differenziert mit Tierethik auseinandergesetzt habe. Hinzu kommt, dass ich in der Moderne noch nicht besonders weit gekommen bin, ich habe erst ein Seminar belegt, dass zeitlich gesehen nach Kant kommt. Das schöne ist, dass beide Bücher die Ideen vieler großer Denker miteinbeziehen und gehen dabei von Aristoteles über Descartes, Kant, Bentham... Da das Semester bald beendet ist (was leider nicht bedeutet, dass ich frei habe...) habe ich mir die zwei Bücher mitgenommen, in der Hoffnung, dass ich alleine durchkomme. Bei englischsprachiger Literatur fällt mir das manchmal etwas schwer, denn all die Fremdwörter sollten möglichst genau übersetzt werden, Philosophen müssen ja irgendwie dem Ruf der Laberei etwas entgegensetzen. Und dieses Auseinanderklamüsern finde ich manchmal ganz schön zäh. Aber mal sehen, ich würde das Thema eigentlich gerne in die irgendwann mal anstehen Prüfungen mit einbeziehen, da an der Uni aber wenig dazu angeboten wird, bin ich wohl auf mich selbst angewiesen. Ich bin vor allem gespannt darauf, worin sie sich unterscheiden werden.

Wie dem auch sei, wenn es so weit ist, werde ich euch ein bisschen darüber erzählen.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Äh, noch ein Rezept-Tipp

Ich bin leider noch etwas zu unerfahren und unkreativ um mir regelmäßig tolle Rezepte selbst auszudenken. Deswegen habe ich eine riesige Linkliste auf meiner Festplatte abgespeichert, mit Rezepten, die ich gerne ausprobieren möchte. Gestern war ein Ratatouille von eatsmarter.de an der Reihe. Ich habe es nur ganz leicht abgewandelt (keinen Parmesan, sondern Hefeflocken und Sesam, nur zwei rote Paprika, die ich noch zu Hause hatte statt vier verschiedenen) und es hat ganz toll geschmeckt. Dazu habe ich mir noch ein bisschen Quinoa gemacht. Gleich gibt es nach der Uni und vor der Arbeit schnell die Reste und ich freue mich schon richtig darauf ;)




Montag, 4. Juli 2011

Zwischendurch: Ein Dankeschön, eine Frage und ein Tut mir leid.

Erst mal möchte ich mich dafür bedanken, dass ihr alle so viele wunderbare Listen mit eurem Lieblingsessen erstellt habt! Allein vom Lesen hat mein Magen angefangen zu knurren! Ich hatte ja versprochen, dass ich alle Links noch einmal zusammentragen und markante Dinge hervorheben möchte. Das habe ich auch vor, nur ist es gerade so, dass ich mich kurz vor meinen Prüfungen befinde und ich in den nächsten zwei Wochen meinen Fokus eher auf die Uni als auf das Bloggen legen muss und ich jetzt schon ein ziemliches Pensum an den Tag lege. Ich möchte das aber in Ruhe machen, also brauche ich noch ein paar Tage, bis ich dazu komme. Ich bitte euch also um Geduld mit mir und meinem Blog, ich habe zwar eine ganze Liste mit Dingen über die ich schreiben und die ich euch vorstellen möchte, aber ich entschuldige mich jetzt schonmal dafür, dass es in der kommenden Zeit vermutlich etwas ruhiger wird.
(Und falls es das nicht tut, dann schreibt mir bitte e-Mails, dass ich mein Laptop ausschalten und in die Bibliothek fahren soll ;) )

Jetzt aber zu etwas ganz anderem: Meine Mitbewohnerin verlässt uns am Samstag für den Rest des Sommers und wir haben vor Freitag für sie zu kochen. Da sie in die Türkei fliegt habe ich gedacht, ein richtiges türkisches Essen zu kochen. Das wäre glaube ich für mich machbar, aber es sollte natürlich vegan sein und ich habe dazu bisher wenig gefunden. Deswegen wollte ich euch fragen, ob ihr vegane Rezepttipps für klassische Türkische Gerichte kennt?
Wenn ja, immer her damit, egal wie exotisch die Zutaten sind, auf meiner Straße sind zwei türkische Lebensmittelgeschäfte, ich kann alles besorgen! ;D