Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Sonntag, 19. Juni 2011

Der Berlin-Bericht

Soooo, seit gestern Abend bin ich wieder zu Hause in Köln und nach ein paar schönen Tagen der Ablenkung wartet nun wieder der Ernst des Lebens auf mich.
Berlin mochte ich ja schon immer, aber dieses Jahr habe ich mir die Stadt zum ersten Mal aus der Perspektive eines Veganers angesehen und ich bin begeistert! Zum einen listen ja schon veganguide,  happycow und berlin-vegan eine ganze Menge Restaurant, Cafés, Eisdielen usw. auf, die rein vegan, vegetarisch/vegan oder omnivor mit veganem Angebot sind. Wenn man nur zwei bis drei Tage dort ist, ist es unmöglich das ganze Angebot wahrzunehmen. Was mich aber zusätzlich auch noch erfreut hat ist, dass mir auch unabhängig von diesen Lokalitäten veganes Angebot begegnet ist. Mehrere Male bin ich an Schildern mit Aufschriften a lá "Veganes Menu: Pasta mit Gemüse und Salat, dazu Brot" oder "Vegane Pizza des Tages: Auberginen, Zucchini, Paprika und Rucola" vorbeigelaufen. Ich gebe zu, das war alles in Kreuzberg und Neukölln, also dort, wo es auch nachgefragt wird, aber genau das ist ja das schöne. Das wird wohl kaum in ganz Berlin so sein, aber an einigen Ecken ist es präsent und wird ganz natürlich mit in das Angebot aufgenommen.
Was ich hingegen schade fand, war dass die Bedienung bzw. das Servicepersonal meistens nicht gerade freundlich war. Ich habe ja beim Arbeiten auch selbst selten Lust darauf mit Gästen zu quatschen oder Interesse zu heucheln wenn nunmal keins oder sogar eine Ablehnung besteht. Ich bin aber wenigstens freundlich, lächle, mache mal einen Spaß oder sage an ganz schlechten Tagen zumindest "Danke", "Bitte", "Gerne", "Auf Wiedersehen, einen schönen Abend noch.", ohne, dass es mir schwer fällt. Nunja, schieben wir das mal auf eine andere Mentalität^^

Aber jetzt lasse ich einfach eine Bilderflut folgen.


Am ersten Abend war ich bin der lieben F. im Café V. Sie hatte gebackene Aubergine mit Reis und Currysauce (vegatarisch, war aber auch mit veganem Käse möglich) und ich hatte Seitan-Gemüsebällchen mit Rosmarinkartoffeln, Brokkoli und Tomatensauce. Wir beide waren begeistert, die Preise lagen glaube ich zwischen sieben und acht Euro, das finde ich total in Ordnung. Service war ok und sehr freundlich und die Speisekarte war so vielseitig, dass wir uns wirklich kaum entscheiden konnten.






Am zweiten Abend haben wir gemeinsam gekocht. Ich habe einfach die Fenchelsuppe und Bulgur-Bällchen gemacht, die ich schonmal für R. und T. gekocht habe. Total lecker, einfach und es kommt immer gut an.



Hier ein Beispiel für vegane Werbung am Wegrand :)



Daran erkennt man wohl, dass man auf dem richtigen Weg ist ;)



Das Café Vux fand ich sehr hübsch, das Angebot war vielseitig und lecker, die Preise völlig in Ordnung. Ich hatte einen Bagel mit Salat, Tomate, Möhren und Hummos für 2,50€ und einen Smoothie aus Maracuja und Acai. Am Nachbartisch saß ein Pärchen "mittleren Alters" (klingt doof...) die neben den ganzen tätowierten Alternativen (klingt auch doof... :D) schon ziemlich herausgestochen sind. Die Zwei haben sich glaube ich fröhlich durch die Karte gegessen. Während ich da war hatten sie sich  schon drei Stückchen Kuchen und einen Bagel geteilt, das erfreut natürlich!




Im Cupcake habe ich mir dann noch einen tadaaaa Cupcake gegönnt. Schoko mit Vanille Topping, es war ein kleiner Himmel auf Erden. Dazu habe ich selbstgemachte Limonade mit Zitrone und Himbeere getrunken und für meine Freundinnen noch etwas zum Mitnehmen gekauft. Einen Peanutbutterbrownie und einmal Bananenbrot. Alles hat jeweils 2,50€ gekostet, lediglich für die Limo fand ich das etwas zu viel.



Danach bin ich schnell ins Veni Vidi Vegi gesprungen und habe mir noch eine Hafermilch gekauft, auch hier fand ich den Besitzer (?) etwas komisch, ich fühlte mich da irgendwie leicht fehl am Platz... 
Und weil ich Eis so liebe musste ich noch um die Ecke bei Tanne B. vorbeischauen und ein Eis essen. Dort gibt es Milcheis, Sorbet und Sojaeis, alles selbstgemacht und bio. Ich habe mich für ein Himbeersorbet und ein Pistazieneis auf Sojabasis entschieden. Das Sorbet war total süß und fruchtig und auch das Pistazieneis hat mich umgehauen! Ich liebe Pistazien! 
Was ich allerdings immer vergesse: das Hörnchen. Das ist mir jetzt nicht zum ersten Mal passiert, dass ich vergesse Eis im Becher zu bestellen. Aber vielleicht ist das Hörnchen ja sogar vegan dort?!



Mein letzter Halt war bei mamo Falafel. Das Prinzip finde ich toll, man kann sich seine Falafel selbst zusammenstellen und bekommt sie in zwei verschiedenen Größen und entweder sofort in der Pitatasche oder in einer Schale mit Brot dazu. Weil ich absolut überfordert damit bin Dinge zu Essen, die auf allen Seiten herausquillen (Der Bagel im Vux hat mir schon arge Probleme bereitet), habe ich mich sehr darüber gefreut! Es gibt drei Sorten Falafel: Normal, Kräuter und Paprika, aus denen man ebenfalls auswählen kann. dazu noch verschiedenes Gemüse, einen Cous Cous Salat und verschiedene Saucen, alles vegan. Geschmeckt hat es toll! Eine kleine Schale kostet 3,50€ und eine große 5€. Ich hatte eine große, aber ich habe sie nicht wirklich voll gemacht, weil ich dann doch dachte "Nee, das ist jetzt einfach zu viel." Naja, beim nächsten Mal erst denken, dann bestellen. Ach und hier war das Mädel hinter der Theke auch total freundlich.




Beim nächsten Besuch werde ich versuchen die anderen Möglichkeiten abzuklappern, vieles habe ich einfach nicht geschafft. Auch ein Besuch im La Mano Verde war nicht drin, das war für uns einfach zu teuer. Ein Bericht über Halle folgt :)

16 Kommentare:

  1. Nach dem Bericht müsste sich mein nächster Berlin-Besuch wohl auf 2 Wochen erstrecken, wenn ich all die tollen Köstlichkeiten ausprobieren will...

    Cupcake und Falafel sehen sehr schmackhaft aus, da bekomm ich glatt auch Hunger.

    AntwortenLöschen
  2. hast du auch ein paar ausgehessenstips für köln? *fragauseigeneminteresse* - lg, gluecklichscheitern

    AntwortenLöschen
  3. nativa, ja ich glaube in zwei Wochen wäre das zu schaffen^^

    glücklichscheitern, in der Tat sammle ich gerade Bilder und Erfahrung in Köln um darüber mal ein ausführliches Posting zu schreiben. So kann ich ich dir nur signor verde empfehlen, evtl das trash chic und diverse inder/thais. Asiatisch ist immer ziemlich einfach. Aber schau einfach mal hier: http://veganguide.org/local/germany/koeln

    AntwortenLöschen
  4. Traumhaft! Ich war erst einmal in Berlin, hab's aber als ganz toll erlebt. Fast wie eine Studentenstadt- sehr modern und lauter interessant aussehende Leute. Hätte die Stadt am Liebsten mit den Augen aufgefressen.
    Danke für den Bericht!
    PS: Dass eine vegane Pizze hier im Angebot ist, wird wohl noch einige Jahre dauern...

    AntwortenLöschen
  5. OMG ich will das alles jetzt sofort essen. Stell dir mal vor ich habe noch nie Cupkakes gegessen. Selbst als ich noch normal gegessen habe...Schande was ;-)
    Aber an Berlin kann sich so manche Stadt noch eine Scheibe abschneiden. Ich finde es nicht schwierig auch in einem normalen Restaurant neben den vegetarischen auch noch drei, vier vegane Gerichte anzubieten. Das sollte Standart sein oder?!...ach was..eh das Standart ist wirds glaub ich noch eine Weile dauern :-(

    AntwortenLöschen
  6. Saskia, ich hab auch noch nicht so richtig den Unterschied zu Muffins verstanden^^ Meiner Meinung nach ist bei Cupcakes einfach ne zuckrige Haube oben drauf und bei Muffins eben nicht ;D

    Machmal frage ich mich, ob das Angebot bestünde, wenn mehr nachgefragt werden würde, oder ob das Angebot erst bestehen muss, damit es jemand nachfragt. Hm, aber in der Regel hat ja jedes Restaurant etwas da, aus dem man etwas veganes machen kann.

    AntwortenLöschen
  7. Ich habe bei meinem Heimat-Kaufland, wo ich am Freitag immer den Wocheneinkauf mache das Gefühl, dass das vegane Angebot gestiegen ist, seit ich dort einkaufe. Vorher gabs da nur eine Sorte Aufstrich, jetzt vier. Vorher nur eine Sorte Eis, jetzt drei usw.
    Viell. sollte man einfach nur mal diese "Feedbackzettel" nutzen, die teilweise in Restaurants rumliegen und sein veganes Anliegen mitteilen. Aber es kann genauso gut sein, dass es aus Protest nicht beachtet wird..eben dieses "Dann sollen DIE doch woanders hingehen!"-Trotzverhalten.

    AntwortenLöschen
  8. café v und tanne b, jawoll, das hast du richtig gemacht! schön, dass es dir gefallen hat!

    AntwortenLöschen
  9. und übrigens: in berlin sind nicht wenige ladenbesitzer oder bedienungen ein bisschen komisch, selbst in bio- oder sonstigen alternativen läden, wo man eigentlich erwarten könnte, dass...

    AntwortenLöschen
  10. Ich musste gerade ziemlich lachen als du das Pärchen beschrieben hast. Ich denke mein Freund und ich haben optisch auch nicht so ganz in das vegane Restaurant in Leipzig gepasst.

    Um so netter war aber die bedienung und auch ziemlich neugierig ob es sowas in Köln denn auch gäbe... ( "mittelalt" ist zwar nur er, ich bin U30 ;-) ) aber wir sind halt beide auch nicht gerade optisch "alternativ" :-) ( und eben arbeitsbedingt of auch Business mäßig unterwegd) :-D

    Tip: " Zest" in Leizig... Gigantisch gute Küche... und ich habe schon viele "gute" ( teure) Restaurants besucht...

    AntwortenLöschen
  11. Maria, das habe ich mir auch sagen lassen, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, dass das bei meinen letzten besuchen auch der Fall gewesen ist... Egal, mein Appetit hat nicht darunter leiden müssen ;)

    Liu, ohje, ich finde solche Begriffe auch immer schrecklich, ich weiß nie was ok ist und was nicht, bzw. was welches Alter überhaupt umschreibt^^ Aber es war mir eine Erwähnung wert, da ich mich darüber freue, wenn veganes Leben nicht nur in den typischen Szenen ankommt! Vom Zest habe ich schon gehört, wenn ich das nächste Mal in Halle bin, werde ich da auf jeden Fall mal vorbeigehen.

    AntwortenLöschen
  12. Toller Bericht, bei dem ich aber leider ganz sehnsüchtig werde! Ich war bisher zwei Mal in Berlin, was aber schon ein paar Jahre her ist - aber ich hab beide Male dazu genutzt mich ausgiebigst durch das vegane Angebot zu essen. Das war/ist einfach unglaublich! Hier in Bayern wird es auch langsam besser, aber es bleibt noch viel zu wünschen übrig...
    Wie gesagt, schöner Bericht, der mir auch noch ein paar neue Plätze gezeigt hat, die ich beim nächsten Mal unbedingt ausprobieren muss :)

    AntwortenLöschen
  13. Hier in Köln gibt es das ja leider auch nicht wirklich, also auf jeden Fall nicht in dem "Ausmaß". Berlin ist da wirklich ein Paradies gegen. Mich wundert es hier auf jeden Fall, dass die Mensa schneller war, als alle anderen und sich hier sonst so wenig tut :(

    AntwortenLöschen
  14. Ui vom Zest habe ich im Veggie Guide gelesen..ich würd mich dann anschließen ;-)

    AntwortenLöschen
  15. Oh Gott, ich muss auch mal nach Berlin! Das große Angebot ist ja himmlisch =)

    AntwortenLöschen
  16. @mneme: signor verde getestet und direkt verliebt!!! sogar dem mann hats gefallen. hatten etwas pech mit den mitgästen (vater und sohn die politik via stammtischparolen durchdiskutierten), aber da kann das cafe ja nix für!

    AntwortenLöschen