Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Dienstag, 13. März 2012

So viele neue Outings

Seit Februar ist es hier ja etwas ruhig auf diesem Blog geworden. Das hat hauptsächlich zwei Gründe: Zum Einen habe ich tatsächlich einen Job beim WDR bekommen (irgendwann hab ich ja mal geschrieben, dass ich mich da beworden hab, ich weiß gerade nicht mehr wo), was zu einigem Hin und Her, Papierkram, Einarbeitung etc. geführt hat und zum Anderen ist unsere dritte Mitbewohnerin sehr kurzfristig ausgezogen und wir haben einen Großteil der Zeit damit verbracht, eine Neue zu suchen und das ein oder andere Möbelstück zu ersetzen. Zusätzlich zu unserer neuen Mitbewohnerin sind jetzt auch noch meine beste Freundin und ein weiterer Freund, die kurzfristig in Köln unterkommen mussten bei uns eingezogen. 
Hier ist gerade also ziemlich viel los und das hatte den Nebeneffekt, dass ich allen bis dato unbekannten Menschen, denen ich in den letzten Wochen so begegnet bin mitteilen "musste", dass ich Veganerin bin. Puh. Darüber hatte ich vorher auch gar nicht nachgedacht, meine Familie, meine Freunde und Kollegen wussten eigentlich alle bescheid. Ok, es hat nicht jeder gleich gut verstanden, "was das ist", aber immerhin wussten alle zumindest "dass da was ist".
Während unserer Mitbewohnersuche habe ich mich dazu entschlossen, gleich dazu zu sagen, dass ich vegan lebe, hauptsächlich, weil ich wissen wollte, wer wie reagiert. Beim WDR habe ich das auch allen schon bei der ersten Gelegenheit gesagt, weil es mir lieber ist, wenn man um mich herum darüber bescheid weiß, so dass ich nicht in unangenehme Situationen gerate. Und das ist auch gleich das richtige Stichwort, unangenehm finde ich es wirklich. Wenn ich so im Gespäch darauf kam und das gesagt habe, haben die meisten eigentlich auch ganz locker reagiert, weil ich selbst auch versuche, das möglichst unverkrampft einzubringen. Trotzdem sind es natürlich immer die selben Fragen, Gespräche, Argumente. 

"Ach, VEGAAAAAN?! Oh." 
"Mh, ok, aber wieso denn?" 
"Neeee, aber Kühe müssen nur ein mal ein Kalb bekommen, dann geben die ihr ganzes Leben lang Milch." 
"Aber für Eier stirbt ja niemand!"
"Wenn ich dir jetzt Eier von meinen glücklichen Hühnern mitbringen würde - ehrlich, die sterben auch nen natürlichen Tod und haben total viel Auslauf - würdest du die dann auch nicht essen?"
"Daniiiii, was isst du denn da, das ist doch nie im Leben vegan!" 
"Tut mir leid, aus dem Kiosk darfst du jetzt bestimmt nichts essen."
"Stört dich das jetzt, wenn ich am selben Tisch Fleisch esse? - das selbe Messer benutze wie du? - wenn Fleisch und so im Kühlschrank liegen?"
"Ich ess das auch kaum. Also außer Frischkäse, Quark, Joghurt, Fisch und Hühnchen."
"Lass mal sehen!" - "Was isst du denn da?" - "Wie hast du das gemacht und was ist da drin?"
usw. ...

Halleluja. Irgendwie kennen wir das ja alle, aber das war dann wirklich sehr geballt. Das witzigste war aber, als uns unser Besuch aus Spanien eine Freude bereiten wollte und uns ca. fünf spanische Würste mitgebracht hat. Er tat mir leider etwas leid, weil er nicht wusste, dass meien Mitbewohnerin und ich kein Fleisch essen und ich deswegen einfach lachen musste. Zum Glück ist er aber ziemlich locker und isst die Würste jetzt mit allen anderen nichtvegatarischen Menschen, die bei uns so zu Besuch sind. Insgesamt finde ich es aber positiv, dass fast jeder eher neugierig ist und auch gerne mitisst, wenn ich koche.

Für mich ist es definitiv am unangenehmsten, wenn ich Essen ablehnen muss. Bei den Würsten war es noch in Ordnung, aber zum Beispiel hatte an meinem ersten Tag beim WDR jemand seinen letzten Tag und für alle Donouts mitgebracht. Ich hab abgelehnt - habe mir Scherze darüber angehört, dass ich doch keine Diät machen brauche - mich bedankt, aber gesagt, dass ich Veganerin bin und das deswegen einfach nicht möchte. Das war dann schon eine komische Stimmung, hinterher hat man mir auch mehr oder weniger ernsthaft gesagt, dass sei etwas unhöflich gewesen. 

Unhöflich also. Vegan macht unsozial. Daran haben glaube ich viele am meisten zu Knabbern. Schwerer als der "Verzicht" fällt es mir, etwas nicht zu essen, was andere mir anbieten. Manchmal bin ich so kurz davor etwas doch zu essen, weil ich Angst habe, die Person sonst zu verletzen. Am schwersten gefallen ist mir das von Anfang an bei meiner eigenen Oma und auch bei den Großeltern von meinem Freund, aber auch immer dann, wenn ich mal irgendwo zu Gast bin. Einige Menschen verstehen nicht, warum ich das mache, den meisten werfe ich das auch nicht vor, aber es ist dann natürlich entsprechend anstrengend. Andere Menschen betreiben dann so viel Aufwand, dass ich es gleichzeitig rührend und unangenehm finde. Ich möchte einfach gar nicht so gern diese Extrawurst-Person sein, obwohl ich selbst auch kein Problem damit habe, wenn meine Gäste dieses oder jenes nicht essen und würde auch selbstverständlich zumindest eine Alternative anbieten.
So unangenehm mir das auch ist, es ist ein Teil von mir und den möchte ich nicht verraten. Ich habe mich aus freien Stücken dazu entschieden und es war von Anfang an klar, dass es unangenehme Situationen geben wird. Und irgendwann werden sich auch wieder alle neuen Menschen in meinem Umfeld daran gewöhnt haben. Wenn das für die dann auch nichts mehr Exotisches ist, habe ich meinen Normalzustand auch wieder zurück.

27 Kommentare:

  1. Ich verstehe, dass es dir am unangenehmsten ist, Essen abzulehnen. Bei mir auf Arbeit ist es mir auch so ergangen. Es sind zwar fast alles selbst Vegetarier dort, aber ich musste schon oft Kuchen, Kekse, vegetarisches Essen ablehnen. Und obwohl ich schonmal verlauten lassen habe, dass ich vegan lebe, wird es mir immer wieder angeboten. Ich hasse es, Menschen vor den Kopf stoßen zu müssen, was da ja zwangsohne passiert, besonders bei selbstgemachtem Essen oder Mitbringseln, wie bei dir.

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    2. Kennst du ja auch ;) Ist nur eins von vielen möglichen Dilemmata...

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    3. Sowas lieben Philosophiestudenten ja abgöttisch ;-P

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  2. oh mann, ich finds eher schlimm, dass das "unhöflich" gewesen sein soll. Wenn du aus religiösen Gründen abgelehnt hättest, oder nur wegen einer bescheuerten Diät wäre die Toleranz wahrscheinlich größer gewesen. Ich bin echt dankbar für meine ziemlich aufgeklärten und weitaus toleranteren Kollegen. Eine hat mir neulich aus heiterem Himmel veganen Kuchen mitgebracht weil ich bei den ganzen Geburtstagsrunden nie mitessen "darf". So süß! :)

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    1. Ach ich weiß nicht, das war eher ein irgendwie ironisch klingendes "Aber Dani, das kannst du doch nicht ablehnen." Keine Ahnung, wie das z bewerten ist ;)

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    2. ahso, dann gehts ja noch...

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  3. Oh ja, ich weiß genau, was du meinst! Aber bestimmt haben sich bald alle daran gewöhnt und du musst diese unangenehmen Situationen nicht mehr aushalten :). Mir fällt es auch immer am schwersten, meiner Oma zu sagen, dass ich bestimmte Dinge nicht essen will...Hach, da müssen wir wohl durch!

    Liebe Grüße, Annalein

    PS: Vielleicht kannst du mir noch kurz beantworten, wie ich es schaffe oben so eine horizontale Leiste in meinen Blog einzubauen? Ich meine so eine schöne, wie du sie hast (About me, warum vegan? usw..) Ich versuche jetzt schon eine Ewigkeit rum, bin aber anscheinend zu blöd ;(

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    1. Ja das mit der Oma. Meine ist im Pflegeheim und ich habe ihr bis jetzt noch nicht gesagt, dass ich kein Fleisch mehr esse bzw. sogar vegan lebe, ganz einfach weil es sie nicht direkt betrifft. Früher war ich immer nach der Schule bei ihr und sie hat mich mit deutscher Hausmannskost, also sehr Fleisch-lastig bekocht. Wäre dem immmer noch so hätte ich es ihr wohl erklären müssen. Aber so war sie z.B. an Weihnachten bei uns und hat interessiert auf meine veggie Rouladen geschaut und war ganz verblüfft, dass etwas, was kein Fleisch ist, so aussehen kann.

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  4. Ach je, das kenne ich. Es ist so entsetzlich anstrengend, ständig zu erklären, warum man was isst und was nicht. Und nicht nur einmal, nein, quasi jedes Mal, wenn man auch nur an der Küche mancher Personen vorbei geht, kommt das Thema wieder auf den Tisch. Ich hab einige Freunde, die das selbst nach JAHREN und wiederholtem Bitten, es zu unterlassen, dennoch ständig drauf rumreiten. Als ob es nichts anderes gäbe, über das man sich mit mir unterhalten kann.
    Wenn ich essen ablehne und den Menschen nicht näher kenne und auch wahrscheinlich nicht näher kennenlernen werde, lehne ich meist mit einem "Nein, danke, ich bin sooo satt!" ab. Das erspart irre viele Diskussionen.

    Hm. Durchhalten. Nett sein. Und so.
    Danke für den Blogartikel!
    Alles Liebe,
    Anja

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  5. Dass ich mich unhöflich verhalte wurde mir gottseidank bisher noch nicht gesagt. Wenn ich irgendwas unveganes angeboten bekomme, beispielsweise von Kollegen, und dann darauf hinweise, dass ich ja vegan lebe, dann heißt es immer eher bedauernd und mitleidig "achjaaaa, Du darfst das ja nicht, tut mir leid, aber ich glaube da ist wirklich Ei/Milch/etc. drin".
    Finde ich auch nervig, aber ich sage da dann nichts zu.

    Ich finde es total intollerant zu behaupten Du seist unhöflich. Sollst Du jetzt Deine eigenen Ideale verraten nur für einen Donout? Ist doch albern. Aber sicherlich lag das nur daran, dass Du da gerade noch neu warst. Wenn die Leute sich erstmal dran gewöhnt haben wird das für die ganz normal. Ich habe ca. 90 Kollegen und viele darunter ernähren sich wirklich tpisch deutsch (also viel Fleisch mit Soße, Gemüse sind nur Beilage..) und die wissen wie ich lebe und nehmen das mittlerweile einfach so hin. Ich bin eben "die Veganerin", so wie andere "die mit der Nussalergie" ;-)

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  6. Einfach keinen Kopf drum machen. Schlichte Gemüter sind wie Hunde, die riechen deine Unsicherheit.

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  7. ich finds krass, dass es von der gesellschaft so missbilligt wird, wenn man mal nein sagt. mit alkohol ist es ja das gleiche... oder man ist tatsächlich auf diät. da kommen dann mindestens genauso dolle sprüche.

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    1. Naja obwohl ich festgestellt habe, dass "nein danke, ich mache gerade eine spezielle Diät" oft deutlich mehr akzeptiert, wenn nicht sogar honoriert wird. Viele in meinem Umfeld denken, dass "vegan" eine Art Diät sei (wenn die wüssten) und ich werde öfter mal danach gefragt, ob es mir gesundheitlich besser geht bzw. ob ich abgenommen habe. Ich denke immer noch, dass man gerade Frauen damit eher erreicht, wenn es um Schlank-Sein, Körperkult und Gesundheit geht.

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  8. Ich bin keine Veganerin/Vegetarierin/etc. und deshalb würde mich die Beantwortung der oberen Fragen ehrlich gesagt interessieren. Ich kenne mich da wirklich null aus. Solltest du so etwas schon mal erwähnt haben, tut es mir Leid.

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  9. Hallo

    Das es unhöfflich sein soll, etwas abzulehnen grenzt eigentlich schon an unverschämtheit. Ich glaube das Ablehnen wird oft als unhöfflich angesehen weil wir dem anderen damit indirekt den Spiegel vorhalten. Und wie hier schon gesagt wurde, wenn du abgelehnt hättest weil du auf Diät bist oder weil Fastenzeit ist, dann hätte das vermutlich keiner als unhöfflich empfunden. Dann hätte sie dich wahrscheinlich eher bemitleidet...

    Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich das mit dem vegan sein erst auf Nachfrage richtig erzähle. Meist sage ich nur "Nein, danke. Ich esse sowas nicht." Viele Fragen dann auch garnicht weiter nach, zucken nur verwundert mit den Schultern und ich hab meine Ruhe. Wer es dann doch genauer Wissen möchte bekommt gerne die Erklärung dafür. Funktioniert für mich irgendwie besser.

    Wobei ich es eh irgendwie krank finde, dass mal als Veganer immer das Gefühl vermittelt bekommt, das man sich dafür entschuldigen müsste. Weshalb? Wir tun nichts böses, das Böse tun die anderen...

    Lg,
    Andreas

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  10. Ich wünsch dir viel innere Ruhe für die Situation!
    Wenn man mit neuen Leuten wieder "bei null" anfangen muss, bis sich eine gewisse Normalität einspielt - das ist anstrengend und manchmal auch nervig.

    Was mir hilft, ist, zumindest im Kopf, probeweise ein "aber" einfach wegzulassen, oder mit einem "und" zu ersetzen. Weiß nicht, ob ich das in einem Kommentar so verständlich machen kann.

    Es ist ein Unterschied, ob du denkst: "Danke, dass Sie mir das anbieten, aber ich esse das nicht." (das ist eine Verknüpfung, die einen Konflikt erzeugt)
    Oder ob du es so empfindest: "Danke, dass Sie mir das anbieten (ich sehe Ihre Geste und freue mich darüber), (und) ich esse das nicht (ich habe eine wichtige Entscheidung für mich getroffen und handle entsprechend)."

    So stehen die Dinge nebeneinander und beides wird gesehen und wertgeschätzt. Wichtig ist ja, das Angebot des anderen dankbar als das anzuerkennen, was es ist: Eine freundschaftliche Geste.

    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das so beschrieben verständlich wird. Für mich macht diese kleine Änderung für mein Stressempfinden in der Situation eine Menge aus. Oft habe ich dann gemerkt, dass diese 'spannungsärmere' Betrachtungsweise, die Dinge einfach nebeneinander stehen zu lassen, sich auf den anderen überträgt.

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  11. Ach, in gewisser Weise kennt das glaube ich jeder, der sich dazu entschieden hat vegan oder auch "nur" vegetarisch zu leben.

    Ich denke, da muss auch jeder eine eigene Linie finden - technisch gesehen bin ich wohl sowas wie "home-vegan": bei mir zu Hause ist eine cruelty-free-zone, ohne Kompromisse.

    Wenn auf der Arbeit jemand Geburtstagskuchen oder ähnliches mitbringt, dann verzichte ich dankend und gratuliere einfach so. Da soll sich mal einer WAGEN zu sagen, das wäre unhöflich... und wenn *ich* Geburtstag habe, dann gibt es vegane Köstlichkeiten. :)
    Allerdings muss ich sagen, daß meine Kollegen dem weitgehend sehr aufgeschlossen und positiv gegenüberstehen und mir oft sogar etwas veganes mitbringen, nur für mich - zwar auf Nachfrage, was die dann holen / machen könnten, aber die Rücksichtnahme an sich schmeichelt mir und bestätigt mich. Ich empfinde mich dann auch nicht als "den, mit der Extrawurst" - ich würde auf Befindlichkeiten meiner Kolleginnen und Kollegen genauso Rücksicht nehmen.

    Ein bischen "on the fence" bin ich bei meiner Famile und bei wirklich langjährigen Freunden - ich hab zwar so gut wie keinen dummen Spruch abbekommen und annähernd alle stehen dem auch sehr positiv und aufgeschlossen gegenüber (habe eh recht viele veg* in meinem Freundeskreis), aber da lasse ich dann auch mal fünfe gerade sein wenn mir jemand soweit entgegen kommt und zumindest vegetarisch kocht oder backt.
    Das ist für mich einfach ein Teil Liebe, Freundschaft, Familie.

    Oder unterm Strich: das vermeidbare vermeiden, und genau das versuche ich auch.

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  12. Ich hatte schon Momente, da hab ich etwas dann eingesteckt mit dem Kommentar, dass ich es dann später esse. Hab ich natürlich nicht, ich habs dann irgendwem anderes in die Hand gedrückt. Einfach nur, weil es mir so unangenehm war als der unhöfliche Ablehner dazustehen.
    An diese Situation kann ich mich nur schwer gewöhnen. Ich möchte nicht immer "nein" sagen, weil ich es in manchen Situationen auch als unhöflich empfinde. Schließlich ist das Teilen von Essen eine gemeinsame Interaktion, die uns einander näher bringt - schon seit Jahrtausenden. Warum sonst bringen wir so gern kleine Köstlichkeiten für Freunde, Kollegen, Verwandte mit? Essen macht uns glücklich und es macht uns meist noch glücklicher, wenn wir es gemeinsam tun.
    Ein klassisches Dilemma. Auf der einen Seite schränkt der Veganismus gerade gegenüber dem klassischen deutschen Essen ein, aber auf der anderen Seite erweitert er auch ungemein - zumindest dann, wenn der Gegenüber offen ist für Neues. Es ist toll gemeinsam "neue Welten" zu erforschen. Es ist toll gemeinsam zu genießen.

    Auch wenn sich das Dilemma nicht lösen sollte, bin ich bereit es zu akzeptieren, weil ich meine Entscheidung richtig finde, auch wenn man in unserer Welt oft vor unangenehmen oder manchmal sogar unlösbaren Problemen steht. Ich versuche mein Bestes und das ist das, was zählen sollte.

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  13. Ich verstehe das sehr gut, denn mir ging es mit meinen "Outings" genau so. Essen ist etwas gesellschaftliches und wenn man es hinterfragt (also nicht das Essen an sich ;) aber ihr wisst schon, Tiere und ihre "Erzeugnisse" essen) werden die Leute misstrauisch, peinlich berührt oder fühlen sich zu Rechtfertigungen genötigt...
    Irgendwann denkt man dann, gut, das Thema ist jetzt bei allen Leuten in meiner Umgebung durch. Aber dann bietet einem jemand Schokolade an, um kurz darauf zu sagen, "ach nee, darfste ja gar nicht", und schon fängt das Thema wieder von vorne an... Es geht doch gar nicht um dürfen, ich meine, ich falle ja nicht tot um, wenn ich Vollmilchschokolade esse. Ich will nur nicht. Wenn ich mit den Worten ablehnen würde, ich mache Diät, würde keiner misstrauisch, peinlich berührt, sich zu Rechtfertigungen genötigt fühlen. Wir können uns nur sagen, es sind nicht wir, die falsch ticken, sondern die Gesellschaft ist es, die falsch tickt.

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  14. Ich bin zwar "nur" Vegetarier, kenne das aber natürlich auch mit diesen unangenehm nachbohrenden Fragen und blöden Kommentaren. Im Familien- und Freundeskreis sind die meisten dran gewöhnt, ab und zu kommt aber doch noch mal ein Spruch. Ich persönlich finde es auch immer wieder schrecklich es neuen MEnschen erklären zu müssen. Wie du bereits sagtest ist es auch für mich besonders schlimm Essen abzulehnen. Ich fühle mich dabei immer wieder schlecht und habe das Gefühl die anderen vor den Kopf zu stoßen, zumal dieses Gefühl durch die Anderen immernoch verstärkt wird -.-

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  15. Hallo,
    also ehrlich gesagt habe ich eher die Erfahrung, dass Frauen darauf sehr viel "doofer" reagieren als Männer. Männer hauen vllt mal kurz nen dummen Spruch raus und das wars.
    Frauen dagegen, die meisten unterstellen einem eh, dass man auf einer Diät ist und giften rum, dass man ja auch sonst mal Kekse oder sowas essen würde (eigene vegane, aber naja...) und sobald sie vermuten, dass man etwas isst, was auch nur vegetarisch sein könnte kommen die dummen Kommentare von wegen "bist du nicht Veganerin, aber du ist doch "blablabla"..."
    Wenn ich in ner Jungsrunde keine Chips mit Molkepulver oder so etwas esse, dann essen sie eben alles alleine auf. Die Mädchen wollen sofort wissen, warum du es nicht isst und wollen einen dann zum essen nötigen.
    Der Rest geht, aber das ist wirklich nervig^^

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    1. Ich finde, da ist was dran. Ich arbeite mit vielen Männern zusammen. Am Anfang musste ich mir da wirklich 'ne Menge Mist anhören und habe mich oft geärgert. Dadurch, dass ich selbstbewusst zu meiner Entscheidung stand, und auf stumpf-blöde Sprüche auch einen Konter hatte, hab ich mir wohl Respekt erarbeitet.

      Mittlerweile kriege ich sogar den Rücken gestärkt, wenn ein neuer Kollege über nervige Veganer und miserables veganes Essen lästert! Vielleicht ist es ja auch kein Respekt - vielleicht macht sich einfach die Bestechung mit dem ganzen veganen Kuchen bezahlt. :)

      Ich glaube, dass solches Verhalten von Frauen, wie du es beschreibst, damit zu tun hat, welche Rollen Frauen in der Gesellschaft aufgedrückt werden und unter welchem Druck sich Frauen empfinden. Jemand, der sich pudelwohl und selbstbewusst in seiner Haut fühlt, der macht solche Kommentare nicht.

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  16. Das Essen ablehnen fand ich zu meiner Vegan-Testphase auch immer sehr unangenehm. Bei mir auf der Arbeit backt man zu seinem Geburtstag immer Kuchen, zur Weihnachtsfeier und Grillfest gibt es auch immer nix und man muss selbst was machen, hat dann aber kaum was auf dem Teller, weil man ja nich ein ganzes Menü selbst machen kann. Und die ständige Fragerei. Ich empfinde das als unglaublich anstrengend :/ Nie kann man irgendetwas außerhalb normal essen..-.- Und bei Familie essen..meine Omi und Mami waren schon darum bemüht, aber beim Freund gibt es oft Schnitzelpfanne mit Nudeln (mit Ei natürlich) und Salat mit Dressing, dass Sahne enthält. Das war ein Grund, wieso vegan nach der Testphase nicht strikt durchgeführt wurde. Und die ständigen Diskussionen und Anfeindungen..:/

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  17. Hey,
    ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich etwas vom Thema abweiche und hier eine Unterschriftenaktion von "Rettet den Regenwald e.V." verlinke. Vielleicht tut sich ja doch noch was, bevor die Orang-Utans mit dem Wald verbrennen.
    https://www.regenwald.org/aktion/865/rettet-die-letzte-zuflucht-der-orang-utans
    Gerne unterschreiben&weitersagen!

    English version here:
    https://www.rainforest-rescue.org/mailalert/865/save-the-last-orangutan-refuge

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  18. Hab grade deinen Blog gefunden. Wow. So etwas war echt mal dringend nötig.
    Ich bin zwar keine Veganerin, aber seit seeehr jungen Jahren absolut überzeugte Vegetarierin und Tierschutz-Fanatikerin...
    Dazu zählen auch Aktionen, die etwas "provokanter" sind...
    Ich weiß nicht, was ich von Peta halten soll. Früher fand ich's toll, aber dann hab ich angefangen mich zu informieren und mittlerweile stelle ich einiges in Frage...

    Naja, ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich deinen Blog gefunden hab. Weiter so!

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  19. Ich finde es immer blöd, wenn es heißt "das darfst du ja gar nicht". aber es sollte heißen "das willst du ja gar nicht". generell wird immer von dürfen und nicht von wollen gesprochen.

    meine oma findet das auch schwachsinnig. aber das mag ich ihr nicht verübeln, die ist in einer anderen zeit groß geworden und ihr gönne ich jedes stück fleisch, das sie heute essen möchte. genau so meinem opa. dennoch verlange ich, dass sie mir zumindest kein fleisch auftischen (z.b. eintopfgerichte mit fleisch, dann bleibt mein teller wirklich leer). ich habe mich aus der höflichkeitsproblematik erst mal dazu entschlossen, dass auswärts vegetarisch ausreichend ist. und dass zu hause vegan gekocht wird.

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