Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Montag, 3. Dezember 2012

Über die vegane Weltrettungskackscheiße


Als ich vegan wurde, habe ich mich mit Händen und Füßen gegen dieses Übermensch-Argument gewehrt. Dass alle veganen Menschen sich für etwas Besseres halten. Weil sie die Lebensweise gefunden haben, die den wenigsten Schaden anrichtet, Tiere als lebenswerte Lebewesen respektiert, absolut umweltschonend ist und sie "den Leuten in Afrika" nicht das Getreide wegnehmen. Zum Glück ist mir diese Einstellung persönlich eher selten begegnet. Die veganen Menschen, die ich bis jetzt kennenlernte und die meisten, die zur – ich nenns jetzt mal – Blogging Community gehören, sind da etwas bescheidener. In letzter Zeit sind mir dann aber Leute "begegnet"... da weiß ich, was gemeint ist, wenn unvegane Menschen genervt von vegan lebenden Menschen sind.

Irgendwie scheint sich die Einstellung breit zu machen, dass es alle Probleme der Welt lösen würde, wenn alle Menschen vegan leben würden. Ich werf jetzt mal was total und absolut Oberkrasses in den Raum: Das ist Bullshit! Was mich wütend macht, ist diese Einstellung, diese Überzeugung davon, total kritisch zu sein und dann nicht mal etwas weiter denken zu können als "an die armen Tiere". Hier mal ein paar "Argumente" und Herangehensweisen, die ich unter Veganer_innen sehr problematisch finde.


Hauptsache vegan, ansonsten ist alles egal!

Als der Linksunten-Artikel über Kim Wonderland online ging, hat es beschissene Reaktionen und "Argumente" aus allen möglichen Perspektiven gegeben. Was mich richtig abgefuckt hat, waren all die "Hauptsache vegan, der Rest ist doch egal!" - Kommentare. Oder auch "Seid wann ist es verboten, mit Nazis befreundet zu sein, sind doch auch nur Menschen?!" Oder weiter "Das ist doch ihre Privatsache, das geht uns gar nichts an!" Ich meine, hackts?! Geht's noch unkritischer? Noch ätzender? Noch rechtsoffener? Komplett unabhängig davon, ob was dran ist oder nicht, was geht denn in den Köpfen von Leuten vor, die so eine Scheiße von sich geben? Natürlich ist es NICHT okay! Mit Menschen, die einer menschenverachtenden Ideologie angehören, ist man "nicht einfach nur so" befreundet. Es ist auch nicht alles egal, so lange man vegan lebt. Veganismus ist ein winzigkleiner Teil vom Großen Ganzen. Wie kann Veganismus irgendwas erreichen, wenn mit Nazis abgehangen wird? Dadurch wird die Welt nicht besser. Sie wird dadurch schlechter.

Wie können Menschen sagen, dass sie "sogar auch" an die Tiere denken, nicht nur wie viele Menchen, die nur an Menschen denken, weil sie vielleicht sie anfaschistisch oder was auch immer sind. Ganz ehrlich, in der veganen "Szene" gibt es ziemlich wenig Leute, die sich neben Veganismus auch noch mit anderen Dingen beschäftigen. Es muss natürlich nicht jede_r alles wissen/machen/lesen, aber man kann ja wohl erwarten, dass man sich dann zumindets zurückhält, wenn man sich (noch) nicht mit dem entsprechenden Thema auseinandergesetzt hat. Wir sagen alle, wir sind gegen Diskriminierung jeglicher Art, aber wenn ein rassistischer/sexistischer/homophober Witz gemacht wird, heißt es ganz schnell "das ist aber nicht so gemeint" oder "ich finde ja nicht, dass das diskriminierend ist." Meine Reaktion darauf ist ungefähr die selbe, als wenn sich irgendein Heini als Alleswisser_in aufspielt und darüber referiert wie sehr er_sie Tiere liebhat, während er_sie in sein_ihr Steak beißt. Es ist ein Widerspruch. 

Unsere Gesellschaft ist von diskriminierenden Strukturen durchzogen. Diese zu verstehen, ist nicht immer leicht und manchmal will man sie auch nicht wahrhaben. Frag doch mal das Tier, das gegessen wird – Frag doch mal den Menschen, der diskriminiert wird. Klingelt da was? Wir sollte nicht so tun, als gäbe es sonst keine Probleme auf der Welt. Und vor allem sollten wir aus den Fehlern derjenigen lernen, die reden, ohne Ahnung vom Thema zu haben. Immerhin wissen doch die meisten wie das ist und es nervt uns alle ungemein.


Ich bin viel veganer als du und du machst XYZ, das ist voll unvegan!

Ich beobachte, dass Veganer_innen quasi unter Selbstgeißelung Veggie-Monopoly spielen und jede_r so schnell und direkt wie möglich ins Ziel kommen möchte. Da gibt es teilweise Wettstreits sondergleichen und wer auf der Strecke bleibt, der_die war nur nicht stark genug. Vegan sein bedeutet per Definition alle Produkte abzulehnen, für die Tiere leiden mussten. Menschen sind auch nur Tiere, also müssten alle Veganer_innen auch komplett Fair Trade leben. Und am besten auch regional, saisonal und bio. Weil dadurch dem Planeten und somit auch Menschen und anderen Tieren am wenigsten angetan wird. Aber mal ehrlich – bis wohin geht das Spiel? Kann da überhaupt jemand gewinnen? Im veganen Monopoly wurde ich mit Sicherheit schon sehr oft zurück auf Start geschickt, wenn ich nicht schon längst im Gefängnis gelandet bin. Bin ich dafür selbst verantwortlich? Ja, zum Teil. Zum Teil aber auch nicht. 

Ich weiß nicht, wie häufig schon der Satz "Wir leben alle in einer unveganen Welt" heruntergebetet wurde. Aber er stimmt. Veganismus ist kein allheilbringendes Lebensprizip, welches ich konsequent und ohne Rücksicht auf Verluste verfolge. Es ist auch nicht möglich. Wie häufg wurde schon ausdiskutiert, was man dann alles nicht mehr machen dürfte. Straßenbahnfahren, Autofahren, ins Kino gehen, keine Ausnahme für die Oma vom Freund machen, wenn die sich Mühe mit einer Alternative gemacht hat, aber trotzdem etwas Butter zu den Kartoffeln gegeben hat, die Handcreme der Freundin nicht benutzen, obwohl die Haut rissig und trocken ist und so weiter. 
Hinzukommt, dass Fair Trade Klamotten verdammt noch mal beschissen teuer sind.  Unabhäging davon, dass sie gerechtfertigterweise teuer sind und einen realistischen "fairen" Preis haben, ist einfach zu sagen "Kauf halt einen statt zwei" blanker Hohn in den Ohren derjeniger, die kaum Kohle haben um zu überleben. Es ist auch blanker Hohn in de Ohren derjenigen, die sich nicht nur am superveganen Maß messen (wollen), sondern sich auch an anderen Erwartungen und Maßen messen, wie zum Beispiel Schönheitsidealen.
Second Hand, Kleiderkreisel und ebay, das ist alles toll und sinnvoll, aber auch das kostet zeitliche Ressourcen, die nicht allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich in meiner Superkorrektheit vielleicht Menschen günstige Kleidung wegschnappe, die sie wirklich benötigen. Das ist ein Gedanke, der mir zutiefst widerstrebt.
Das alles als "die strengen sich nur nicht genug an" darzustellen, ignoriert tatsächliche Verhältnisse und Lebensrealitäten und führt dazu, dass Veganismus nur der kleinen, arroganten Bildungselite offen steht, die sich anmaßt, über alles und jede_n zu urteilen.


Vegan leben, weil woanders Menschen an Hunger sterben

Was mich fast am meisten ankotzt ist diese ewige Analogie, man würde "Menschen in Afrika" das Getreide wegnehmen und wenn wir alle vegan werden würden, dann müsste niemand mehr hungern. Schon klar, es gibt die Fälle, in denen Ländern Getreide abgekauft wurde, obwohl Dürren bevorstanden. Aber es ist nicht ganz so einfach. Viele haben sicherlich den Film "We feed the World" gesehen. Dort sagt Jean Ziegler (selbst Vegetarier, so weit ich weiß aus humanistischen Gründen, übrigens hat er sehr lesenwerte Bücher über Armut und Hunger geschrieben) etwas entscheidendes: "Der World Food Report besagt, dass die Weltlandwirtschaft, so wie sie heute ist, ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren könnte."(klick) Zur Zeit leben laut Wikipedia etwa 7,01 Miliarden Menschen auf der Erde. (klick) Wir haben kein Mengenproblem. Wir haben ein Verteilungsproblem. Es werden Staaten, Menschen ausgebeutet. Es gibt genug Essen für jeden Menschen auf dieser Welt. Sogar für viel mehr Menschen auf der Welt. Das ist eines der Erben der Kolonialgeschichte. Mit Bildern wie "wir müssen den Armen helfen" werden wieder rassistische Strukturen reproduziert. "Wir" müssten eigentlich überhaupt nicht helfen. Wir müssten mit der Ausbeutung aufhören, Reparationen zahlen und Verantwortung übernehmen. 

Natürlich, die Landwirtschaft ist am Arsch. Regenwälder werden zerstört, meist für Tierfutter, aufgekauftes Getreide ist meist Tierfutter, Mais in den Staaten ist meist Tierfutter. Die Meere sind bald leer gefischt, der Planet ist voller Müll, die Böden voller Gifte. Um genug Lebensmittel und andereüberlebensnotwendige aber aucn unwichtige Dinge für 12 Milliarden Menschen zu erwirtschaften musste bereits einiges massiv zerstört werden. Nichts desto trotz. Wenn alle Menschen in Europa, den Staaten und so weiter vegan werden würden, wäre imperiale und kolonialgeschichtlich verankerte Ausbeutung nicht zu Ende. Kolonial- und Kapitalismuskritik sind entscheidende Ansätze, um diese Strukturen zu erklären. Beides ist auch durchaus miteinander verwoben und besonders im Zusammenhang mit dem veganen Welthungrrettungsargument ein eigens Posting wert. Heute bleibe ich aber mal bei einfachen Sätzen: Reichtum braucht Armut. Wer reich sein will, muss andere unten halten. Stichworte wären zum Beispiel: Regierungen, (Groß)Konzerne, Lobbys. Ihre Werkzeuge sind unter anderem Institutionen wie die Weltbank oder der Internationale Währungsfond. Die Güter aus armen Ländern sollen wettbewerbsfähig auf den Weltmarkt geworfen werden, IWF und Weltbank verteilen dazu ganz großmütig und absolut selbstlos Kredite zu horrenden und repressiven (finanziellen) Bedingungen. Länder wie Brasilien, welches einst den höchsten, jemals gewährten Kredit bekommen hat, zahlen sich dumm und dämlich, nur um die Zinsen solcher Kredite zu tilgen. Da bleibt wenig bis nichts mehr übrig für den Ausbau der Infrastruktur, Bildung für alle, Investitionen in einen Sozialstaat oder Reformen für die Landwirtschaft. Diese Kredite dienen hauptsächlich dazu, die Vormachtstellung eh schon reicher Länder beizubehalten und führen eh schon arme Länder in die ewige Abhängigkeit.


Ganz kurz, falls es eine vergessen hat: Wer vegan lebt wird dünn, gesund und schön!

Diese Attribute da oben scheinen ja irgendwie synonym benutzt zu werden, was mich schon sehr ärgert. Im Fatshaming-Artikel habe ich ja bereits auf die Vielfalt menschlicher Körper hingewiesen. Außerdem bitte ich euch alle, schaut euch doch mal um. Die Veganer_innen, die ich kenne, sehen genau so aus, wie die unveganen Menschen, die ich kenne. Es gibt dicke und dünne, große und kleine, blasse und gebräunte, welche mit Cellulite und ohne, mit Pinkeln und ohne, mit seidenglänzendem Haar und mit trockener Strubbelmähne, gesunde und kranke. Das könnte ich eeeeewig so weiterführen. Und alles davon ist okay! Die vegane Community ist unterliegt denselben Schönheitsidealen, wie der Rest der Gesellschaft. Sich davon zu befreien, das wäre mir echt viel wert.


Weg von der individualistischen Perspektive, hin zu mehr allgemeiner und emanzipatorischer Herrschaftskritik!

Zu Beginn habe ich es mir wirklich sehr schwer gemacht. Ich dachte, Veganismus sei ein Boykott, und ich könne so die Nachfrage regulieren (natürlich nicht alleine, sondern in der Masse). Heute muss ich ein bisschen darüber schmunzeln. Es ist viel größer. Die Nachfrage alleine regelt nicht das Angebot und Veganismus alleine rettet nicht die Welt. Menschen beuten Natur, Tiere und andere Menschen aus. Das hat System und sehr tiefe historische Wurzeln, die sämtliche globalen und wirtschaftlichen Beziehungen durchflechten. Diese Wurzeln lassen sich nicht durch eine andere, nettere Konsumform ausreißen. Damit kann man man nicht mal die Schäden beheben, die dadurch der Oberfläche entstehen.

Ich habe versucht in allem korrekt zu sein. Mehr Fair Trade kaufen, nur bio Gemüse und so weiter. Gerade ändern sich etwas meine (finanziellen) Lebensumstände und mit Blick in meine Zukunft muss ich sagen, diese Einstellung ist sehr arrogant. Wer kann das denn bitteschön? Wenn ich von allen Menschen erwarte möglichst nah an die 100 % Perfektion zu kommen, machen wir uns allen nur selbst das Leben schwer. Und wir erreichen gar nichts. Wir erreichen auch nicht die Menschen, die von den Strukturen so vernachlässigt und unterdrückt sind, dass sie weder zeitliche noch finanzielle Ressourcen haben, um in diesem Spiel die Turmstraße kaufen zu können, gechweige denn die Schlossallee.

Ich will eine politische Bewegung. Eine, die zwar selbstkritisch ist, aber versteht, dass nicht Einzelpersonen die Gestalt der Welt mit Konsumentscheidungen verändern  können. Es ist toll, wenn Menschen Verantwortung übernehmen, in ihrem Leben für irgendwas einstehen oder zurücktreten. Und ich wünsche mir auch, dass das alle Menschen tun würden, die es können. Das löst aber diese Probleme nicht. Es ist eine beschissene Unverschämtheit und eine verdammte Ungerechtigkeit, dass es solche ausbeuterischen Strukturen gibt. Dass wir in Verhältnissen leben, die es so schwer macht, gute Entscheidungen zu treffen. Ich will, dass diese Entscheidungen für alle Menschen zugänglich gemacht werden, nein, ich will, dass ich mich überhaupt gar nicht erst zwischen "gut" und "schlecht" entscheiden muss. Dieser unkritische, selbstreferenzielle Wohlfühlveganismus ist so ein Lifestyle für Superpriviligierte, die  sich gegenseitig für ihre kleinen ökologischen Fußabdrücke auf die Schulter klopfen. Da hab ich keinen Bock drauf und da mach ich auch nicht mit.


EDIT am 12.12.2012: Ich möchte euch zum Weiterlesen diesen Blogeintrag von zapperlott ans Herz legen. Auszug: 
  Was übrig bleibt ist die rein private Suche nach dem moralisch korrektem Konsum, um das Gewissen zu beruhigen. Bereits das ist eine folgenreiche Verblendung, die in der Konsequenz zu der besagten »veganen Weltrettungskackscheiße« führt.

132 Kommentare:

  1. Wow, du sprichst mir in einigen Punkten wirklich aus der Seele.
    Gerade dieses peinliche "ich bin aber mehr vegan als du"-Spiel trägt in letzter Zeit wirklich groteske Züge. So musste ich mich wegen meines Alsan-Konsums auf meinem Blog sowie auf Facebook als "menschlicher Müll" bezeichnen lassen, obwohl besagte Person Fan von Björn Moschinski war, der in seinem Kochbuch auch Alsan verwendet. Es kränkt mich, wie zum Teil strafbare Aussagen getätigt werden, nur um sich über den "gemeinen Pöbel", die "minderwertigen" Veganer zu stellen, die eben nicht die (finanziellen) Möglichkeiten haben, sich 100% ethisch korrekt zu ernähren.
    Ich für meinen Teil habe auf meinem Blog immer nur gesagt "auf fair trade achten, wenn es geht", nie habe ich andere dafür ausgebuht, weil sie es nicht tun. Dieses unreflektierte schwarz/weiß, gut/böse Schema ist abartig und eine Beleidigung für den menschlichen Intellekt. Es ist von diesen Menschen anmaßend, ihren Luxusveganismus auf die breite Masse zu projizieren, welche es sich eben nicht leisten kann, immer nur fair zu kaufen. Mag sein, dass einige das Geld dazu haben, allerdings ist es menschenverachtend, jemandem, welcher schon zur Tafel gehen muss, zu sagen, dass er menschlicher Müll sei, nur weil er in unserem kranken System auf diese Form von Ausbeutung angewiesen ist.
    Meiner Meinung nach sollte jeder das tun, was er kann. Keiner sollte seine eigenen Überzeugungen und Lebensvorstellung zum allgemeingültigen Maßstab für alle machen. Insgesamt gibt es in der veganen Bewegung wirklich extrem intolerante Gruppierungen.
    Erst letztens wurde ich auf einer jungen Dame auf Facebook geaddet, ihr rumgetrolle auf der Seite von BEEF (über das Magazin soll man denken, was man will) und damit einhergehende menschenverachtende und böswillige Kommentare ("Fleischesser über 20 verströmen einen subtilen, fauligen Geruch") gingen mir jedoch so gegen den Strich, dass ich sie gelöscht habe. Manche Veganer leben nur innerhalb ihres kleinen hyperethischen Terrariums und verteufeln die Außenwelt komplett. Ich musste mir auch schon die ein oder anderen Sachen anhören, weil mein Freund weder Vegetarier, noch Veganer ist. Dass mache Menschen das wohl als alleinigen Maßstab sehen, um eine Person zu bewerten (schon alleine dieses Wort finde ich furchtbar) lässt mich jedoch bisweilen ernsthaft am menschlichen Intellekt zweifeln.

    Was Kim angeht, muss ich dir jedoch widersprechen.
    Natürlich ist es NICHT egal, ob jemand rechts, homophob oder was auch immer ist. Natürlich sollte man so eine Einstellung nicht fördern.

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    1. Was mich jedoch an der Sache stört, ist nicht wie unreflektiert Leute Kim im Schutz nehmen, sondern wie unreflektiert Menschen Kim angreifen! Die Quellenlage ist die, dass es nur Behauptungen auf indymedia gibt, so gut wie alle deren Quellen sind Facebook-Links. Der Artikel ist in einer derart polemischen Sprache geschrieben, dass er Kim nicht einmal die Chance lässt, sich in irgendeiner Form zu rechtfertigen, bzw. sie wurde vor der Veröffentlichung noch nicht einmal kontaktiert, damit sie zu der Angelegenheit Stellung nehmen kann.
      Aus der Geschichte (besonders 1933-45) wissen wir, wie gefährlich es ist, Polemik gegen einzelne Personen oder Gruppen zu veröffentlichen und welche Reaktionen auf dadurch erzeugte Gefühle folgen können. Autoren, welche dennoch solch eine Demagogie betreiben, sind für mich die wirklich unreflektierten. Ich meine: die Scheibe von Kim's Café wurde eingeschlagen! Solch ein Verhalten ist von mir unter keinen Umständen zu tolerieren und ist der Beweis dafür, was solche Propaganda anrichten kann.
      Ich an Kim's Stelle würde mich ehrlich gesagt gar nicht in dem Ausmaße rechtfertigen, wie sie es tut, was ich in meinem Fb-Kommentar ja auch deutlich gemacht habe: Ihr Privatleben gehört ihr! Indymedia soll sich bitte nicht wie die BILD aufführen und Personen ruinieren, in dem vermeintliche "Skandale" aufgedeckt werden. Die Erklärung, dass Kim einfach naiv an die Sache herangegangen ist und diese Personen einfach geaddet hat, klingt für mich zumindest plausibel. Ich checke auch nicht bei jeder Facebook-Anfrage, welche Bilder diese Personen gepostet haben, genauso wie ich nicht ausschließen kann, dass nicht vielleicht sogar einige meiner Leser rechts sind, was ich natürlich nicht hoffe.

      Aber genau das zeigt wieder dieses gleiche schwarz/weiß denken. "Kim böse, Kim rechts..:". Bei mir gilt -wie in der Justiz- immer noch die Unschuldsvermutung. Wegen ein paar Indymedia-Spinnern werde ich nicht aufhören, menschlich zu sein und eine wehrlose Person in Schutz zu nehmen. Ich frage mich immer noch, wie sich Kim nach diesem furchtbaren Shitstorm fühlt.

      Deshalb appelliere ich generell an die Menschlichkeit! Für mehr Toleranz, mehr MITEINANDER und nicht GEGENEINANDER!

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    2. Antworter

      Da ist aber einer besonders unkritisch. Kim hat die Fakten ja längst eingestanden, die hat da nur halt halbgare Erklärungen zu geliefert -nicht gewusst, nicht gesehen, nicht was weiss ich. Die Fakten wurden von ihr überhaupt nicht bestritten. Und dann kommen ihre Anhänger wie eine Herde Schafe und versuchen die fakten zu bestreiten obwohl sie es in Wahrheit auch selbt besser wissen wie du ja auch prompt beweist: "Die Erklärung, dass Kim einfach naiv an die Sache herangegangen ist und diese Personen einfach geaddet hat, klingt für mich zumindest plausibel." Also du selbst führst hier die fakten an, deren nennung du oben noch als Angriffe wertest.

      Und hier mit 33 bis 45 komen, du bist ja wohl nicht ganz dicht. Hier Leute mit den nazis vergleichen und dann an Toleranz appellieren. Noch verlogener gehts ja wohl nicht.

      Und die Unschuldsvermutung kannst du dir in die Haare schmieren. Wir sind hier nicht bei der Justiz, also kann es auch kein rechtskräftiges Urteill geben, also darf man andere Personen nicht kritisieren, denn es gilt ja die Unschulsvermutung. Das siehst du natürlich auch wieder völlig einseitig. Du darfst andere angreifen, und sie zum Beispiel der Demagogie beschuldigen,da ist denn plötzlich nichts mehr mit Unschuldsvermutung. Sind eigentlich alle Kim fans so verlogen wie du?

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    3. Ich habe ihr verhalten lediglich auf mich projiziert. Glaubst du, ich checke jedes Facebook-Profil, bevor ich jemanden adde? Na gut, dann hat sie halt einen Fehler gemacht. Schwamm drüber, life goes on. Es ist ja niemand umgebracht worden, meine Güte! Nochmal, es ist IHR PRIVATleben, in das sich Medien gefälligst rauszuhalten habe. Ich habe im Cakes'n'Treats nie irgendwelche als rechts zu identifizierende Personen gesehen.

      Ich habe "Leute hier" (du meinst wahrscheinlich die Autoren des Indymedia-Textes) nicht als Nazis bezeichnet, sondern lediglich ein Beispiel für eine Zeit gegeben, in der vergleichbare Hetzartikel zu gewalttätigen Aktion geführt haben, worauf ich beleuchtete habe, dass es bereits zu einem Anschlag auf Kim's Laden kam und ich somit eine gewisse Kongruenz sehe.

      Kritisieren darf man Personen sehr wohl, aber voreilige Schlüsse ziehen ohne sich mit beiden (!) Seiten beschäftigt zu haben, sollte keiner machen.

      Nur so am Rande, dein Kommentar hat mich sehr an kreuz.net erinnert, leider sind die jetzt ja down :)

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    4. Über Kim zu urteilen möchte ich mir ehrlich gesagt nicht anmaßen. Ich stimme dir zu, dass da asoziale Hexenjagd betrieben wurde, allerdings empfinde ich die unkritischen solibekundungen als auffälliger. (Wobei ich irgendwann aufgehört habe, das zu verfolgen.) Und da genau diese Haltung eine ist, die mir schon häufiger aufgefallen ist, habe ich diese Situation mal herausgepickt und "die andere" Seite war hier erst mal irrelevant.

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    5. Oh, ich hatte eure letzetn beiden Kommentare übersehen, tut mir leid. Eherlich gesagt wurde glaube ch das Thema Kim auf facebook schon genug ausgeschlachtet, deswegen möchte ich jetzt nicht wieter darüber diskutieren, neue Argumente kommen eh nicht dazu.

      Ich möchte allerings noch mal betonen, dass es mit "Privatsache" nicht so leicht getan ist, schon gar nicht, wenn man in linksradikalen und antifaschistischen Zusammenhängen arbeitet.

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    6. Antworter.

      u schriebst"
      Ich habe "Leute hier" (du meinst wahrscheinlich die Autoren des Indymedia-Textes) nicht als Nazis bezeichnet, "

      Kommt diese Leseschwäche eigentlich vom veganen Essen? Das erlebe ich nämlich auffällig oft, dass die nicht lesen können. Geschrieben hatte ich nämlich ganz was anderes:

      "Und hier mit 33 bis 45 komen, du bist ja wohl nicht ganz dicht. Hier Leute mit den nazis vergleichen und dann an Toleranz appellieren."

      und genau das tust du hier ja wieder.
      Und einen Bericht über Kim, der auf fakten beruht, als hetze vergleichbar mit den nazis abzuqwulifizieren, ist genau das was du bestreitets. Eine gewisse Kongruenz? Ein Scheibe zu beschädigen ist also so schlimm wie halb Europa in Schutt und AAsche legen und mal eben 6 Millinen Juden umzubringen. Du bist hier ein Holocaust-Relativierer allerübelster Güte.


      Und das Kreuz.nat für "leider" down ist wundert mich auch nicht, schliesslich haben die ja nicht gegen veganismus geschrieben.


      Für jemanden, der immer die Antifaschisteische Fahne aus dem Fenster gehängt hat und mit dem catering auf linken Veranstaltungen viel geld verdient hat, ist das privatleben eben nioht egal. Es soll auch egal sein wenn im Schlepptau von Kimn auf linken Veranstaltungen nazis auftauchen, weil Kim zu dämlich ist, die zu erkennen?

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    7. "Ein Scheibe zu beschädigen ist also so schlimm wie halb Europa in Schutt und AAsche legen und mal eben 6 Millinen Juden umzubringen. Du bist hier ein Holocaust-Relativierer allerübelster Güte."

      Ich bin Jude, LOL. Ich wäre glaube ich der letzte, der den Holocaust relativieren würde. Mein Kommentar bezog sich auf Rahmenbedingungen, die Extremismus begünstigen, als solchen sehe ich den Artikel an. Diese Leseschwäche kommt wohl vom unveganen Essen ;-)

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  2. Dieser Artikel ist so gut, dass ich ihn gern ausdrucken und damit diverse Ubahnhöfe/Uniklos/Imbissböden und Straßenlaternen zupflastern möchte.
    Und natürlich jedem kackscheißigen-KimWonderland-Kommentierer einen Abzug in die Post.

    Danke! I love it!

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  3. Wie sehr ich dich für diesen Artikel liebe!!
    Bei jedem Absatz einfach nur: JA! JA! und JA! Vorallem dieses "hauptsache vegan, aber der rest geht mir am Arsch vorbei"-Kram geht mir tierisch (haha) auf die Nerven. Genauso wie das profilieren. Es gab bei uns in der 12. Klasse eine kurze Zeit, wo auf einmal etwa 1/5 der Jahrgangsstufe für ca. 2 Monate vegan war, nicht aus ideologischen gründen oder sowas, sondern weil das einfach "in" war. Danach hatten die keinen Bock mehr darauf (oder den Eltern waren die ganzen Ersatz-Sachen zu teuer, weil komplett Ernährung umstellen wollte ja auch niemand) und haben wieder fröhlich ihre Salamibrote dabeigehabt. Wie sehr ich mich darüber aufgeregt habe.

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  4. Interessant. Ich bin in meinem Jahresfazit zu einem ähnlichen Schluss gekommen, soll heißen, vegan leben ist nicht die Erlösung aller Probleme....http://achtungpflanzenfresser.wordpress.com/2012/12/01/ein-jahr-vegan-inklusive-bluttest/

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    1. ui, das sieht spannend aus, auch die links im text! ich geb mir mühe, mich da mal durchzuarbeiten :)

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    3. Ui hier scheints ma mächtig viel Wind gegeben zu haben...

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  5. ich glaube ich mag dich. merci.

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  6. danke für dieses statement! ich hab manchmal das gefühl, alle anderen würden alles perfekt machen, und ich wär die einzige, die sich denkt "ich hab einfach keinen bock da auch noch drauf zu achten und die welt allein zu retten" und dann auch mal brotaufstrich mit palmöl einkauft oder zu h&m geht.

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    1. vermutlich machen das alle insgeheim so, aber niemand sagts ;)

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  7. Toller Artikel und vielen Dank Christian für deinen Kommentar. genauso sehe ich das auch.
    Informieren und vorleben, aber leben lassen. Sich nicht zum moralischen Richter über alles und jeden aufspielen, Kontexte berücksichtigen! Es gibt keine Minderwertigen Veganer, schon allein weil es völlig falsch ist, Menschen nur auf ein einziges ihrer Merkmale zu reduzieren.
    Und genau das gilt eben auch für diese Nazisache. Ist es ok, jemanden zu verurteilen, weil er rechts ist, und dabei all seine anderen Charakteristika zu ignorieren (auch Rechte können zB liebevolle Eltern sein oder Veganer uswusf). Ich würde sagen, das ist ok, solange es die persönliche Meinung bleibt und nicht als universell gültiger Richterspruch verkauft wird. Damn it, ich hasse Nazis, aber auch rechts zu sein ist die Freiheit der persönlichen Meinung!!!

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    1. Antworter

      Das christian sich genauso zum moralischen Richter aufschwingt, wenn er andere der Demagogoie beschuldigt, kriegst du natürlich nicht mit. Aber ist ja egal ihr habt ja die wahrheit, da ist der rest nicht so wichtig. Also kritker von Kim verurteilst du als Demagoge, bzw, stimmst christian dazu aber Nazis darf man nicht verurteilen. Heuchler!

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    2. *sigh* Habe dein "Missverständnis" eben oben aufgeklärt.

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    3. ich sehs da nicht so easy, Anonym.... ich nehme mir die freiheit, für die toleranz die intoleranz nicht zu akzeptieren. wenn ich nazimeinungen akzeptiere, schließe ich menschen aus, die von nazis ausgeschlossen werden. da schließe ich doch lieber die nazis selbst aus.

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  8. danke für den Artikel! Viele der angesprochenen Punkte gehen mir in der veganen "Community" auch auf den Sack & dieses "ich bin besser als Du, weil ich vegan lebe" oder "ich bin aber der/die bessere Veganer/in" sind sowas von albern!

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  9. wow, kann das ganze auch zu grossen teilen so unterschreiben! schön, nicht allein zu sein!
    ich hoffe die wettbewerber und militanten unter "uns" machen sich mal ein paar kritische selbstreflektierende gedanken darüber...

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  10. Fangen wir mal ganz von vorne an mit der Kritik:

    -"Irgendwie scheint sich die Einstellung breit zu machen, dass es alle Probleme der Welt lösen würde, wenn alle Menschen vegan leben würden."

    Das ist vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber was spräche denn dagegen? Du stellst ja nur eine Hypothese in den Raum, dass dies nicht so ist, genauso wie es eine Hypothese ist, dass es so ist. Du kannst nicht das eine kritisieren, aber selbst das gleiche tun^^


    -"Hauptsache vegan, ansonsten ist alles egal!"

    Da würde ich dir zustimmen, dass das kritisch zu sehen ist^^

    -"Natürlich ist es NICHT okay! Mit Menschen, die einer menschenverachtenden Ideologie angehören, ist man "nicht einfach nur so" befreundet. Es ist auch nicht alles egal, so lange man vegan lebt. Veganismus ist ein winzigkleiner Teil vom Großen Ganzen. Wie kann Veganismus irgendwas erreichen, wenn mit Nazis abgehangen wird? Dadurch wird die Welt nicht besser. Sie wird dadurch schlechter."

    schlechter als ein Omni zu sein, der mit Nazis abhängt? Oder willst du jetzt darüber urteilen was wichtiger ist: Veganismus oder Nazi-feindlichkeit? Steht es dir zu darüber zu urteilen? Ich finde nicht. Ich bin alles andere als ein Freund der rechtsextremen Ideologie, aber sollte man diese deswegen verachten, nur weil sie zB die Juden verachten? Sind wir dann nicht genauso wie die Nazis?
    Und einmal kurz am Rande: Diese Nazi-Hetzjagd nervt! Ständig wird mit dem Wort wild um sich geworfen und alle unterstellen sich gegenseitig, dass der andere ja ein Nazi sei^^


    -"Ganz ehrlich, in der veganen "Szene" gibt es ziemlich wenig Leute, die sich neben Veganismus auch noch mit anderen Dingen beschäftigen."

    Der Satz ist witzig im Hinblick auf den Rest deines Textes, vllt merkst du was ich meine, wenn ich hier fertig bin ;-D


    -"aber wenn ein rassistischer/sexistischer/homophober Witz gemacht wird, heißt es ganz schnell "das ist aber nicht so gemeint" oder "ich finde ja nicht, dass das diskriminierend ist." Meine Reaktion darauf ist ungefähr die selbe, als wenn sich irgendein Heini als Alleswisser_in aufspielt und darüber referiert wie sehr er_sie Tiere liebhat, während er_sie in sein_ihr Steak beißt. Es ist ein Widerspruch."

    Das bedarf wohl einer Erleuterung, welche Witze okay sind.Basiert nicht jeder Witz auf irgendetwas?! Blondinen-Witze würdest du sicher als sexistisch betrachten, alle Witze wo Menschen verschiedener Herkunft drin vorkommen, sind wohl alle rassistisch, ... und was ist mit dem Elefanten Witz mit dem Rosa Elefantengewehr? Der wäre dann ja tierfeindlich :D Und worüber lachst du jetzt noch?! Chuck Norris müsste auch sexistisch sein, denn er ist ein Mann, er kann alles, also werden Frauen dadurch automatisch herabgestuft, oder nicht?!



    -"Ich bin viel veganer als du und du machst XYZ, das ist voll unvegan!"

    Also darf sich wohl jeder Veganer nennen, auch wenn er es laut Definition nicht ist? Das führt ja auch nur dazu, dass der Begriff absolut an Bedeutung verliert!
    Und vergessen wir nicht, dass etwas wie "veganer" gar nicht möglich ist, das verhält sich wie mit "richtig", denn es gibt kein "richtiger". Entweder etwas ist "richtig" bzw. "vegan" oder eben nicht.


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    1. weiter geht es:

      -"Vegan sein bedeutet per Definition alle Produkte abzulehnen, für die Tiere leiden mussten. Menschen sind auch nur Tiere, also müssten alle Veganer_innen auch komplett Fair Trade leben. Und am besten auch regional, saisonal und bio. Weil dadurch dem Planeten und somit auch Menschen und anderen Tieren am wenigsten angetan wird. Aber mal ehrlich – bis wohin geht das Spiel? Kann da überhaupt jemand gewinnen?"

      Wie oben schon erwähnt, so etwas wie "veganer" existiert nicht, ein Wettstreit ebenso wenig. Für einige mag das so aussehen in ihrer subjektiven Wahrnehmung, aber ich halte das für Blödsinn! Was hat jemand davon, wenn ein anderer mehr Fehler macht bzw. unvegan lebt (aber besser als manch ein Omni)? Und es ist überhaupt kein Problem nur Bio zu kaufen, aber dazu gleich mehr :)


      -"Straßenbahnfahren, Autofahren, ins Kino gehen, keine Ausnahme für die Oma vom Freund machen, wenn die sich Mühe mit einer Alternative gemacht hat, aber trotzdem etwas Butter zu den Kartoffeln gegeben hat, die Handcreme der Freundin nicht benutzen, obwohl die Haut rissig und trocken ist und so weiter."

      Naja, diese Beispiele passen doch nicht zusammen, also nicht in die gleiche Schublade ;) Ins Kino gehen wäre ja per Definition nicht unvegan, die Butter ist es aber definitiv! Ob Kino nun gut oder schlecht ist, das ist eine andere Frage.


      -"Hinzukommt, dass Fair Trade Klamotten verdammt noch mal beschissen teuer sind. Unabhäging davon, dass sie gerechtfertigterweise teuer sind und einen realistischen "fairen" Preis haben, ist einfach zu sagen "Kauf halt einen statt zwei" blanker Hohn in den Ohren derjeniger, die kaum Kohle haben um zu überleben."

      Hi, ich bin eine dieser Personen, die kaum Geld zum Überleben haben, aber ich kaufe dann doch Fairtrade Kleidung. Ob ich bei H&M für ein Tshirt 15 Euro bezahle, oder eins aus Bio Baumwolle, welches fair hergestellt wurde für ebenfalls 15 Euro... da ist mir letztes doch deutlich lieber! Das gilt leider nicht für jedes Kleidungsstück, aber Oberteile sind nicht per sé teurer und man sollte hier nicht verallgemeinern^^
      Eine Winterjacke wird da schon schwieriger... aber wie oft muss man sich denn eine neue Winterjacke kaufen? Mal ehrlich ;D
      Die alltäglichen Klamotten sind da aber gar nicht bis unerheblich teurer, traut euch und schaut selbst ;)



      -"Second Hand, Kleiderkreisel und ebay, das ist alles toll und sinnvoll, aber auch das kostet zeitliche Ressourcen, die nicht allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich in meiner Superkorrektheit vielleicht Menschen günstige Kleidung wegschnappe, die sie wirklich benötigen. Das ist ein Gedanke, der mir zutiefst widerstrebt."

      Ich glaube Ebay ist nicht dazu gedacht den Bedürftigen zu helfen ;D


      -"Das alles als "die strengen sich nur nicht genug an" darzustellen, ignoriert tatsächliche Verhältnisse und Lebensrealitäten und führt dazu, dass Veganismus nur der kleinen, arroganten Bildungselite offen steht, die sich anmaßt, über alles und jede_n zu urteilen."

      Schon wieder einer deiner Hypothesen! Es ist NICHT automatisch teurer vegan zu leben. Auch wenn man auf Bio und Fair achtet. Und dann auch noch auf Palmöl und sowieso möglichst regional. Alles andere ist reine Spekulation und einfach falsch. Denn ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und es funktioniert auch ohne Mehrkosten, wenn man auf alles achten möchte... Aber ich gebe zu, dass ich da doch etwas mehr investiere, weil ich dann gewisse "Luxusgüter" doch haben möchte.

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    2. und noch ein bisschen:



      -"Vegan leben, weil woanders Menschen an Hunger sterben"

      Ja, was du dazu schreibst ist ja nicht falsch, aber eine andere Art der Lösung wäre es nun einmal, wenn man eben NICHT mehr das Getreide (ect) importiert um unser heimisches Vieh zu füttern. Das ist ja auch eine simple Rechnung: 10kg Soja machen wie viel Menschen satt? Und wieviel Menschen werden von 1kg Rind satt? Und für Letzteres benötigt man eben Ersteres^^
      Wenn wir also die 10 kg Soja/Mais/Getreide in den Ländern lassen würden, dann müssten die Menschen dort nicht mehr hungern. Und das könnten wir machen ohne selbst hungern zu müssen, wenn wir keine tierischen Produkte mehr konsumieren (oder zumindest deutlich weniger).
      Das Ganze kannst du ja nicht als falsch darstellen! Es ssind nur 2 verschiedene Ansätze wie man gegen den Welthunger vorgehen könnte und beide würden vermutlich funktionieren. Zumindest im Idealfall^^ Ob das nun Realitätsnah ist oder nicht, ist eine andere Frage; aber in Beiden Fällen!


      -"Nichts desto trotz. Wenn alle Menschen in Europa, den Staaten und so weiter vegan werden würden, wäre imperiale und kolonialgeschichtlich verankerte Ausbeutung nicht zu Ende. Kolonial- und Kapitalismuskritik sind entscheidende Ansätze, um diese Strukturen zu erklären. Beides ist auch durchaus miteinander verwoben und besonders im Zusammenhang mit dem veganen Welthungrrettungsargument ein eigens Posting wert. Heute bleibe ich aber mal bei einfachen Sätzen: Reichtum braucht Armut. Wer reich sein will, muss andere unten halten. Stichworte wären zum Beispiel: Regierungen, (Groß)Konzerne, Lobbys.[...]"

      Das widerspricht aber nicht dem sogenannten Idealfall, wenn alle Menschen Veganer werden würden :) Denn in dem Fall, würde der Veganismus auch Fair Trade mit einschließen und all deine Argumente sind hinfällig. Ja, das ist eine Utopie, genauso ist es eine Utopie, dass die Umverteilung funktionieren würde. Da würde die ganze Wirtschaft zusammen brechen! Das möchte ich nicht näher erleutern, da es sehr komplex ist und ich selbst auch nicht jedes Detail kenne, aber es ist eben das gleiche Problem mit deiner Idee des Beendens des Welthungers wie der Idee, dass dies der Veganismus schaffen kann. In der Theorie klappt Beides, in der Praxis sind die Menschen im Weg xD


      -"Ganz kurz, falls es eine vergessen hat: Wer vegan lebt wird dünn, gesund und schön!"

      Vegan for fit zeigt es doch sehr schön! Wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt, dann treffen auch gesundheitliche Verbesserungen ein. Hierzu empfehle ich einmal die China Study oder Food Revolution!
      Da wird genau erläutert wie eine vegane Ernährung sich SEHR POSITIV auf die Gesundheit auswirkt!
      Wer als Veganer sich einseitig ernährt, der kriegt Mangelerscheinungen. Wer viel Schokolade frisst, der behält seine Pickel, ect.
      Man ist nicht automatisch auf der sicheren Seite, aber wer Obst und Gemüse isst, der wird gesünder und nimmt auch (bei Übergewicht) ab, es sei denn es stimmt etwas mit seiner Gesundheit nicht (zB Vit D Mangel)

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    3. Bist du zufällig der gleiche Anonyme, der mich auf meinem Blog wegen Alsan nieder gemacht hat?

      Es ist ekelerregend, wie du krank mit unvegan gleich setzt und dadurch fühle ich mich auch persönlich angegriffen.

      a) Übergewicht hat viele verschiedene Ursachen, mit "vegan und gut ist" geht es nicht! Ich kenne viele Veganer, welche sich ausgewogen ernähren und trotzdem nicht vollschlank sind.

      b) So, das mit den Pickeln greift mich jetzt wirklich persönlich an!
      OK, ich habe Pickel. Na und? Mit "Attilla-Gott folgen und gut ist" ist es ebenfalls nicht getan. Was glaubst du, was ich nicht alles ausprobiert habe? Rohkost, Paleo, nur bio, Juice cleanse, es hat alles nichts gebracht! Pickel auf Ernährung zu reduzieren ist nicht nur grob unwissenschaftlich (und größtenteils widerlegt) sondern schlichtweg falsch und engstirnig.

      LG,

      Pickelface Christian

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    4. Wisst ihr was noch grob unwissenschaftlich ist? Da fallen mir spontan 2 Dinge ein:
      1.) Die vegane Community
      2.) Eure China Study, auf die ihr euch so gerne beruft

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    5. Christian, ich habe nie gesagt, dass ich krank und unvegan gleichsetze, aber Milch, Fleisch, Eier und co. machen krank! Hierzu empfehle ich die China Study und Food Revolution!

      zu a) Ich habe lediglich erwähnt, dass eine vegane Ernährung sich positiv auf das Körpergewicht ausübt, wenn man sich denn dabei gesund und ausgewogen ernährt und dabei keine Erkrankung oder Mangel hat, der diesen Effekt verhindert. Du nennst hierzu keinerlei Fakten, die vom Gegenteil überzeugen.
      Siehe auch hier zB wieder die China Study^^

      zu b) Hormone spielen bei Pickeln eine große Rolle und in der Pubertät kommt es da zu einem großen Chaos,auch bei idealer Ernährung, wage ich zu behaupten. Dazu fehlen mir jedoch wissenschaftliche Quellen.


      Lieber anonymer Kommentator,
      1.) Inwiefern sind Veganer unwissenschaftlich? Das wäre genauso wie zu behaupten, dass alle Deutschen Blond sind^^
      Genau diese Behauptung von dir ist unwissenschaftlich xD
      2.) Wieso ist die China Study unwissenschaftlich? Hast du sie einmal gelesen? Offensichtlich nicht!

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    6. ich wurde mit fakten geschlagen und falls sich jemand genauso wie ich davon belästigt fühlt, finden wir gemeinsam einen weg, wie wir uns die realität zurechtbiegen oder uns zumindest bestätigen können

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    7. Warum die vegane Community unwissenschaftlich ist? Read this blog!
      Und wer ernsthaft glaubt, das Campbell wissenschaftlich arbeitet der hat einen Knick in der Optik. Campbell hat selber zugegeben, viele Daten gesammelt zu haben um seine für ihn bereits feststehenden Theorien zu untermauern und nicht um (wie in einer wissenschaftlichen Diskussion üblich) ausgehend von erhobenen Daten (kritisch) eigene Schlussfolgerungen zu ziehen. (Nachzulesen auf www.campbellcoalition.org.)

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    8. Ich finde Campbells Arbeit bemerkenswert und wichtig, auch wenn sie das Kriterium einer streng wissenschaftlichen Arbeit wirklich nicht erfüllt. Für mich ist es eher eine Sammlung von Indizien und Quellen.

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    9. Wenn man wie Campbell "Indizien und Quellen" sammelt um eine vorher schon feststehende Theorie zu "beweisen", dann ist das überhaupt nicht bemerkenswert.

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    12. wow, nur der Herr wusste am Anfang seiner Studien NICHT was ihn erwartet und worauf er hinaus will, DAS hat sich ja erst durch die Studien herauskristallisiert^^
      Die ganzen Ratten-, Mäuse-, Menschenstudien werden dadurch nicht falsch oder unwissenschaftlich!!! Nur weil er weitere Quellen gesucht hat, die das ebenfalls bestätigen, was seine wissenschaftlichen Studien beweisen!

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    13. Nein du Idiot, er hat einfach Fakten gesammelt, die seine Meinung stützen und den Rest einfach weggelassen. Wer so arbeitet kann auch beweisen das 1+1=3 ist, und du glaubst so einen Bullshit dann auch noch.

      Außerdem rede ich hier überhaupt nicht über den Sinn von Tierversuchen (denn die sind sinnvoll und nötig und überhaupt nicht unwissenschaftlich), du scheinst nicht zu verstehen, dass es hier einfach nur um die Art und Weise geht, wie Mr. Campbell seine Studie präsentiert.

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    14. Bei aller Liebe, auf Beleidigungen solcher Art hab ich hier nun wirklich keinen Bock.

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  11. Dieser Artikel ist großartig und spricht ganz viele Punkte an, die mich in der veganen Community (ich nenne es jetzt mal so aus Ermangelung einer schmissigeren Bezeichnung)immer wieder unwahrscheinlich nerven.
    Die Sache mit Kim habe ich etwas entspannter gesehen, aber ich verstehe deine Argumentation auch hier sehr gut (mehr sage ich dazu jetzt mal nicht, der Kommentarbereich wird eh schon zu sehr von Anhängern und Gegnern zerchattet und in deinem Text ging es um so viel mehr).
    Das Veganer-sind-dünn Gerede ist mit ein Grund warum ich z.B. die Vegans for Fun Gruppe auf Facebook verlassen habe. Ich bin ja eher pummelig und manchmal ärgert mich diese Einstellung auch, weil sie es mir schwerer macht meinen Platz zu finden (sprich: ich bin eine pummelige Veganderin; heisst das dass ich eine "schlechte" Veganerin bin?).

    Langer Rede kurzer Sinn: großartiger Text! Alle Daumen nach oben!

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  12. Ich hoffe ihr Veganer zerfleischt (haha XD) euch demnächst selber...dann geht ihr nämlich dem Rest der Menschheit mit eurer Ideologie nicht weiter auf den Keks!

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    1. Dachte ich auch als ich deinen Artikel gelesen hab :D der ist (um es in deiner Sprache auszudrücken) einfach nur Kackscheiße :D

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  13. Ich bin immer noch total geschockt von der Kompromisslosigkeit mit der teilweise aufeinander eingedroschen wird. Ja, rechts ist total daneben, und Palmöl (oder vielmehr, wie es produziert wird) ist auch nicht gut. Daneben ist aber auch ein Shitstorm auf eine Privatperson, daneben sind gewalttätige Sprache und Drohungen.

    Wer ein Veganer der 100. Stufe ist, werfe den ersten Stein... niemand?


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  14. "Ja, was du dazu schreibst ist ja nicht falsch, aber eine andere Art der Lösung wäre es nun einmal, wenn man eben NICHT mehr das Getreide (ect) importiert um unser heimisches Vieh zu füttern. Das ist ja auch eine simple Rechnung: 10kg Soja machen wie viel Menschen satt? Und wieviel Menschen werden von 1kg Rind satt? Und für Letzteres benötigt man eben Ersteres^^
    Wenn wir also die 10 kg Soja/Mais/Getreide in den Ländern lassen würden, dann müssten die Menschen dort nicht mehr hungern. Und das könnten wir machen ohne selbst hungern zu müssen, wenn wir keine tierischen Produkte mehr konsumieren (oder zumindest deutlich weniger).
    Das Ganze kannst du ja nicht als falsch darstellen! Es ssind nur 2 verschiedene Ansätze wie man gegen den Welthunger vorgehen könnte und beide würden vermutlich funktionieren. Zumindest im Idealfall^^ Ob das nun Realitätsnah ist oder nicht, ist eine andere Frage; aber in Beiden Fällen!"

    Dir ist schon klar, wie das dann funktionieren würde, oder? Wenn du das Getreide nicht mehr den Tieren fütterst, dann würde es einfach verbrannt oder durch Preissubventionen in Europa gar nicht verkauft werden. Der IWF/Westen würde nie im Leben zulassen, dass sie ihr politisches Pfand der Entwicklungshilfe dadurch verlieren, dass sich Krisenstaaten selbst versorgen können. Es ist strategisch von Europa gewollt, dass jährlich Millionen auf diesem Planet verhungern um die eigenen Machtansprüche durchzusetzen. Das hat überhaupt rein gar nichts mit veganer Essenweise oder Getreide sparen zu tun; Hunger ist eine politische Waffe des Westens und nicht irgendwie auf ein Versorungs/Überfluss/Logistikproblem zurückführbar.

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    1. Danke! Wie gesagt, die Verteilung machts, nicht die Menge.

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  15. Danke, Dani - das ist klasse und super und spricht total viele Zusammenhänge an die auch wichtig sind. <3

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  16. @Anonym, ich hab mir jetzt nicht alles von dir durchgelesen, nur überflogen. aber ich würde mal schlichtweg sagen, wir kommen da wohl auf keinen nennen und bevor ich jetzt auch noch mal nen roman schreibe und auf jeden punkt eingehe, belasse ich es mal dabei.

    Fall hier jemanden im einzeln dazu etwas unklar ist und/oder gerne ein (gegen)argment hätte oder ähnliches, bitte melden. Dann geheh ich gerne auch noch mal auf Details und Scheinargumemte ein.

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  17. bin kein veganer aber ich respektiere alle die aus gründen auf tierprodukte verzichten. was mich extrem ankotzt ist die neoliberale, elitaristische denke die verantwortung für leid und ungerechtigkeit von der politik auf die einzelne überträgt ohne die gründe anzugehen warum überhaupt diese ungerechtigkeit herrscht, und von einzelnen weiter betrieben wird. das erinnert mich doch sehr an religionen die leuten durch erhobene zeigefinger zu korrektem verhalten erziehen wollen. das funktioniert nicht. es ist kontraproduktiv. wer ernsthaft was gegen ausbeutung tun will muss politisch denken und agieren und nicht schuld und erlösung bei individuellem verhalten suchen.

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  18. Starker, lesenswerter Artikel!

    > Dieser unkritische, selbstreferenzielle Wohlfühlveganismus ist so ein Lifestyle für Superpriviligierte

    Hier erlaube ich mir einmal einzuhaken und zu fragen: Ja, aber was erwartest du? Veganismus ist genau das. Ich würde behaupten: Notwendig, inhärent. Als gäbe es irgendwo einen kritischen Veganismus. Als gäbe es einen Veganismus, der kein individualistischer LOHAS für Priviligierte ist. Denn würde sich der Veganismus reflektieren, würde er sich schnell selbst aufheben (im dialektischen Sinne). Das heißt nicht die Rückkehr zur willentlichen Unterstützung der Tierausbeutung, aber die Einsicht, dass das Konzept des Veganismus nicht tragfähig ist.

    Was du meinst wäre z.B. Kritik am Mensch-Tier-Verhältnis, am gesellschaftlichen Naturverhältnis, an globaler Ökonomie, an Ideologien. Die gibt es zuhauf, wird aber von den meisten VeganerInnen nicht rezipiert, oft sogar zurückgewiesen, und hat vor allem inhaltlich wenig mit dem zu tun, was allerorts als Veganismus verhandelt wird.

    Veganismus ist per definitionem ein individuelles Konsumverhalten. Manche versuchen ihn als politische Aktionform in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Dann entwickelt er sich i.d.R. zu einer fragwürdigen Praxis einer unterkomplexen Theorie, die von notwendig falschem Bewusstsein zeugt.

    Anzumerken wäre, dass es bereits eine vegane politische Bewegung gibt. Eine äußerst reaktionäre und zunehmend einflussreiche. „PETA“, „Vegane Gesellschaft Deutschland“, „Deutschland is(s)t vegan“, „VEBU“, Attila Hildmann und letztlich auch Kim Wonderland mit ihrem Törtchenbusiness sind Teil davon. Sie arbeiten tagtäglich hart dafür, die Herrschaftskritik aus dem Veganismus auszuschließen: Nahezu überall finden sich die von dir kritisierten Momente, überall finden sich Verblendungen und Projektionen wie „ethischer Konsum“, „klimaschonend“, „regional“, „nachhaltig“, „fair gehandelt“, „Bio/Öko“, „Globalisierungskritik“. Damit den Leuten nicht fade wird, engagieren sie sich gegen Palmöl, Plastik, für Rohkost oder die Rettung der Wale und Delphine.

    Die wenigen Tierrechtler, AntispeziesistInnen, KritikerInnen des Mensch-Tier-Verhältnisses usw. könnten sich den ganzen Tag an jenen VeganerInnen abarbeiten. Das tun sie einerseits leider und andererseits zum Glück nur in geringem Maße. Es ist schlicht nötig einzusehen, dass hier kein gemeinsamer Kampf geführt wird und unter diesen Voraussetzungen auch nicht kann. Was unter Veganismus läuft, ist zum großen Teil affirmative Scheiße, und das lässt sich konzeptionell erklären.

    Falls es jemanden interessiert, ähnliche Punkte habe ich einmal in meinem Blog zusammengetragen.

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    3. Ich finde den Artikel auf deinem Blog sehr interessant. Er regt zum Nachdenken an. Eine Frage wirft er aber für mich auf: Was ist die Alternative? Wie machst du selbst es?
      Nicht vegan leben, dafür aber zum Beispiel politisch aktiv sein?
      Würde mich wirklich interessieren, denn es ist wirklich schwer herauszufinden, wie man "richtig" leben soll...

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    4. @Melanie, ich habe eine längere Antwort auf meinem Blog gepostet (zusammen mit dem bisherigen Diskussionsverlauf).

      Ich halte Veganismus für erstrebenswert, aber gleichzeitig für widersprüchlich und in seinen Ausprägungen für äußerst kritikwürdig. Ich messe ihm keine zentrale Bedeutung zu, denn er taugt wenig als politische Strategie. Ich definiere mich nicht darüber und glaube nicht, damit meinen Wunsch hinreichend zu erfüllen, nicht an Gewalt und Herrschaft gegenüber Tieren teilzuhaben.

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    5. Danke für diese Anmerkungen und dass du noch mal deine eigenen Artikel verlinkt hast, der erste Link ist mir nämlich beim Moderieren durch die Lappen gegangen.

      Da ich von mir selbst gerade sagen würde, mich in einem Prozess zu befinden, in dem ich meine Gründe für Veganismus umstrukturiere bzw. hinterfrage und neuordne, sind solche Artikel für mich sehr wichtig, alleine schon, weil noch einmal ein paar Begriffe auseinanderklamüsert werden, die ich gerne mal wild durcheinanderwerfe.

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    6. Vielen Dank, dass du dir nochmal so zahlreiche Gedanken gemacht hast!
      Jetzt verstehe ich auch besser, worum es dir geht.
      Dass "ethischer Konsum" (ausufernd in der "veganen Weltrettungskackscheiße") von Einzelnen allein nichts bewirkt, dem kann wohl jeder zustimmen.
      Dass es für gesellschaftliche und politische Probleme, egal welcher Art, immer einen Bewusstseinswandel braucht, ist auch klar. Dass ein paar vegan lebende Menschen den nicht herbeiführen können, ist logisch.
      Allerdings gehört für mich der VERSUCH, bewusster zu konsumieren, zu den Konsequenzen meines persönlichen Bewusstseinswandels. Im Idealfall (wenn immer mehr Leute das tun) bewirkt das dann vielleicht sogar eine Anregung bei weiteren Menschen.
      Ich finde also schon, dass Veganismus (und andere Formen des "ethischen Konsums") seine Berechtigung haben. Denn er ist zwar vllt nicht das alleinige Mittel, aber für viele von uns eines der möglichen Idealziele (wenn auch utopisch) für die von dir genannte Aufbrechung des ausbeuterischen Mensch-Tier-Verhältnisses.
      Mein Fazit: Mein persönliches Konsumverhalten ändert vllt nichts im großen Stil, es wäre doch aber auch komisch, wenn ich weiterhin Fleisch essen würde, obwohl ich mir wünsche, dass Tiere nicht ausgebeutet werden. Ich denke, indem ein paar Leute anfangen, auf diese Art und Weise "das System" zu boykottieren und vllt anderen einen Denkanstoß geben, ist mehr getan, als wenn man gar nichts macht.
      So, das waren jetzt nur meine persönlichen Gedanken dazu, in deinem Artikel wurde das aber eigentlich alles schon recht gut deutlich.

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  19. Toller Artikel!
    Viele Gedanken aus dem Artikel und auch aus den Kommentaren teile ich - auch wenn ich nicht mit allen Schlußfolgerungen d'accord gehe ;)

    In Berlin wird das ganze "Wer ist die beste Veganerin? / Wer ist der beste Veganer?"-Battle auch gern betrieben. Ein ganz eigenes "Schlachtfeld" darunter ist: Wer liebt Tiere am meisten? Wer hat die meisten Hühner gerettet? Wer hat am längsten eine Patenschaft für eine Kuh auf Hof Butenland? Wer ist Flugpate für Hunde? Und natürlich wird jeder Tierqual oder Hilfe- mein-Hund-ist-verschwunden-Post auf Facebook geteilt, gespickt mit herzensanrührenden Botschaften. Passend dazu wird immer wieder gesagt (und gerne auch in hässlichen Schriftarten auf semi-gute aber niedliche Tierfotos geschrieben): "Du liebst Tiere? - Go vegan!"
    Was mich daran stört ist, dass man auch vegan sein kann ohne Tiere zu lieben. Geht ganz einfach, ehrlich: ich hasse Spinnen. Und Vögel mag ich auch nicht besonders. Den schlecht erzogene Golden Retriever, der immer von zu Hause abgehauen ist um meiner Hündin nachzustellen, find ich sogar echt blöd (und der kann ja nicht mal was dafür, dass er so schlecht erzogen ist. Ich find ihn trotzdem doof!) Und die kleinen Hunde, die ich mag, kann ich an einer Hand abzählen. Das geht mir bei Menschen übrigens nicht anders - manche mag ich, manche mag ich nicht. Essen würd ich aber trotzdem niemanden.
    Jedenfalls nervt es mich, wie manche tierliebende Menschen sich zu den besseren Menschen stilisieren wollen. Bin ich nun die schlechtere Veganerin, weil ich nicht alle Tiere liebe, aber sie respektiere?

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  20. AMEN! Danke dafür und entschuldige den Pathos, aber du hast mein Leben bereichert ;) Ich hätte es nicht treffender formulieren können. Deinen Beitrag habe ich auf facebook verlinkt.

    LG
    Anne

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  21. Lieba Dani,
    danke, dass du deine Unzulänglichkeit eingestehst!
    Danke für deinen Respekt, den du mir gegenüber gezeigt hast, in dem du es "Nur überflogen" hast.

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    1. ich wurde mit fakten geschlagen und falls sich jemand genauso wie ich davon belästigt fühlt, finden wir gemeinsam einen weg, wie wir uns die realität zurechtbiegen oder uns zumindest bestätigen können

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    2. Well... Auch beim Überfliegen habe ich durchaus bemerkt, dass du konsequent an meinen Argumenten vorbeischreibst und sie ignorierst. Ich wüsste also nicht, wo wir eine Diskussionsgrundlage hätte. Ich für meinen Teil kann auch akzeptieren, dass es einfach keine gibt.

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  22. Vielen Dank für diesen Artikel!
    Er ist sehr gut geschrieben und liefert viele Denkanstöße.

    Danke!

    Henriette

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  23. Sehr guter Artikel. In einigen Punkten stimme ich dir voll und ganz zu. Leider kommt man oft automatisch in so Ich-bin-besser-im-vegan-sein-als-du Schiene. Dein Artikel hat mich noch mal dazu veranlasst darüber nachzudenken und mich davon frei zu machen. Wenn ich mich mal wieder selbst geißele, oder denke ich habe was falsch gemacht (z. B. was bei H&M gekauft, oder meine Paprika bei Netto) sagt mein Freund immer so schön: "Du leistet schon deinen Beitrag. Du kannst nicht alles perfekt machen und schon gar nicht die Welt retten."

    Gerade in den letzten Wochen ging es mir sehr schlecht wegen der ganzen Ernährung. Ich ernähre mich vegan, esse gesund, meine Blutwerte sind ok aber zugenommen habe ich trotzdem. Ja, ich backe und koche leidenschaftlich gerne:) Dabei bin ich nicht mal übergewichtig sondern einfach nur weiblich. Und diese ganzen Foren und Facebook Gruppen haben mir den Rest gegeben. Jeder schwafelt was das beste ist um toll auszusehen und schlank zu sein. Entweder soll man gleich ganz roh essen, ständig Proteinshakes trinken um nichts zu essen oder was weiss ich nicht. Nun esse ich seit zwei Wochen keine Kohlenhydrate mehr und bin schlecht gelaunt. Und wofür das ganze? Weil ich mich so hab zuschwallern lassen von dem ganzen Gequatsche, dass ich denke ich wäre dick und alle anderen sind viel besser als ich. Damit versuche ich jetzt mal aufzuhören.

    Übrigens gerade wieder in einem Raw-Forum bei Facebook gelesen: Vegan leben und bei Real einkaufen passt nicht. Aha, und wer bestimmt das? Die Veganer Polizei? Nächstes Kommentar darunter. Bei Real kann man keine guten Lebensmittel sondern nur teure kaufen. Na denn.....

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  27. Zur Info: Die gelöschten Kommentare sind allesamt Spam/Trollgedöns gewesen.

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  28. Mir ist es egal ob die China Study Unwissenschaftlich ist oder nicht,
    die Studienergebnisse alleine rechtfertigen jedenfalls nicht das für die Studie Tierversuche durchgeführt wurden. Daher find ichs nicht gut das das Buch in Veganerkreisen so hochgelobt wird.

    Wenn man Leute dazu bewegen will vegan zu Leben kann man das auch anders erreichen, aber das Argument das durch das Buch viele Menschen vegan werden/geworden sind, was wir ja nicht genau wissen wieviele Menschen das sind, rechtfertigt noch lange keine Tierversuche dafür.

    Ich hoffe ich werd jetzt nicht Angegriffen, nur weil ich das Anonym poste, weil ich zu faul bin nen neuen Account anzulegen und mein google blog passwort net mehr hab.

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  29. Also ich muss sagen, dass das Niveau dieses Blogs kontinuierlich gesunken ist (und ich verfolge das hier schon eine ganze Weile). Hier sind anscheinend nur noch Trolle und oder Pseudointelektuelle unterwegs und die Besitzerin des Blogs scheint die Situation hier nicht in den Griff zu bekommen.
    Außerdem ist dieser Blog inhaltlich sowas von unvegan, dass er schon (fast) eine Schande für den Veganismus ist!

    Grüße,

    TrueVegan

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    1. "Die Besitzerin dieses Blogs..." witzig, warum richtest du das nicht direkt an mich, truvegansuperhero?

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    2. Tue ich doch...schließlich ist das dein Blog oder etwa nicht?

      Grüße,

      TrueVegan

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  31. Ich glaub ich spinne! Warum wird dieser schöne Blog von hirnlosen Trolls missbraucht? :-(
    Das erfüllt mich mit veganem Zorn!! Ich werdet alle noch an eurem Steak ersticken! Nur Veganer kommen in die Hölle!

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  32. Ups sorry...ich bin etwas dumm. ;-) Ich meinte: nur Veganer kommen in den Himmel! (Nicht in die Hölle wie dumm von mir ;-) )

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  33. Ach Dani. Du hast dich sicher gewundert, warum ich mich aus der Veganen Internet Szene zurückgezogen habe. Und wenn ich mir die Kommentare von einigen hier so ansehe, weiß ich auch warum. Dein Artikel legt zusätzlich noch meine Motive dar. Seitdem lebe ich viel entspannter. ;-)
    Überall hört man doch nur noch, was man alles falsch macht. Dann fängt man an Ansprüche an sich zu stellen, die man teilweise nicht erfüllen kann, nur um der "Vegan Community" zu entsprechen. Wenn man sich aber mal klar macht, dass das zum größten Teil fremde Leute sind, die man nie im Leben persönlich kennenlernen wird/will, dann bemerkt man, wie lächerlich das Ganze ist. Dazu kommt noch, und es mag egoistisch anmuten, dass man sich bei dem ganzen Vegan-Sein-Lifestyle-Perfektionismus nicht selbst vergessen sollte. Was habe ich überhaupt für Bedürfnisse? Geht es mir gut? Geht es mir nicht gut? Will ich solche Veränderungen in meinem Leben? Warum? Kann ich das logistisch leisten? etc. Solche Fragen sollte man sich doch ernsthaft mal stellen, anstatt nur einem Vegan Ideal nachzurennen, was medial und vor allem durchs Netz verbreitet wird.

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  34. Ich finde es schade, dass es jetzt in zu sein scheint, Bemühungen, die über die reine Definition von vegan hinausgehen, zu diskreditieren, nur, weil man selbst keine Lust drauf hat. Ich nehme mir mal die Freiheit heraus, meinen Post dazu (ich wollte nicht unter allen Blogsposts, die es in letzter Zeit diesbezüglich gab, einzeln kommentieren) zu verlinken: http://twoodledrum.blogspot.de/2012/12/warum-ich-es-wichtig-finde-fair.html.

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    1. "keine Lust" - jep, darum geht es hier genau nicht. Gneau so wenig wie darum, gute bemühungen zu diekreditieren. Bitte genau lesen.

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    2. Entschuldige, aber du vergreifst dich hier etwas im Ton. Ich gehe doch mal davon aus, dass wir auf Augenhöhe diskutieren und nicht in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis. Und ich fände es angenehm, wenn du die Antworten auf deinen Beitrag tatsächlich lesen und nicht mit "ich habe keine Lust, mir das anzuschauen" abtun würdest (s.o.).
      "Keine Lust" - genau darum geht es bei dir. Nicht im 1. Absatz. Da kritisierst du ja genau das. Eben über dem Vegansein alles andere zu vergessen. Im 2. Absatz widersprichst du dir dann komplett und lieferst allen, die sich mit bestimmten Themen nicht auseinandersetzen möchten, eine Steilvorlage zur Entschuldigung mit "objektiven Gründen". Solange mir etwas gelegen kommt, mache ich es (z. B. fairtrade kaufen), aber wenn es mir zu mühsam wird, finde ich irgendeinen Grund, warum ich es in genau dieser Situation nicht _kann. Statt einfach zuzugeben, dass es mir zu mühsam oder sonstwas war (was ja nicht schlimm ist, das geht doch jedem dauernd so. Aber es wäre halt ehrlich.).
      Man sieht ja auch an den Kommentaren, dass das nicht nur bei mir so ankommt. Und was bitte ist "Weltrettungsk***" anderes als diskreditierend?

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    3. Klar gibt es Menschen, denen ist es zu mühsam. Widerspreche ich dir auch nicht. Kenne genügend von solchen Leuten, denen es sogar schon zu mühsam ist beim Verlassen der Räume das Licht zu löschen oder ihren Müll zu trennen, geschweige denn selbst zu kochen ;-)

      Aber darum geht es hier nicht. Es geht auch schlicht um Menschen, die vegan leben und auch bestimmt gerne ihr Bestes geben, aber aus logistischen z.B. finanziellen, sozialen Gründen einfach momentan nicht mehr geben können. Klar gibt es Bio und Regional inzwischen in fast jedem Supermarkt. Aber wenn man offen zugibt seinen Bio Bedarf im Discounter zu decken, heißt es sofort "Weißt du wie die Arbeiter behandelt werden, die dein "Bio" Gemüse in Spanien anbauen?!" ..."Also vegan und Discounter widerspricht sich doch!" etc. Alles schon erlebt. Das es mir in meiner Lage aber nicht möglich ist, mein Gemüse im schicken Bioladen oder Reformhaus zu kaufen, DAS sieht niemand. Genau bei Fair Trade...es ist teuer. Das ist Fakt und das ist auch richtig so. Aber dadurch, dass es teurer ist (gerade Klamotten), gibt es Menschen, die teilweise monatelang auf eine Hose sparen müssen. Und wenn dann mal eine alte Jeans kaputt ist, wird mit dem Finger auf jemanden gezeigt, der schnell zu H&M etc. rennt, weil er momentan kein Geld für eine 200€ Fair Trade Jeans hat und nicht ohne Beinkleid unterwegs sein will?! Jeder nach seinen Möglichkeiten sage ich immer. Dass jemand nicht immer ökologisch korrekt lebt muss nicht zwangsläufig heißen, dass er dazu schlicht keinen Bock hat!

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    4. @CH, also wenn das bei dir überheblich ankam, tut mir das leid, das war nicht so gemeint. Ich habe lediglich das Gefühl, dass du dich auf die Argumente im Text nicht wirklich enlassen willst, weil du mir jetzt ja auch schon wieder Widersprüche in die Schuhe schieben willst, die keine sind.

      Ich schreibe hier icht über Ausreden und ich erfinde auch keine für mich, weil ich so superduper faul bin. Der Begriff "Weltrettungskackscheiße" und der Text handeln von der Arroganz mancher Menschen, die denken, mit einer netteren Konsumform könnten sie die Welt verändern. Das ist aber nicht so. Außerdem gefällt es mir nicht, dass durch diese elitäre Haltung Menschen ausgeschlossen werden, für die der Zugang zu einem solchen Lebensstil aus welchen Gründen auch immer nicht einfach ist. (Das ist eine Realität, mit der muss man sich abfinden und aus einer vermeintlich priviligierten Situation heraus ist es ziemlich easy, das abzuwatschen und zu sagen, die sollen sich halt mehr anstrengen.)
      Veganismus wird immer mehr zu einem Allheilmittel und hat Absolutheitsanspruch. Das finde ich falsch und wenn ich möchte, dass noch mehr Menschen vegan werden, dann muss ich das mit echten Argumenten schaffen und nicht mit irgendwelchen Idee, die total unrealistisch sind. Und wenn cih die Welt verändern will, muss ich die Strukturen der Welt verändern, sonst fährt alles in den gewohnten Bahnen weiter.

      Und wenn du immer noch findest, dass das alles was mit "keine Lust" zu tun hat, dann neheme ich weiterhin an, dass du den Text nicht richtig gelesen hast, oder, mit Verlaub, nicht verstehen willst.

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    8. Erschreckend zu sehen, wie hier Kommentare von kritischen Lernern einfach gelöscht werden!

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    9. Noch mal, zur Info. ALLE Kommentare, die ich gelöscht habe, sind Spam- oder Trollkommentare. Ich wüsste nicht, was 10000x PENIS konstruktives zum Thema beizutragen hätte.

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    10. Jajaja das kann jeder behaupten.

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  40. Ich finde deinen Artikel gut geschrieben und in vielen Punkten kann ich dir nur zustimmen. Vor allem, was das "Ich bin besser"-Getue betrifft.

    Allerdings interessiert mich, aus welchen Gründen dann du (bzw. der einzelne) noch vegan lebst (bzw. leben sollte), wenn es nur "für einen selbst" ist, für reiche LOHAS sozusagen, ohne dass es etwas bewirkt.

    Ich meine das nicht sarkastisch, ich lebe selbst vegan und mache mir die gleichen Gedanken wie du. Allerdings zweifle ich dann auch oft und denke mir: Wenn es eh nix bringt, wieso mache ich das dann?

    Deine Argumente sind menschlich (mir geht es ja ganz genauso), aber mit dem Argument "Ich achte jetzt halt EINMAL nicht auf Palmöl" könnte man genauso gut sagen "Ess ich halt einmal Käse". Ich wäre trotzdem noch eine bewusstere Konsumentin, würde aber vom Strikten/Verkrampften ein wenig wegkommen, zum Beispiel bei Einladungen. Aber irgendwie sollte man doch schon hoffen, dass das was man tut, richtig ist und ergo auch wünschenswert, wenn mehrere/alle es machen (im Sinne eines Katgeorischen Imperativs) und es deswegen konsequent machen.

    Um es kurz zu fassen: Was ist dann ein "legitimer" Beweggrund für Veganismus? Ich dachte schon, dass der Welthunger ein guter Grund ist, dass wir weniger Fleisch essen sollten, auch wenn man dadurch allein niemanden rettet.

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    1. @Melanie, hehe ich habe ein bisschen auf diese Frage gewartet und mich echt gewundert, dass sie noch niemand gestellt hat :) Ich überlege auch, ob ich da noch mal genauer was zu schreiben soll, aber ich kann ja schon mal ein paar Kleinigkeiten nennen. Zum Palmöl zB. Palmöl ist prinzipiell nichts schlimmes, aber durch die Masse und die Ausbeutung wird es zu einem Produkt, was man besser beiden sollte, das stimmt. Dahingegen finde ich aber an dem gedanken Milch zu trinken grundsätzlich etwas befremdliches, weil es immer noch die Muttermilch für ein kleines Tier ist. Und ich möchte ganz einfach, dass Tiere freie Lebewesen sein dürfen. (Das schränke ich allerdings auch etwas ein, es gibt ja Orte, in denen Nahrungsmittel zB schwer zugänglich sind oder ähnliches.)

      Nach einiger Recherche bin ich davon überzeugt, dass Tierproduktkonsum tatsächlich auch ein sehr großer Faktor für das Klima etc. ist, ob wohl ich auch hier finde, dass die Verantwortung nicht bei Einzelpersonen liegen kann, sondern vernünftige Rahmenbedingungen von Seiten der Politik geschaffen werden müssen, um Konzerne in Schach zu halten.

      Boycott hat für mich da nur einen symbolischen Charakter, der nur minimal etwas verändern kann, aber auf keinen Fall die Strukturen des Weltmarktes. Aber es ist eine Form von "Ey, ihr da, wir sehen was ihr macht und wir finden das nicht okay."

      Insgesamt gibt es einfach keinen Grund, nicht vegan zu leben. Das reicht mir ehrlich gesagt schon.

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    2. Danke für die ausführliche Antwort. Ein Artikel zu dem Thema würde mich sehr interessieren!
      Es bleibt natürlich Aufgabe des Einzelnen, sich Gedanken zu machen und zu überlegen, inwieweit Konsum bzw. Boykott sinnvoll sind.
      Und es bleibt ja immer noch das Tierschutz-Argument. Selbst wenn die Erde "untergeht" - ich möchte nicht, dass für mich Tiere leiden müssen (und würde mir wünschen, dass mehr Leute so denken).
      Es ist keine "Herrschaftskritik" und ändert vllt nichts an den Strukturen, wie zapperlott in seinem/ihrem (?) Blig schreibt, aber was ist die Alternative? Munter weiter Tierleid zu tolerieren, weil man lieber Systemkritik betreiben sollte? Ich denke, beides ist wichtig!

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    3. Genau die Fragen, die sich Melanie gestellt hat, habe ich mir auch gestellt, als die Illusion man könne als Konsument von alleine etwas ändern auch mir flöten ging. Ich mache das alles vor allem für mich, aus dem Verwirklichen meiner ethischen Prinzipien heraus. Wenn man so will, damit sich in mir eine Einigkeit von Prinzip und Handlungen ergibt. Das fühlt sich einfach gut an, gemäß den eigenen Überzeugungen zu leben, die man einmal gründlich erwogen hat.

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    4. Genau das :) Ich entscheide für mich, was ich richtig und was ich falsch finde und versuche das in meinem Leben so gut wie möglich umzusetzen. Dabei denke ich aber weniger daran, dass sich dadurch "etwas ändert" und sehe mich immer noch als sehr kleines Rädchen im Getriebe. Oder als kleines Sandkorn im getriebe, das gefällt mir eigentlich besser ;)

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  41. Hui, hier ist ja einiges passiert seit ich das letzte Mal vorbeigesurft bin. Ich möchte nur mal kurz einwerfen, das es Artikel wie dieser sind, die mir, in Zeiten des Internets, die geistige Gesundheit bewahren. Tausend Dank dafür, ab jetzt schaue ich hier öfter rein. :)

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  42. Sehr, sehr guter Artikel, vielen Dank! Hat mich in vielen Dingen zum Nachdenken angeregt und ich kann dir eigentlich wie immer in (fast) allen Punkten zu 100% zustimmen.
    Ich hoffe nur, du lässt dir die Lust am schreiben nicht von den ganzen Idioten verderben! :)

    Ich finde es ja durchaus in Ordnung, wenn sich Menschen eben nicht vegan ernähren und den Sinn im ganzen einfach nicht sehen oder aus welchen Gründen auch immer sich nicht dafür entscheiden. Aber einfach mal eine ganz sachliche, ruhige Diskussion. Einfach nur ein Gespräch und Meinungsaustausch ohne Beleidigungen, wie angenehm das sein könnte...

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  43. Prost!
    Du sprichst damit so vieles an, das ich mir auch denke. Ich mag deinen Blog. Sehr sogar. Mach weiter so, ja!

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  44. so lange leute wie du von herrschaftskritik und kapitalismuskritik reden und gleichzeitig nen iphohne haben mit dem sie schicke bilder auf instagram hochladen, kann ich das nicht ernst nehmen.

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    1. Nicht dass ich mich rechtfertigen müsste... aber ich machs jetzt mal. iPhone ist nämlich ein gutes Beispiel für Dinge, die ich ausschließlich gebraucht kaufe. Ich habe überhaupt noch niemals ein neues Handy besessen (außer mein erstes, das hab ich geschenkt bekommen). Aus den unterschiedlichsten Gründen. (Geld, Boykott, Pragmatismus)

      Aber auch sonst ist dein Kommentar interessant. Immerhin schreibe ich in dem Artikel davon, von der individualistischen Sicht wegzukommen. Wenn ich nur noch Sachen konsumieren würde, die mit meinen ethischen Vorstellungen zu vereinen sind, würde ich mit nur sehr wenigen Dingen alleine in einer Holzhütte im Wald wohnen. Ohne Strom, Heizung und so weiter. Aber ändern tut das auch nichts. Da meckere ich lieber herum, beschaff mir Informationen und teile mein eigenes Wissen mit anderen. Es gibt auch andere Wege neben dem Boykott und die bedeuten nicht gleich, die gesamte Eigenverantwortung abzugeben.

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    2. Ich beschwöre den dreiköpfigen Veganer im Angriffsmodus!

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    3. Ziemliche Doppelmoral die du hier an den Tag legst! Du bist wirklich keine Werbung für die Veganer, ich rate allen diesen Blog nicht zu lesen.
      Außerdem sind hier ziemnlich viele gelöschte Kommentare...sobald dir eine Meinung nicht passt löschst du die einfach mal ne?

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    4. Hast du eigentlich irgendwas von dem gelesen was ich geschrieben habe?! O_o

      Alle gelöschten Kommentare waren Spam (Penisbilder, Penis-Wikipediaeinträge, 200 x PENIS in einem Kommentar). Mal abgesehen davon, dass hier ne ganze Menge Kommentare stehen, die meiner Meinung widersprechen, aber who cares...

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    5. ich denke und hoffe, dass du dich von posts wie dem, auf den du hier gerade antwortest nicht verunsichern lässt, aber vorsichtshalber unterstütze ich dich mal moralisch ;-)

      wie jeder aufmerksame leser sehen kann, stehen hier noch zahlreiche kritische beiträge. im gegensatz zu einigen (nicht allen!) kritiker/innen, bist du zudem für sachliche argumente empfänglich und gehst auf sie ein. natürlich bist auch du nicht die eine unfehlbare moralische instanz auf dieser welt, die immer zu 100 prozent recht hat. im gegensatz zu einigen kritiker/innen bist du dir wenigstens darüber bewusst die weisheit nicht mit löffeln gefressen zu haben(das hat nämlich niemand auf diesem planeten), was dich schon mal wesentlich sympathischer macht als diese ganzen oberschlaumeier/innen, die meinen den kompletten durchblick zu haben.

      vielleicht klingt das eine oder andere was du schreibst ab und zu mal ein bisschen patzig, aber so ist das nun mal im internet, wo nur das geschriebene wort gilt. wer damit nicht klar kommt, sollte nicht im netz diskutieren.

      also: lass dich nicht entmutigen

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    6. wie lieb, danke :)

      Ich finde ja auch nicht, dass Patzigkeit etwas schlechtes ist ;) Wut, Ärger, Zorn, Verständnislosigkeit... - das sind legitime Emfpindungen und die darf man auch gerne herauslesen.

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  45. @dani: natürlich hast du recht, dass man nicht auf alles verzichten kann, auch weil man gar nicht in der position ist, wirklich alle hintergründe zu kennen. aber für mich ist es egal ob ich nen iphone gebraucht oder neu kaufe .. wie die iphones hergestellt werden, was die fabrikarbeiter da für einen druck ausgesetzt sind und was sie für einen lohn bekommen, ist wirklich traurig. und mit so nem teil rumzulaufen in nem schicken fairtrade-shirt finde ich daneben. außerdem machst du ja genau das, was apple von den käufern möchte: das handy fotografieren; sich mit dem handy fotografieren.. den hype füttern, von dem sich die fabrikarbeiter nichts kaufen können. ich finde das nicht gut.. vor allem wenn du sagst, dass du ja nie ein neues handy besessen hast oder sowas a la "es ist mir eh nicht soooo wichtig"..

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    1. Dann erzähl mir doch mal bitte, bei welchem Handy es solche Probleme nicht gibt? Apple ist vielleicht ein prominentes Beispiel, aber eigentlich ist es doch ein grundsätzliches Problem, was alle (technischen) Produkte betrifft.

      Ja, "ich lass mich mit dem iPhone sehen", bzw fotografiere mich damit usw. (Aber doch nicht, weil mir das iPhone so wichtig ist, sondern weil ich die Funktionen, die Apps usw, mag. Das ist aber kein inhärentes Problem) ich wüssste auch nicht, warum ich das verstecken sollte, so lange ich es besitze. Das wäre doch verlogen. Von Fleischesser_innen erwarte ich auch nicht, dass sie es heimlich machen.

      Es muss doch niemand perfekt und "fehlerfrei" leben, um Systeme kritisieren zu dürfen.

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  46. Allein die Tatsache, dass du Menschen als "Fleischesser" und "Veganer" oder ähnlich. kategorisierst, spricht doch gegen dich! Denkst du immer so in Kategorien? Sollen wir vielleicht hier ein Kastensystem einführen mit den Fleischessern ganz unten und den heiligen Veganern ganz oben? Echt widerlich was du hier für Sachen propagierst...und kritische Kommentare werden als Spam bezeichnet und gelöscht, damit das auch ja keiner nachvollziehen kann! Echt peinliches Verhalten!

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  47. Hach... also erst mal baue ich hier überhaupt keine sich ausschließenden Kategorien auf. Ich habe lediglich auf ein Beispiel zurückgegriffen, um die Sache anschaulicher zu machen.

    Zweitens habe ich ich auch keine kritischen Kommentare gelöscht (hier stehen immerhin ne ganze Menger Kommentare, die nicht meine Meinung widerspiegeln), sondern Peniskommentare. Wenn du mir nicht glaubst, kann ich dir sehr gerne Screenshots schicken, ich habe nämlich jede Sorte einmal "gesichert".

    Abgesehen davon ist das hier mein Blog und wenn ich Kommentare scheiße finde, brauche ich mich auch nicht fürs Löschen rechtferigen. Wenn sich bei mir zu Hause Leute danebenbenehmen, schmeiß ich die ja auch raus.

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  48. Liebe Dani, ich war aus vermählungsgründen längere Zeit off, aber nun wird es Zeit, deinen Artikel zu verlinken auf meiner Domain mit dem neuen Namen...
    Danke dafür! Alles Liebe!
    Maria

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  49. Wow, super Text! Danke dafür.

    lg
    andreas

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  50. Manche Kommentare sind einfach nur eklig- Du bist einfach wunderbar im Durchhalten, liebe Dani Sojasahne!

    Meine Beweggründe, sich etwas aus meinen veganen (Uni-)Kreisen zu lösen waren schlicht zwei Punkte:
    1. Zuviel an Diskriminierung, Ignoranz, Intoleranz, Sexismus innerhalb der Gruppe &
    2. extremer Gewichtsverlust, den ich leider nur vegetarisch bekämpfen kann.

    Zu erstens fällt mir einfach zuviel ein - Homophobie, Lesbophobie (bzw Nicht-Anerkennung), Ignoranz von sprachlicher Diskriminierung, auf Frauen bezogener Sexismus (der noch lustig war...haha...nicht!)...
    Und ständige Nazi-Vergleiche, die mich jedesmal wütend machten.

    Allerdings hatten wir auch eine interessante Debatte, weil eine Veganerin bezeichnete sich selbst als römisch-katholisch-religiös und wir mussten unsere Prinzipien festlegen, wer uns unterstützen darf/sollte und wer eben nicht.

    Naja und ich persönlich hatte einige weitere unfreundliche Erlebnisse und als ich versuchte, diese auch anzusprechen, wurden sie -von einer ach so feministisch engagierten Veganerin- mit "nicht immer alles böse auffassen" abgeschmettert- vielen Dank....

    Und was mich ganz ganz ganz arg ankotzt- es sind größtenteils die weiblichen* Menschen innerhalb der veganen Gruppe, die sich über den Tellerrand hinaus beschäftigen, aber nicht die, die es so laut herausschreien.

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