Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Dienstag, 29. November 2011

For the Love of Chocolate


















So, ich habe die beste vegane Schokolade des Planeten gefunden! Wirklich! Ich war vorher schon ein Fan von moo free Schokolade, also von der einfachen "Vollmilchvariante". Meiner Meinung nach die Schokolade, die soger noch schokoladiger schmeckt als mein bisheriger Favorit Leckerlade. Leider noch ein bisschen teuer, aber dafür mit fair trade Zutaten und komplett bio. 
Was ich aber viel besser finde als normale Schoki: Schoki mit karamelisierten Haselnüssen! Daneben gibt es von moo free auch noch andere lustige Kombinationen mit Cranberrys oder Bananen, außerdem Adventskalender und Schokonikoläuse. Aber nix geht über Schokolade mit Krokant! 

Das hier ist eine absolute und aus freien Stücken geschriebene, unbezahlte, unbestochene, begeisterte Kaufempfehlung! Nachgehen könnt ihr der hier bei veganbasics.


Freitag, 25. November 2011

Sammel-Posting: Veganes Racelette


Es ist zwar noch einen guten Monat hin, aber der Gedanke schwirrt schon in meinem Kopf herum und außerdem möchte ich gerne gut vorbereitet sein. Dieses Jahr feiern meine Schwester und ich Heilig Abend bei meiner Mutter und es wird Racelette geben. Grundsätzlich bin ich damit zufrieden, dann kann jeder essen was er will, aber von unserer Seite erfordert das natürlich schon ein bisschen mehr Planung und deswegen überlege ich gerade, was meine Schwester und ich uns denn so in die Pfännchen hauen werden. Was ich dazu bisher im Internet gefunden habe ist nicht so sonderlich erhellend, das geht von "Die Veganer sollen sich halt alles elbst mitbringen, was kümmerts dich" über "Wie, die hat ein Problem damit ihr Gemüse neben deinem Backcamenbert zugrillen?" bis hin zum "Na, mach doch nen Hefeschmelz." 
Letztlich sind natürlich viele Dinge beim Racelette eh schon vegan. Mein Grundgerüst ist dabei schon ewig das Gemüse gewesen, nicht das Fleisch. Aber irgendwie hab ich Lust auf nen extra-Kniff. Und weil das beim Grillposting schon so gut geklappt hat, schreibe ich hier schon mal die Dinge auf, die mir so eingefallen sind und ihr dürft die gerne ergänzen, ich nehme das dann nach und nach in die Liste auf. 
Wer nen Käse hat, der nicht nach geschmolzenem Plastik oder phamazeutischem Abfall schmeckt und der gut schmilzt, wenn ihr gute Fleischalternativen aus Tofu, Seitan & Co. kennt oder wenn ihr sonst eine ultimative Idee habt: immer her damit!


Gemüse

  • gegrille Zucchini und Auberginen (am besten vorher grillen, um den Fleischsud zu vermeiden)
  • Mini-Maiskolben
  • Paprika
  • Champignons und Austernpilze
  • (Pell-)Kartoffeln und Süßkartoffeln
  • Cherry-Tomaten und getrocknete Tomaten
  • Kürbis
  • Kohlsorten (Kohlrabi, Rosenkohl, Rotkohl...)
  • Fenchel
  • Steckrüben, Pastinaken, Petersilienwurzel...

Zum Überbacken
  • Hefeschmelz (YouTube-Anleitung von Pseudoerbse)
  • daiya (ich hab hier noch ne Packung liegen, wo man die kaufen kann, abgesehen vom veganz in Berlin, weiß ich nicht...)
  • Wilmersburger Pizzaschmelz
  • Kruste aus Semmelbröseln, geröstetem Sesam und Alsan
  • No Muh Due, vegane Käsesauce (hier erhältlich)
  • Käsesauce nach diesem Rezept

Herzhaftes
  • Falafel
  • Marinierter Tempeh (z.B. mit Senf, wie hier)
  • Veggie Cevapcici/Chikin Nuggets usw.
  • Marinierter Tofu

Dips/(Cocktail)Saucen etc.
  • Natürlich allerlei mit Alsan oder Magarine: Kräuterbutter, Tomatenbutter...
  • Veganes Aioli aus "Vegan Kochen für alle" von Björn Moschinski
  • Curry Sauce (wie z.B diese hier)
  • Guacamole
  • verschiedene Pestos

Beilagen
  • Bulgur
  • Salate
  • Kichererbsen und Linsen

Sonstiges
  • Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne
  • frische Kräuter
  • Baguette oder anderes Brot
  • Teig für Minipizzen in den Pfännchen

Noch mehr Tipps gibt es bei der Schlampengöttin.

Donnerstag, 24. November 2011

Essen in Köln, lately

Ich will euch eigentlich echt nicht mit Werbung zu Köln is[s]t vegan zuspammen, aber in letzter Zeit habe ich, bzw. haben wir so gut gegessen, dass ich das einfach niemandem vorenthalten will! Also macht euch auf eine kleine Bilderflut gefasst, die ungefähr das einfängt, was man in Köln gerade so vegan schlemmen kann.

Brunch im AStA (Bericht)



















Less Talk More Cake im Blänke (Bericht)




















Suppen bei Mimi Kaminsky (Bericht)



















Cheesecake Brownie bei Signor Verde (Bericht)



















Frühstück im ecco (Homepage, Bericht folgt noch)



















Buffet im ecco (Homepage, Bericht folgt noch)

Beste Mousse au Chocolate von Welt!

Montag, 21. November 2011

B12 - es geht los

Seit einigen Wochen, wenn nicht sogar Monaten steht eine Packung Veg1 bei mir zu Hause herum. Irgendwann hatte ich mir die mal bestellt, habe sie aber doch nicht genommen. Jetzt kann man natürlich fragen warum. Habe ich mich zumindest selbst gefragt. Vermutlich gibt es darauf die üblichen Antworten: Faulheit, Gedankenlosigkeit, Unvernunft. So grob zusammengefasst sind das wohl drei wichtige Faktoren. Andererseits fühle ich mich einfach irgendwie - absolut irrational und nicht näher begründbar - unwohl bei dem Gedanken zu supplementieren. Ist ja so unnatürlich, vermutlich macht mir genau das zu schaffen. 
Aber nachdem ich ja jetzt schon ca. ein Jahr vegan bin und man liest, dass der Speicher so zwischen 2-6 Jahren (da Angaben dazu schwanken ja nun wirklich stark) hält, man es aber nicht auf einen Mangel ankommen lassen soll, habe ich mich doch nochmal ein wenig informiert. Ausschlaggebend dafür war, dass mir aufgefallen ist, dass mir glaube ich überdurchschnittlich häufig Füße, Beine und Arme einschlafen. Nicht ständig, aber ich glaube öfter, als bei Anderen. Außerdem habe ich seit Jahren das Gefühl, dass nach langem Stehen oder laufen, also z.B. regelmäßig nach der Arbeit meine großen Zehen schmerzen und irgendwie taub werden. Das habe ich vor drei Jahren versucht zu beheben, indem ich mir gute Schuhe kaufte, was mir Fußschmerzen am Tag nach einer 11 Stunden Schicht kellnern erspart hat, jedoch nichts am Taubheitsgefühl geändert hat. 
Ist halt so, hab ich gedacht. Ich bin da leider immer etwas gleichgültig, was Schmerzen, Drücken, Ziehen, Kribbeln etc. bei meinem Körper angeht. Aber als mir klar wurde, dass jene Taubheitsgefühle und auch das Einschlafen der Gliedmaßen mögliche Symptome für einen B12-Mangel sind, habe ich doch etwas nachgeforscht. Das Ergebnis war, ich sage mal nicht erkenntnisbereichernd. B12-Mangel hat die klassischen Symptome, die auch 50 andere Arten von Mangel, Krankheiten, Überarbeitung und so weiter haben kann. Vor allem sind es so viele verschiedne, dass sie völlig zusammenhangslos zu sein scheinen. Meine genannten Taubheitsgefühle und das Einschlafen und Kribbeln der Gliedmaßen zählen ebenso dazu wie Müdigkeit, Hang zur Depressivität, Konzentrationsprobleme und verminderte Leistungsfähigkeit, Verdauungsstörungen, Appetitverlust (mit eventueller Gewichtsabnahme), Energie- und Gedächtnisverlust und noch viele mehr. (Quelle) Das sind für mich alles ziemlich nichtssagende Symptome, weil sie meiner Meinung nach auch sehr viele andere Ursachen haben können. So ist eine Diagnose rein an Hand der Symptome natürlich schwierig, einen Test zu machen, wäre wohl die sicherste Methode, aber darauf habe ich schlicht keine Lust. (Und jetzt bin ich wieder bei Faulheit, Gedankenlosigkeit und Unvernunft...)
Da ich ein paar dieser Symptome in unregelmäßigen Abständen seit einigen Jahren aufweise (andere wiederum gar nicht, bis hin zum Gegenteil) und ich 2008 auch einen sehr starken Eisenmangel hatte, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass ich bereits zu Omni-Zeiten einen B12-Mangel hatte, da war meine Ernährung ja mehr als schlecht. Also versuche ich mich von der Angst der Unnatürlichkeit abzuwenden, denn bei genauerem Nachdenken halte ich den auch für absurd, schließlich mache ich ständig Dinge, die ich selbst als unnatürlich klassifizieren würde, mal ganz davon abgesehen, dass ich das gar nicht einmal so besonders genau definieren könnte.

Heute nehme ich meine vierte Tablette Veg1 und ich werde in ein paar Wochen mal eine Resonanz ziehen, ob/wenn ja was sich so getan hat und dann entscheiden, wie ich gegebenenfalls weitermache.



Welche Erfahrungen habt ihr mit (nicht) supplementieren gemacht?

Info: Sehr gute und ausführliche Informationen zu B12 findet ihr mMn bei Arcadio.

Dienstag, 15. November 2011

Gegen den Trend? Rekordzahlen aus dem Schlachthaus

Quelle: peta2.de













Viele von euch haben bestimmt den n-tv Artikel über die Rekordzahlen aus deutschen Schlachthäusern  des vergangenen Quartals gelesen. Seit gestern überlege ich, wie ich den zu einem Blogpost verarbeiten kann, weil meine Gedanken dazu ziemlich vielschichtig sind. 
Aber erst mal zurück zu dem Artikel. Laut Statistischem Bundesamt sind in den drei Monaten Juli, August, September 15,2 Millionen Schweine geschlachtet worden. 15,2 Millionen! 15.200.000 tote Tiere. Zusammen ergibt das eine Fleischmenge von nicht ganz ein einhalb Millionen Tonnen. Wenn man diese Zahl auf das ganze Jahr umlegt, sind wir bei 60,8 Millionen Tieren was ungefähr der Einwohnerzahl von Italien entspricht. Und das sind nur die Schweine! Klar, die Zahl stimmt auch nur dann, wenn der Rekordstand gehalten wird, aber selbst wenn nicht, selbst wenn es "nur" 40 oder 50 Millionen Schweine im Jahr wären, wären das immer noch unfassbar viele. Die Zahlen der Rinderschlachtung sinken, die der Hühner und Schweine steigen stetig an. 
Und an diesem Punkt wird es auch interessant. Denn angeblich sinkt der Fleischkonsum der Deutschen seit Jahren langsam, oder zumindest soll er stagnieren, die Mitgliederzahl beim VeBu ist dieses Jahr um 38% gestiegen, was ebenfalls ein Rekord ist. Medien berichten mehr und mehr über vegetarische und vegane Selbstversuche, Restaurants und Vereine, im Fernsehen wird vegan gekocht und in Buchhandlungen wächst das Angebot an Kochbüchern und Literatur über Vegetarismus und Veganismus, Massentierhaltung wird immer öfter kritisch beäugt usw. Die Öffentlichkeit ist sensibilisiert und wird vielleicht immer aufgeklärter. 
Versteht mich nicht falsch, ich finde das alles sehr begrüßenswert, aber noch sind das alles "Trends", so richtig im Mainstream-Alltag ist das Thema noch lange nicht angekommen. Aber gewisse Tendenzen sind nicht von der Hand zu weisen.

Während Rindfleisch oft aus dem Ausland eingeführt wird, sind jedoch Schweine- und Geflügelfleisch wahre Exportschlager. Ein Großteil des in Deutschland "produzierten" Schweine- so wie Geflügelfleisches geht nach Asien, wo die Bevölkerung langsam immer reicher wird und nach mehr Fleisch lechzt. Noch ist es ein Statussymbol. Wer zur oberen Gesellschaft gehört kann es sich leisten Fleisch zu essen und zeigt das auch. Genau die gegenteilige Tendenz ist in Deutschland zu beobachten, die so genannten oberen sozialen Schichten wenden sich tendenziell vom (häufigen) Fleisch als Lebensmittel ab, während es durch die Massentierhaltung immer mehr zum Billiglebensmittel gemacht wird und überdurchschnittlich häufig von finanziell schwach gestellten Haushalten konsumiert wird.

Es ist vielleicht etwas zu forsch, aber ich formuliere es trotzdem mal so: Obwohl in Deutschland ein leichter Sinneswandel zu vernehmen ist, reagieren weder der Markt, noch die Politiker (bald frage ich mich eh, wo da der Unterschied ist...) nicht darauf. Die Stimmen in der Öffentlichkeit gegen Massentierhaltung und gegen Tierausbeutung werden immer lauter, die Gründe dagegen sind vielseitig, offensichtlich und bekannt, das Konsumverhalten ändert sich (wenn auch sehr, sehr langsam), die Stimmung scheint in den nächsten Jahren zu kippen. Da uns ja immer wieder eingebleut wird "Wenn ihr nicht danach fragen würdet, würde es das so gar nicht geben", ist das schon eine interessante Beobachtung. Denn offensichtlich kann der Einzelne durch sein Konsumverhalten das Marktverhalten oder das Angebot eben nicht mitbestimmen. Das heißt um Gottes Willen nicht, dass nun alles egal ist, ganz im Gegenteil, ich bin immer noch dafür, dass jeder Mensch Verantwortung übernehmen muss und zwar nicht nur für sich als Einzelperson. 
Jedoch sehen wir an solchen "Ereignissen" ganz genau, was sonst noch eine Rolle spielt. Die Politik bezuschusst Massentierhaltung, Milchwirtschaft etc. enorm. Aus diesem Grund sind die Preise so niedrig (dieses Jahr im Schnitt 1,40€ für ein kg Schweinefleisch) und es stellt trotzdem eine lukrative Einnahmequelle für den Staat dar, da Asien ein dankbarer Abnehmer ist und dessen Nachfrage vermutlich immer weiter steigen wird. Was eventuell auftretende Differenzen locker ausgleichen könnte, bzw. sogar für Mehreinnahmen sorgt. Was man subventioniert muss auch verkauft werden.

Was mich daran so sehr stört ist, dass eben auf den Bürger hier absolut keine Rücksicht und er nicht ernst genommen, ihm aber der Schwarze Peter zugeschoben wird. "Ihr wollt es doch so!" zieht hier nicht mehr. Wir wollen es nicht (mehr) so und trotzdem wird weitergemacht, verstärkt sogar. Weil es um Geld geht. Unabhängig davon, dass längst alle Politiker zumindest um die Umweltproblematik der Fleischproduktion und den Gesundheitsrisiken des übermäßigen Fleischkonsums bescheid wissen. Ich denke, mit Tierrechten braucht man denen wohl kaum kommen, das sehen viele eher "sentimental" (in dem verlinkten Artikel geht es nicht um Politiker, sondern um Landwirte, jedoch zeigt und ja mindestens unser ehemaliger Landwirtschaftsminister Funke, das eine solche Denke auch unter Politikern anzutreffen ist). Ich hingegen sehe Tierrechte eher als eine konsequente Anwendung ethischer Gebote auf Lebewesen, nur fragt mich ja keiner.
Allerdings sind sogar auf allen anderen Ebene sind diese Massen an Fleisch schlicht unvernünftig, ihr einziger Vorteil liegt darin, dass sie "uns" auf kurze Sicht gesehen Geld in die Staatskassen spülen. Außerdem pflegt man so die Kontakte ins aufstrebende Asien und wer will es sich schon mit China verspielen?

Mittwoch, 9. November 2011

Von unterernährten veganen Kindern und schlechten Journalisten

Ich beziehe mich in diesem Posting auf einen Onlineartikel (Triggerwarnung: der lässt einem wirklich die Haare zu Berg stehen) in dem einfach ausgedrückt Veganer, Schulmedizin- und Impfkritiker als verantwortungslose Eltern hingestellt werden, die ihre Ideologie (sic!) über das Leben ihres Kindes stellen. Eigentlich ist das für mich kein Posting (mehr) wert, jedoch fühle ich mich an ein Gespräch mit einer guten Freundin erinnert, ihres Zeichens Medizinstudentin, eine sehr gute sogar.

Aber erst mal zum Artikel: Es geht damit los, dass Ärzte erzählen, dass immer mehr mangelernährte Kinder in die Krankenhäuser kommen, teilweise mit irreparablen gesundheitlichen Schäden. Meist seien diese Kinder von ihren Eltern aus ideologischen Gründen vegan ernährt worden. Das wird dann erst mal ein wenig Bild-Zeitungsmäßig ausgeführt, bis dann eine interessante Wende eintritt:  Im Artikel wird zugegeben, dass es nicht an der veganen Ernährung also solcher liegt. Stattdessen geht es speziell um ein einziges Vitamin, tadaaaaa, wer hätte es gedacht: B12, welches nicht supplementiert wurde, obwohl dies eine einfache Möglichkeit sei, dem Problem entgegenzuwirken. Aha.

Meine Freundin N., die Medizinstudentin, hat mich vor einiger Zeit über meine Ernährung ausgefragt. Weniger über die ethischen Hintergründe - die schien sie schon zu kennen - sondern über meine Ernährungsrealität. Nicht im Sinne von "Aber was kannst du denn dann noch essen?!" sondern ziemlich vernünftig über Vor- und Nachteile, über Eisen, Proteine und auch über B12. Auch über Schwangerschaft und Kinder bekommen. Ihr Argument war die selbe Beobachtung wie im oben genannten Artikel: wenn unterernährte Kinder in ihre Abteilung kommen (was grundsätzlich sehr selten passiere), dann seien die Eltern meist Veganer.
Ich habe ihr daraufhin die Frage gestellt wie viele übergewichtige, oder sogar stark adipöse Kinder ins Krankenhaus kommen, mit welchen Beschwerden und wie ernähren ihre Eltern diese Kinder.

Ich brauche wahrscheinlich nicht weiter auszuführen, dass "diese" Kinder weitaus mehr Fälle stellen, und nicht von veganen Eltern stammen als es die fünf veganen unterernährten Kinder aus dem Artikel tun. (Sechs Prozent der Kinder in Deutschland sind adipös. Quelle) Ich will auch damit beides nicht schönreden oder schlimmer darstellen, als das andere, sondern vielmehr auf etwas ganz normales aufmerksam machen: Eltern können Fehler machen. Das trifft auf omnivore Eltern, genauso wie auch auf vegane Eltern zu. Nicht jeder Veganer ist super gut über Ernährung informiert, nicht jeder Veganer ist ein toller, vernünftiger Mensch. Genauso wenig wie das bei allen anderen Eltern auch der Fall ist. Man kann mit jeder Ernährungsform Fehler machen, das Problem ist weniger, dass die einen von der Ideologie geblendet werden, sondern viel mehr, dass einige Eltern eben schlecht informiert sind. Und die steigende Zahl der schlecht ernährten veganen Kinder erkläre ich mir einfach schon damit, dass es eben immer mehr Veganer gibt. Wenn die Gesamtmenge wächst, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass darunter Eltern stecken, die es falsch machen. Die es übrigens vielleicht unvegan auch schon falsch gemacht hätten, wer weiß das schon so genau. 
Nur ist es eben so, dass die Folgen von schlechter, oder falscher Ernährung von omnivoren oder veganen Kindern (das sollte man eigentlich noch viel weiter ausdifferenzieren, hier gibt es ja innerhalb von vegan und omnivor noch wahnsinnig großen Spielraum) tendenziell unterschiedlich ausfallen. So kommen die einen falsch ernährten Kinder eher mit B12-Mangel, die Anderen eher mit Zivilisationskrankheiten, wie z.B. immer häufiger mit Diabetes ins Krankenhaus.

Das Gespräch mit N. ist so geendet, dass sie gesagt hat, sie hätte den Eindruck, dass ich sehr gut informiert sei, ich wisse was ich tue und das so auch funktionieren kann. Genau so haben es mir auch schon zwei angehende Ernährungswissenschaftlerinnen bestätigt (eine meinte sogar, sie wundere sich, dass bei all dem, was sie lernen, nicht mehr Studenten vegetarisch oder vegan leben würden, sie selbst war seit Kurzem Vegetariern), genau so wie meine Ärztin
Das zeigt mir mal wieder eins ganz deutlich: Als Veganer ist es essenziell, immer auf dem neuesten Stand und ordentlich informiert zu sein. So wird man ernstgenommen, demonstriert Verantwortungsbewusstsein und es gibt außerdem nichts schöneres, als wenn ein überhaupt nicht informierter Gesprächspartner merkt, dass er genau das ist: nicht informiert. So konnte ich schon vielen Leuten den Wind aus den Segeln nehmen. 
Wenn ich bei all meinen Recherchen zu dem Entschluss gekommen wäre, dass der Mensch tierische Produkte tatsächlich braucht, wäre ich niemals komplett vegan geworden. So viel zum Thema Ideologie.

Mittwoch, 2. November 2011

Von Weltvegantag zu Weltvegantag

Ich gestatte mir mal so eine Art kitschigen Rückblick. Denn vor ca. einem Jahr entschloss ich mich von nun an vegetarisch zu ernähren. Das hielt ungefähr drei Tage und nach haufenweise Internetrecherche entschloss ich mich irgendwie vegan zu werden. Dabei habe ich genau zwei Herausforderungen auf mich zu kommen sehen: 1. Ich habe absolut keine Ahnung von Lebensmitteln, Kochen usw. 2. Wie erklär ich es den lieben Freunden und der Familie?
Das erste Problem hat sich ziemlich schnell in Luft aufgelöst. Ich betrat einen Bio-Markt mit offenen Augen und tadaaaa, auf ein mal entdeckte ich einen Haufen Lebensmittel, von denen ich vorher kaum gehört hatte. Verschiedene Tofusorten, Obst Gemüse, Getreide.... Ein paar Food-Blogs halfen mir dabei aus diesen Lebensmitteln etwas zu machen - Problem gelöst.
Die zweite Schwierigkeit war eine viel größere Herausforderung - von "Endlich, hat ja lange gedauert" über "Wow, ist ja toll, aber ich könnte das nicht." bis hin zu " ¿¡©ƒ√ºµ~∫©!?" habe ich so ziemlich alles gehört. Wissen tun es mittlerweile alle, einige ignorieren es, ein paar machen Witzchen, andere nehmen Rücksicht und die besten von allen bestärken und unterstützen mich.
Aber ich habe mich gefragt, was sich denn bei mir sonst so getan hat, in dem einen Jahr als (fast)-Veganerin und habe mir dazu mal ein paar Punkte notiert.


Gesundheit
Insgesamt fühle ich mich etwas fitter und wacher. Ich glaube ich brauche weniger Schlaf und als vorher. Das mag aber auch daran liegen, dass ich vorher kaum Obst und Gemüse gegessen habe und jetzt eben umso mehr.

Haut
Ist irgendwie besser geworden. Weniger Unreinheiten, aber das hat wahrscheinlich einen ähnlichen Grund wie oben. Blass bin ich immer noch, also hat das bei mir anscheinend nichts mit der Ernährung zu tun, wie viele immer vermutet hatten.


Gewicht
Pfff, wer hat schon eine Waage? Ok, zugegeben ich habe eine und manchmal benutze ich sie auch. Nicht so oft, aber so viel um sagen zu können, dass ich in der ersten Zeit ca. 1-2 kg abgenommen und als ich neben Gemüse auch vegane Süßigkeiten und Gebäck entdeckt habe, ich die 1-2 kg plus weite 1-2 kg wieder zugenommen habe. Fett und Zucker gibts halt auch in vegan.

Neugier
Ich lese noch viel mehr als vorher. Abgesehen von Tierrechten ist auch mein altes Interesse an Politik wieder aufgetaut, außerdem haben es mir zur Zeit (anti)rassistische, feministische und (anti)sexistische Theorien angetan, wie verschiedene andere soziale Ungleichheiten, außerdem Ökologie usw. Irgendwie habe ich selbst das Gefühl, dass es ein bisschen viel ist und ich mich für ein Thema entscheiden muss, aber es fällt mich unheimlich schwer. Deswegen lese ich mich quer durch diese Themen und hoffe, überall so viel wie möglich mitzunehmen.

Wut vs. Gelassenheit
Die beiden Emotionen wechseln sich phasenweise miteinander ab. Manchmal denke ich mir, dass es bessere ist ignorante Menschen ebenfalls zu ignorieren, und manchmal machen mich solche Menschen, oder eben ein Zeitungsartikel, eine Doku im Fernsehen usw. total wütend. Und dann fällt es mir schwer optimistisch zu bleiben und stürze mich gelegentlich in einen ordentlichen Weltschmerz.

Engagement
Mittlerweile schreibe ich nicht mehr nur mein eigenes Blog, sondern bin noch bei zwei weiteren beteiligt. Gerade bin ich nicht besonders aktiv, da mich Uni und Arbeit ziemlich vereinnahmen, so dass wenig Zeit nebenbei bleibt. Grundsätzlich ist es aber das was ich gerne mache. Zum Einem um der Sache selbst Willen, zum Anderen, weil ich tolles Feedback von Lesern und Freunde erhalte, was mich unheimlich motiviert.
Außerdem suche ich gerade einen neuen Job, der mir nicht mehr so viele Abende in der Woche raubt, denn ich würde gerne auch etwas Engagement in meinem offline-Leben umsetzen und ich fühle mich immer unwohler dabei lächelnd Rumpsteaks und Fischfilet zu servieren.
Ansonsten versuche ich einfach mit meinem Konsumverhalten auch anderen Missständen aus dem Weg zu gehen, das heißt, ich gebe mir Mühe so wenig wie Möglich in Plastik verpacktes oder Produkte aus Palmöl zu kaufen, sowie Schokolade, die nicht aus fairem Handel ist etc.

Lebensgefühl
Da gibt es gar nichts zu sagen, ich fühle mich rund um wohler als vorher. Ich habe zwar immer mal wieder das Gefühl, dass ich nicht genug mache, aber grundsätzlich bin ich rundum zufrieden damit, dass ich endlich irgendwo angefangen habe. Manchmal denke ich, dass ich mit Veganismus genau mein Ding gefunden habe. Aus früherem Unbehagen, weil ich wusste, dass ich absichtlich nichts wusste, hat sich nun die Art Erleichterung und Motivation eingestellt, die kommt wenn man die Augen aufgemacht hat.

Zukunftsperspektive
Weitermachen :)