Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Dienstag, 25. Januar 2011

Die Qual der reinen Hunde

Ich weiß nicht mehr genau, wo ich diesen Link herhabe, auf jeden Fall habe ich nach dem Anschauen dieser Doku erst mal mehrere Minuten mit offenem Mund vor dem Bildschirm gesessen und musste mich ordnen.
Wieder daran denken musste ich, als ich den Eintrag und das Video über überfüllte Tierheime bei Angel for Animals las, da habe ich den Link dazu auch schon gepostet.
Es werden Tiere getötet, weil sie den Standards ihrer Rasse nicht entsprechen und sie somit keinen Profit einbringen. Wer da nicht an Diskriminierung, Rassismus und Faschismus denken muss, hat in der Schule wohl nicht richtig aufgepasst. Es wird einfach ignoriert, oder sogar toleriert, dass die so "geliebten" Tiere krank sind, dass diese Krankheiten anzüchtet sind.
(Laut Wikipedia ist diese Qualzucht in Deutschland allerdings verboten. Ausnahmen sind wissenschaftliche Zwecke.)

Überhaupt finde ich die Konzepte der Tierschauen und erst recht der "reinen Rasse" verabscheungswürdig. Man profiliert sich doch nicht über die perfekte Frisur seines Haustieres und man tötet es auch nicht, weil es von der (künstlich vom Menschen erschaffenen!!!) Norm abweicht!

Link: Rassehunde, ist ihnen noch zu helfen?



An einer Stelle wurde ich kurz melancholisch. Wir hatten früher einen deutschen Schäferhund. Mein Vater ist beim Zoll und damals hat er an der Grenze gearbeitet, der Hund war darauf trainiert Drogen und Waffen zu finden. Als er den Job gewechselt hat, hätte er den Hund eigentlich abgeben sollen, aber keiner von uns wollte das. Wir haben ihn behalten. Leider mussten wir ihn wenige Jahre später einschläfern lassen, weil er unter einem schweren und rassetypischen Hüftleiden litt. Damals hatte ich aber keine Ahnung, was das bedeuted, ich war ungefähr sechse Jahre alt, außerdem sah er auch gesund aus und nicht so entstellt wie der Hund auf der Schau.

Ich muss auch zugeben, dass einige von diesen Züchtungen ja wirklich süß aussehen. Ich mag Möpse zum Beispiel und mein Freund hätte gerne eine Englische Bulldogge.
Gerade komme ich mir aber so vor als wäre es vergleichbar damit ein behindertes Kind zu adoptieren, nur weil die so lustig sind.

Man vergnügt sich nicht am Leid anderer. Erst recht nicht, wenn der Leidende sich nicht wehren kann.

1 Kommentar:

  1. Ich kannte mal jemanden der seinen Golden Retriver umgetauscht hat weil seine Rutenlänge nicht dem Beinabstand entsprach und das ist nunmal Rassestandard. Nachdem ein Tier Monate in meinem Haushalt gelebt hat schmeiße ich es raus, weil dein Schwanz 2 Zentimeter zu kurz ist. Und es ging da nicht um den Aufbau einer Hundezucht (was pervers genug wäre) sondern um einen Familienhund; entsprechend auch die "Angebote" auf Hobbyzüchterseiten, wenn die Katze als Wurfmaschine ausgedient hat, kann man sie nunmal nicht behalten, stattdessen wird sie in "liebevolle Hände abgegeben". Immer natürlich unter der Beteuerung, dass die Tiere einem natürlich ans Herz wachsen würden, aber man könne ja nicht alle behalten.
    Vor solchen Menschen graut mir. Nicht, dass ich irgendeinem Tier nicht gönnen würde von Leuten wegzukommen die nichts besseres mit ihm zu tun haben als es in kleine Käfige zu stopfen und auf Messen fremden Menschen und Tieren auszusetzen um für die Nachkommen einen möglichst hohen Preis zu erzielen (der natürlich ABSOLUT gerechtfertigt ist, wenn man den Homepages der Hobbyzüchter und dem immer wieder blind kopierten Text (der übrigens jedes Mal einen unterschiedlichen Preis nennt) glauben will). Wenn ich dann sowas lese wie "Maine Coones neigen zu Herzproblemen und Gelenkschäden" frage ich mich allen ernstes wie man sowas unterstützen kann. Nicht dass eine Katze mit einem Krankheitsrisiko nicht auch lebenswert wäre, aber sollte man, wenn man schon die Länge der Barthaare züchtet nicht zumindest den gleichen Aufwand auch in die Gesundheit des Tieres investieren und zu allererst mal schauen, dass die nicht wegen ihrer kurzen Nasen halb ersticken oder so lange Ohren haben, dass sie ständig drauftreten und sich verletzen? Aber nein, es scheint ja wichtiger, dass das Tier die Einrichtung ästhetisch ergänzt.

    Das ist ein Thema über das ich mich unglaublich aufregen könnte. Zumal solche Züchter ernsthaft den Standpunkt vertreten, dass ihre Viecherl etwas besseres wären als andere, lebenswerter, liebenswerter. Die abstrusen Auswüchse sieht man dann erst recht in diesen vermehrungsstationen in Osteuropa: egal wie krank das Tier ist, Hauptsache eine Rasse.

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