Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Montag, 31. Januar 2011

Ist doch zum Kichern


Ich gestehe, kein besonders origineller Wortwitz. Aber es passt gerade so schön, denn während andernorts meine Deutsch- und Biologiekenntnisse in Frage gestellt werden, sitze ich hier vor meinem einwand- und leidfreiem Abendessen, bestehend aus Kirchererbsen, Cherrytomaten, Champignons, Zucchini, Knobi, Ingwer, Kräutern und Pinienkernen und rolle diabolisch grinsend meine Augen. 
Lecker lecker!

Lippenpflege

Ich habe in den letzten Tagen sehr, sehr trockene und spöde Lippen bekommen. Ich weiß nicht, ob das hilft oder vielleicht doch eher schadet, aber ich knalle dann immer eine ordentliche Ladung Pflegeprodukte drauf. Mein Vorrat aus nicht-veggie-Zeiten neigt sich langsam dem Ende und jetzt weiß ich nicht, was ich kaufen soll. Ich hab mich mal bei dm umgesehen und die Balea, Alverde und Lavera Produkte enthalten alle mindestens Bienenwachs. Einen von Balea hab ich dann schlussendlich doch gekauft, der Bienenwachs war als synthetisch angegeben. Aber irgendwie trau ich dem auch nicht mehr so über den Weg und nach einiger Recherche finde ich den auch auf keiner positiv-Liste der dm-Eigenmarken.
Von Lush gibt es ja ein veganes Lipbalm (None of your Beeswax), aber der kostet auch wieder fast 8 Euro. Was benutzt ihr so, bzw. welche Lippenpflege könnt ihr empfehlen?
Apropos Lush, ich hab mir da ein Lippenpeeling gekauft, schmeckt nach Schoko und Vanille (Sweet Lips) und ist einfach himmlich! Meistens benutze ich es, wenn ich Heißhunger habe, weil der Geschmack mich schon ruhigstellt ;)

Mein aktuelles Sortiment: Carmex (-), Lush Lipbalm Whip Stick, (-) Balea Young Strawberry (?), Balea Young Sweet Vanilla (?), Lush Lipscrub Sweet Lips (+)

Sonntag, 30. Januar 2011

Oprah goes vegan!

Zumindest für eine Woche. Aber immerhin mit fast 380 Mitarbeitern. Als ich das gelesen habe, fiel mir ein, vor kurzer Zeit ein Video gesehen zu haben, indem sie Alicia Silverstone zu ihrem Buch "The Kind Diet" interviewte. Das war ziemlich lustig, weil sie auch ihre Verdauung/Ausscheidungen angesprochen haben, auf eine Art und Weise, in der ich halb tot vor Lachen von meinem Stuhl gekippt bin. Jetzt hab ich die ganze Zeit danach gesucht, aber ich kann es nicht finden. Das macht mich wahnsinnig!
Außerdem fällt mir gerade ein, hatte sie nicht eine Klage der Fleischindustrie am Hals, nachdem sie vor laufender Kamera gesagt hat, sie würde kein Fleisch mehr essen? Ich glaub, dass hab ich bei Food Inc. gesehen. Und ist sie überhaupt Vegetarierin? Ich bin bei diesem Promizeugs nie so auf dem Laufenden.
Wie dem auch sei, bei der ganzen Sucherei bin ich jedenfalls darauf gestoßen, dass sie das 2008 zum Abnehmen und "Reinigen" schon einmal gemacht hat.

Wäre super, wenn sie dabei bleibt, so könnte das Thema vielen Leute nahegebracht und als echte Option und nicht nur als "Kur für zwischendurch" vermittelt werden.

Mehr Infos: Oprah.com

Was geht ab in Österreich?

Durch meine Lernerei bin ich zur Zeit etwas von der Außenwelt abgeschottet (obwohl ich heute nicht gerade konsequent bin...), aber ich versuche trotzdem die Proteste in Tunesien und Ägypten und auch den Tierschutzprozess in Österreich zu verfolgen.
Ich finde es wirklich unglaublich und unmöglich, was gerade passiert. Da werden die Grundpfeiler moderner, zivilisierter und demokratischer Gesellschaften und deren Gesetze so sehr gedehnt, dass das eigentlich kaum noch im legalen Rahmen sein kann. Von außen scheint dies so völlig klar, die Berichterstattung darüber ist mager, aber deutlich kritisch.

Auf der einen Seite gehen Leute auf die Straße, fordern Meinungs- und Pressefreiheit, Freiheit im Allgemeinen, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit usw. Und wir haben all das und trotzdem ist es möglich nach Strich und Faden verarscht zu werden. Ein Hoch auf die Lobbys, die Industrie, Korruption und Zivilisation!

Ein ganz guter Beitrag zu dem Thema lief in der ARD (der letzte Beitrag der Sendung):
Klick hier!

Und wer ein paar Euronen übrig hat: Die vegane gesellschaft deutschland hat sich etwas einfallen lassen.

Außerdem möchte ich dazu noch auf die Artikel von Mausflaus und Tisi verweisen, die ich beide für sehr lesenswert halte.

Auf die Schnelle


Gestern gab es nach einem langen Tag in der Bibliothek etwas einfaches und schnelles zu essen. Die Maultaschen habe ich im basic gekauft, sie sind mit Spinat und Lauch gefüllt. Leider etwas trocken, mehr Sauce kann also nicht schaden! Dazu habe ich Paprika und Champignons in Öl geschmort und schließlich Hafercuisine, Salz, gaaaaaanz viel Pfeffer und etwas Curry hinzugegeben.
Und Jetzt trinke ich noch in Ruhe meine heiße Schokolade aus Hafermilch, echtem Kakao und Zimt-Zucker, bevor die Lernerei weitergeht!


Dienstag, 25. Januar 2011

Die Qual der reinen Hunde

Ich weiß nicht mehr genau, wo ich diesen Link herhabe, auf jeden Fall habe ich nach dem Anschauen dieser Doku erst mal mehrere Minuten mit offenem Mund vor dem Bildschirm gesessen und musste mich ordnen.
Wieder daran denken musste ich, als ich den Eintrag und das Video über überfüllte Tierheime bei Angel for Animals las, da habe ich den Link dazu auch schon gepostet.
Es werden Tiere getötet, weil sie den Standards ihrer Rasse nicht entsprechen und sie somit keinen Profit einbringen. Wer da nicht an Diskriminierung, Rassismus und Faschismus denken muss, hat in der Schule wohl nicht richtig aufgepasst. Es wird einfach ignoriert, oder sogar toleriert, dass die so "geliebten" Tiere krank sind, dass diese Krankheiten anzüchtet sind.
(Laut Wikipedia ist diese Qualzucht in Deutschland allerdings verboten. Ausnahmen sind wissenschaftliche Zwecke.)

Überhaupt finde ich die Konzepte der Tierschauen und erst recht der "reinen Rasse" verabscheungswürdig. Man profiliert sich doch nicht über die perfekte Frisur seines Haustieres und man tötet es auch nicht, weil es von der (künstlich vom Menschen erschaffenen!!!) Norm abweicht!

Link: Rassehunde, ist ihnen noch zu helfen?



An einer Stelle wurde ich kurz melancholisch. Wir hatten früher einen deutschen Schäferhund. Mein Vater ist beim Zoll und damals hat er an der Grenze gearbeitet, der Hund war darauf trainiert Drogen und Waffen zu finden. Als er den Job gewechselt hat, hätte er den Hund eigentlich abgeben sollen, aber keiner von uns wollte das. Wir haben ihn behalten. Leider mussten wir ihn wenige Jahre später einschläfern lassen, weil er unter einem schweren und rassetypischen Hüftleiden litt. Damals hatte ich aber keine Ahnung, was das bedeuted, ich war ungefähr sechse Jahre alt, außerdem sah er auch gesund aus und nicht so entstellt wie der Hund auf der Schau.

Ich muss auch zugeben, dass einige von diesen Züchtungen ja wirklich süß aussehen. Ich mag Möpse zum Beispiel und mein Freund hätte gerne eine Englische Bulldogge.
Gerade komme ich mir aber so vor als wäre es vergleichbar damit ein behindertes Kind zu adoptieren, nur weil die so lustig sind.

Man vergnügt sich nicht am Leid anderer. Erst recht nicht, wenn der Leidende sich nicht wehren kann.

Heute in der Uni

Ich möchte gerne einen von mir seit heute sehr geschätzten Komilitonen zitieren:
(...) Und genau das ist mein Problem mit der Würde [im Art. 1 des dt. Grundgesetzes, meine Anm.]. Der Mensch tut so, als sei er anders, besser als alles auf dieser Welt und habe sich dem erhoben. Wir suchen ständig nach Unterschieden, statt Gemeinsamkeiten. Menschenaffen nehmen sich selbst auch als Individuen wahr, menschliche Babys jedoch nicht. Vielleicht sollten wir die Begriff der Person eher öffnen als verschließen, damit der Begriff der Würde auf alle Lebewesen und nicht nur ein paar ausgewählte anwendbar ist.
Das verursachte im Seminar leichtes Gekicher und im Sinne Kants war das mit Sicherheit auch nicht, aber mir gefällts!

Minus L

Wie mich das nervt! Eine meiner Mitbewohnerinnen vermutet, sie könnte eventuell unter Laktoseintoleranz "leiden". Deswegen probiert sie nun Alternativen. Ich glaube, angefangen hat sie mit einem Soja-Vanillepudding von Alnatura. Den mochte sie nicht. Und ich bin ehrlich: ich fand ihn auch scheußlich. Daraufhin wurden verschiedene Minus L Produkte gekauft. Milch, Joghurt, Käse, Quark, Butter, Pudding und was weiß ich noch alles. Scheint ihr besser zu schmecken.
Ich verstehe dieses Prinzip nicht, wenngleich der Mensch es schon seit Ewigkeiten so macht. Wenn etwas in dem bestehenden System nicht funktioniert, wird solange daran herumgedoktort, bis es passt. Es stellt sich aber nie jemand die Frage, warum das System nicht funktioniert und ob es vielleicht von Grund auf verkehrt ist. Wieso ist man denn laktoseintolerant? Das ist ja keine Krankheit. Es ist eine natürliche Reaktion des menschlichen Körpers, weil der Konsum von Muttermilch, erstens im Erwachsenenalter und zweitens einer anderen Art nicht vorgesehen ist. Fertig aus.

Mit Tieren wird es genau so gemacht. Wenn man merkt, dass sie ein bestimmtes Futter (welches sie in der Natur niemals freiwillig fressen würden und für das ihre Verdauung überhaupt nicht geeignet ist) nicht vertragen, dann züchtet und behandelt man sie so lange, bis man das gewünschte Ergebnis erziehlt. Anstatt das Futter dem Tier anzupassen und nicht umgekehrt. Nur weil genmanipulierter und hoch subventionierter Mais/Soja und der ganze "Restmüll" so schön günstig sind.

Zu ihr sage ich natürlich nichts. Ich habe sie wirklich gern und ich möchte nicht, dass hier der Haussegen schief hängt. Sie findet sogar meine Hafermilch lecker, aber eine Option ist das für sie irgendwie nicht. Es nervt mich nur so sehr, wenn ich den Kühlschrank öffne!

Btw, ich kaufe gerne den Alpro-Pudding dunkle Schokolade und der ist einfach köstlich!

Montag, 24. Januar 2011

Ach Jonathan, du bist mir so sympathisch

Ich bin jedes mal erstaunt, welch Ruhe und Ausgeglichenheit Foer ausstrahlt. Ich mag es außerdem, wenn Menschen zwar gebildet sind, dem natürlichen Verstand aber größere Bedeutung zukommen lassen.
Die perfekte Symbiose von Intellekt und Herz, von Pragmatismus und Kreativität, von Überzeugungskraft und Gelassenheit. Warum gibt es nicht mehr von dieser Sorte?

Sonntag, 23. Januar 2011

Rezension: Spiegel-Artikel über den Vegetarier-Gipfel






Dieser Artikel von Spiegel Online hat mich etwas nachdenklich gestimmt. Die Verfasserin scheint eine konkrete Forderung der Schriftsteller Jonathan Safran Foer (Tiere Essen) und Karen Duve (Anständig Essen, Ein Selbstversuch) zu vermissen. Beide sind sich einig, nicht mit aggressiver Moralkeule auf andere einzuhauen, da man so nur ein "Arschloch" (Foer) sei, erreichen tue man damit folglich sowieso nichts. Keiner von beiden will bekehren. Weiter wird kritisiert, dass kein wirklicher Austauch, keine Diskussion stattfand, da sich die zwei Autoren und auch das Publikum einfach so einig zu sein schienen.

Aber mal ehrlich, welcher überzeugte, regelmäßige Fleischesser geht schon auf den Vegetarier-Gipfel? Manchmal ist es ja auch schön, mit Gleichgesinnten zusammenzusein, anstatt für jeden Quatsch Rede und Antwort stehen zu müssen.
Klar ist es Populärliteratur und passt in den Zeitgeist, klar geht es fast "nur" um Vegetarismus. Aber ich finde gerade gut, dass die zwei nicht so moralapostelmäßig daherkommen, dass sie sich nicht als bessere Menschen darstellen und mit den Fingern auf andere zeigen. So würde ihnen erst recht niemand zuhören, der nicht eh schon der gleichen Meinung ist. Was hier passiert ist ein Aufmerksammachen und ein Appellieren an die eigene Vernunft. Man will nicht bekehren, man will überzeugen.

Genau so gestalte ich mein Leben, was dieses Thema betrifft eigentlich auch. Ich rede darüber, wenn man mich fragt, oder manchmal auch wenn ich etwas neues oder schockierendes erfahren habe. So, wie ich das auch mit anderen Themen mache, die mich interesieren. Aber ich würde niemals jemandem erklären, wie das Schnitzel erzeugt wurde, das in Rahmsauce auf seinem Teller liegt, oder ewig lange Monologe über Milch halten.
Zwei meiner besten Freundinnen haben sich, seit meiner Entscheidung vegan zu leben für den Vegetarismus entschieden. Allein weil die kurzen Antworten auf die "Warum"-Fragen sie zu selbstständigem Nachdenken und Recherchieren gebracht haben. Beide finden den Veganismus auch konsequenter, kennen die Argumente und bewerten sie positiv, fühlen sich aber im Moment erst mal etwas davon überfordert. Und das ist für mich natürlich völlig nachvollziehbar und okay.
Ich möchte niemandem mein Weltbild aufzwingen (auch wenn ich es selbstverständlich für richtig und eigentlich auch für dringend geboten halte). Ich möchte nur, dass Menschen in allen Lebenslagen Herz und Verstand einschalten. Und genau das scheint mir auch die "Strategie" von Foer und Duve zu sein und ich kann nichts Falsches daran sehen.

Video vom Vegetarier-Gipfel

Fernseh-Tipp: ZDF Nachtstudio


Mal eine Diskussionsrunde, in der nur Systemkritiker sitzen. Zwar ist kein Veganer vertreten und natürlich kann ich auch nicht jeden Aussage unterschreiben, aber jeder in dieser Runde hat eine recht differenzierte Meinung zu dem, was alles so falsch läuft. Da sitzen wirklich mal Leute, die Ahnung in ihrem Fachgebiet haben und so eine fruchtbare Unterhaltung führen können. Anstatt sich gegenseitig die Köppe einzuschlagen, weil Veganer und Lobbyist sich irgendwie gegenseitig überzeugen wollen, das aber nicht hinhaut.

Die Gäste sind
Karen Duve, Vegetarierin und Autorin von u.A. Anständig Essen
Hans Ulrich-Grimm, Autor von u.A. Die Ernährungsfalle: Wie die Lebensmittelindustrie unser Essen manipuliert - Das Lexikon
Josef Reichholf, Evolutionsbiologe, kritisiert die Gefährdung der Artenvielfalt und Biodiversität
Christian Schwägerl, Spiegel-Redakteur für Wissenschafts-, Umwelt- und Energiepolitik

Infos gibts hier
Gucken kann man das hier

Rezension: Stern & Spiegel schreiben über Vegetarismus


Ich kellnere ja nebenbei und während der Frühschicht ist meist nicht so viel zu tun. Die Leute haben anscheinend weniger Lust auf Latte Macchiato und Rührei mit Speck. Stattdessen kommen sie lieber zum Abendessen und nehmen das Steak ("Aber bitte durch, ich kann nämlich kein Blut sehen."). Deswegen habe ich dann immer Zeit in Ruhe zu lesen und letzte Woche war das besonders praktisch, da sowohl Stern als auch Spiegel dem Thema Vegetarismus und Veganismus je einen Artikel widmeten, der Stern sogar das Cover.
Interssanterweise sind sich die Artikel recht ähnlich. Beide Verfasser nehmen die Perspektive eines verunsichert Bürgers ein und haben irgendwie das ungute Gefühl, dass mit ihrem Essen etwas nicht stimmen könnte. Zugleich auch ein leicht schlechtes Gewissen, weil mittlerweile keiner mehr vor den schrecklichen Umständen der Massentierhaltung die Augen verschließen kann. Man stellt sich dir Fragen "Läuft hier etwas falsch? Und wenn ja, wo sind die Fehler, wer ist verantwortlich und was kann ich selbst tun?"


Es wird Kritik geübt an Agrarsubventionen, Lobbys und der Industrie, an Haltungsbedingungen, Medikamentenverabreichungen und dem allgemeinen Umgang mit Tieren, an dem veralteten Bild des Vegetarier-Prototypen, an Gentechnik usw. Die positiven Seiten des fleischlosen Lebens werden beleuchtet: was es für den einzelnen Menschen heiße, für die Umwelt und den Welthunger. Der Vegetarier wird der gebildeten oberen Mittelschicht zugeordnet, dem so ganannten Leitmillieu, das Klischee des Ökohippies wird verworfen. Vegetarier zu sein sei hip, angesagt, kultiviert und vielleicht sogar etwas avant-gardistisch. Oder es wird verzichtet, weil man weiß, dass es für alle Beteiligten besser so ist. Positive Promibeispiele, Ernährungs-Experten/Wissenschaftler und rein vegetarisch-vegane Restaurants werden angeführt, zitiert und als Kennzeichen für einen Wandel gesetzt.


So weit, so gut. Der Vegetarier ist also klüger. Das ist schonmal schön. Nicht so schön ist aber, was der Veganer abbekommt. Er ist ein kleiner Sturkopf, wird als leicht unvernünftig dargestellt, weil er eine ideologische, starre Ethik befolge, die eigentlich nicht gut für ihn sei, "da die ausreichende Zufuhr aller Nährstoffe nicht gewährleistet sein kann." Und das trotz im Artikel aufgeführter positiver Beispiele wie Alicia Silverstone und Alexander Dargatz. Na danke.

Für die Ökobilanz sei vegetarisch oder vegan leben besser, aber kein Allheilmittel. Dewesen müsse man auch nicht so streng mit sich sein. Es würde schon reichen, wenn wir unseren allgemeinen Konsum mal etwas beleuchten, saisonal/lokal einkaufen und einfach wenig Fleisch, und wenn, dann am besten direkt vom Bauern kaufen würden. Nochmals danke.

Außerdem wurde von einem "gebrochenem Vertrag" gesprochen, den wir Menschen mit den domestizierten Tieren haben. À la "Wir geben euch ein Dach, Futter und Pflege und ihr uns dafür etwas Milch, ein paar Eier und am Ende euer Fleisch zu essen." Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Schließen dieses Vertrags in beidseitigem Einverständnis stattfand.


Mein Fazit: Einerseits schade und natürlich nicht vollständig zutreffend. Andererseits ist wieder etwas deutlich zu erkennen: Es tut sich etwas. Denn das Bild des Vegetariers, welches hier angeprangert und verworfen wird, ist noch vor einigen Jahren von all den Medien, die jetzt ein neues Bild entwerfen selbst propagiert worden. Ich hoffe, dass das auch irgendwann mit dem Veganismus passiert. Und was ich noch viel mehr hoffe, ist, dass dies kein aktuelles Phänomen, ein Trend oder Modeerscheinung ist. So möchte ich weder Vegetarismus noch Veganismus verstanden wissen. Es ist eine Lebenseinstellung und eine Erkenntnis, die zu einer bewussten, langfristigen und konsequenten Entscheidung geführt hat. Weil es richtig ist und weil sich etwas ändern muss. Das hat nur insofern etwas mit Mode zu tun, dass in Zukunft Pelze und Lederartikel in den Geschäften hängen- und ungekauft bleiben sollen.

Ach, was mir persönlich gefallen hat, war die Anekdote des Stern-Artkels. Mit geschätzten 6 Mio. Vegetariern gebe es in Deutschland mehr von jenen, als FDP-Wähler. Ich wage einmal kühn zu behaupten, dass diese Gruppen nicht deckungsgleich sind...



Die schlechte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, auf der Arbeit hatte ich leider nur mein Handy bei mir.

Positiv überrascht: Vapiano


Meine Kommilitonin ist begeisteter Vapiano-Fan und war beinahe schockiert, als ich zugab, davon noch nie so richtig gehört, geschweige denn einmal dort gewesen zu sein. Also haben wir uns zum gemeinsamen Lernen und weil es so schön nah war zum anschließendem Essen dort verabredet.
Das war das erste mal, dass ich seit meiner Entscheidung vegan zu leben außerhalb Essen ging. Also nahm ich mir die Homepage vor und war direkt positiv davon überrascht, dass sie Dinkel-Vollkornnudeln und von Haus aus vegane Pastagerichte im Programm hatten. Wahnsinn! Mit etwas Sorge darüber, dass die Nudeln vielleicht mit Eiern zubereitet wurden, habe ich eine e-Mail mit genau dieser Frage über das Kontaktformular geschickt.
Die Antwort kam schnell und sehr freundlich. Obwohl ich nach nichts als den Nudeln gefragt hatte (die zum Glück vegan sind), sagte man mir zusätzlich noch, dass "bedauerlicherweise" der Pizzateig mit Eiern und Milch zubereitet werde. Zum Schluss stellte man mir eine Liste mit allen veganen Speisen aus der Karte zusammen und erklärte, dass auf jeden meiner Wünsche eingegangen werden könnte und ich einfach Zutaten weglassen, oder durch andere ersetzen könnte. Ich glaube, so eine nette und ausführliche Antwort habe ich noch nie zu irgendetwas bekommen!
Schlussendlich hatte ich dann Dinkelfussili mit Gemüse, Basilikum und Pinienkernen in Knoblauchöl. Einfach, aber gut!


Btw, ich tue mich mit Werbung (besonders für Franchise-Unternehmen) wirklich schwer, aber wenn mein Veganer-Herz bei etwas höher schlägt, dann muss ich das einfach mitteilen!

Improvisationsabendessen

Ich glaube, eigentlich koche ich am liebsten spontan. Das heißt, ich suche mir nicht vorher ein Rezept aus und gehe dann gezielt einkaufen, sondern versuche einfach aus dem etwas zu machen, was Kühl- und Vorratsschrank so zu bieten haben. Das sind dann meist leckere Sachen, aber auch relativ einfache.
Da ich mit dem regelmäßigen Kochen erst angefangen habe, als ich mich entschied Vegetarieren, mit Ziel auf vegan zu werden, und bei uns zu Hause auch nie wirklich gekocht wurde, fehlt mir einiges an Wissen und Erfahrung.

Heute hab ich mal wieder die letzten Überbleibsel von anderen Gerichten zusammengewürfelt. Die letzte rote Zwiebel, die letzte halbe Paprika und die letzte handvoll Gnocchi. Zuerst Butter (Öl geht bestimmt auch, hatte ich aber nicht mehr), Zwiebeln, dann Gnocchi und als letztes Paprika (ich mag die am liebsten knackig) in die Pfanne hauen und Salz, Pfeffer und ein paar Kräuter drüber.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Attila Hildmann im WDR

Endlich ist Veganismus mal kein Streit- sondern Kochthema im Fernsehen. Attila Hildmann kocht im WDR im Rahmen von daheim & unterwegs. Ich bin wirklich gespannt, was so gekocht wird, bis jetzt habe ich noch keine Infos dazu gefunden. Nur eine Facebook-Veranstaltung.
Ich glaube, mit Leuten wie Attila kann man das Image des schloddrigen nicht-von-dieser-Welt-Veganers etwas aufpolieren. Und Wenn es dann auch noch schmeckt? Wahnsinn!

Termine: Dienstag 25.1.2011 und am Mittwoch 26.1.2011

Dienstag, 18. Januar 2011

Helden meiner Kindheit

Kindern bringt man bei, dass man gut zu Tieren sein muss. Das fällt auch den wenigsten schwer, viele haben ein Haustier mit dem sie gerne knuddeln und auch auf andere Tiere reagieren Kinder meistens mit Quietschgeräuschen wie "Ooooooohhhh, aaaaaahhhh, uuuuuiiiii, süüüüüß, guck mal Papi!". Ich kenne jedenfalls fast nur Kinder, die so reagieren. Ich war auch so, meine Schwester und meine Freunde früher auch.
Und das man behutsam mit Tieren umgehen muss, dass sich sich schnell fürchten, manchml nicht wehren können, einen eigenen Willen haben und man ihr Leben schützen soll, das habe ich nicht nur von meinen Eltern gelernt. Das wurde mir durch Fernsehen, Bücher, Hörspiele und anderen Medien vermittelt.

Ich erinnere mich ganz genau an mindestens zwei Folgen von Bibi und Tina, in denen sie Tiere vor dem Schlachter retten. Einmal Osterlämmer und einmal ein Kalb. Sie streiten auch mit dem Förster, weil der gemeine Fallen im Wald aufstellt. Ich weiß auch noch, wie ich mit dem Fuchs, dem Dachs, der Schlange usw. mitgefiebert habe und wie wütend ich war, dass deren Lebensraum zerstört wurde. Ich werde auch nie das Drama vergessen, als meine Schwester und ich uns zum ersten mal Free Willy angesehen haben. Am Schluss musste sie so sehr heulen, dass sie keine Luft mehr bekam und unsere Mutter schon mit den Autoschlüsseln in der Tür stand um zum Arzt zufahren.

Das sind bei Weitem nicht die einzigen Beispiele. So oft sind Tiere die Hauptrollen, die Opfer oder Helden. Meistens werden sie am Schluss gerettet und befreit. Und wenn dann mal eins, wie Bambis Mama, nicht überlebt, sondern angeschossen wird, versteht man die Welt nicht mehr.

Die Bösen hingegen sind immer die Menschen gewesen, die Autobahnen und Vergnügungsparks bauen, mit ekligen Mopeds durch den Wald düsen, die Luft verpesten und die Tiere aufschrecken, die Jäger, Schlachter und die Profitgierigen.

Ist das nicht paradox? Ich meine, ich will gar nicht mit dem Finger auf andere zeigen, vermutlich habe ich einen Tag nach dem Tod von Bambis Mama bei McDonalds gesessen und Chicken McNuggets gegessen. Was für ein Schwachsinn. Ich bin damit aufgewachsen, dass wir die Natur respektvoll behandeln müssen, dass Menschen, die Tieren etwas antun und Wälder für Einkaufszentren plätten, böse sind, dass es gilt Tier und Natur zu schützen und zu bewahren.
Wie können wir unseren Kindern diese eindeutigen Rollen beibringen und gleichzeitig spielen alle das Spiel auf der Gegenseite mit?

Good Food, Bad Food

Ich mag Filme, die Lebenmittelherstellung thematisieren. Da werden oft wirklich skurrile Dinge aufgedeckt und man sieht, wie verrückt eigentlich alles ist. Good Food, Bad Food richtet sich nicht speziell gegen Fleisch, Milch, Eier usw., sondern gegen den allgemeinen Wahninn, den die Industrie mit unseren Nahrungsmitteln anstellt. Und darüber sollte der Konsument auch viel besser Bescheid wissen.
Als ich den Eintrag über Paprika von Mausflaus gelesen habe, ist mir der Film wieder in den Sinn gekommen, er läuft nämlich in unserem Kino morgen an.



Mehr Infos: Good Food, Bad Food

Veganes Gummizeug?

Gestern Abend lümmelten meine Mitbewohnerin und ich noch etwas auf der Couch und haben, wie man das eben so macht, nebenbei noch etwas gegessen. Nach ein paar Minuten drückte sie mir die Packung ihrer Cola-Gummi-Dinger in die Hand und bat mich ihr zu sagen, was da alles so ekliges drin sei (Zitat!). Ich wog mich in völliger Sicherheit, das mindestens Gelatine drin sei, aber siehe da - nix da! Scheint mir alles pflanzlich-synthetisch zu sein, oder irre ich mich da?

Zutaten: Zucker, Glukose-Fruktosesirup, Weizenmehl, Dextrose, Säuerungsmittel (Apfelessig, Zitronensäure), pflanzliches Öl, Aroma, Antioxidationsmittel (Ascorbinsäure, D-Tocopherol) Farbstoff E 150d
Ok, bleibt die Frage nach dem Aroma...

Igitt, mein Essen ist ja so grün



Als Kind hätte ich das vermutlich nie gegessen. Neben Eiern und Käse habe ich eigentlich auch noch alles verschmäht, was irgendwie natürlich war. Salat, Gemüse, fast jedes Obst, Zwiebeln, Knoblauch, viele Nüsse, Samen, Kerne und Vollkorn. Mochte ich alles nicht. Heute frage ich mich wieso und was habe ich da eigentlich immer gegessen?

Mein Abendessen besteht aus Rucola, gerösteten Pinienkernen & Pistazien, Bärlauch-Bandnudeln, und in roten Zwiebeln und Knoblauch geschmorten Zucchini. Obendrauf noch eine Ladung rotes Pesto. Normalerweise mache ich das selbst, aber heute habe ich das von Alnatura genommen und bin mehr als positiv überrascht, das ist wirklich lecker!

Montag, 17. Januar 2011

Immer diese Technik...

Ich hoffe, irgendwer liest das hier und kennt auch die Lösung zu meinem kleinen Problem: Ich kann bei Blogger keine Kommentare verfassen. Weder auf meinem, noch auf einem anderen Blog, weder wenn ich eingeloggt, noch wenn ich ausgeloggt bin. Zumindest nicht mit Firefox, mit Safari schon.
Jemand ne Idee?

Das Frühstückchen

Ein Apfel, eine Banene, ein paar gehackte Haselnüsse und Mandelblätter, wer es gerne extra-dekadent mag packt noch nen Klecks Ahornsirup obendrauf. Lecker Lecker!

Umbruchsstimmung

Seit Oktober 2010 lebe ich vegetarisch, nach einiger Recherche, vielen Diskussionen, einigen Fehltritten, Misverständnissen, und einem einzigen schwachen Moment seit Januar 2011 vegan. Soweit man das von sich behaupten kann. Diese Einschränkung ist auch gleichzeitig der Grund, warum ich gewartet habe, obwohl ich all die Jahre überlegt und eigentlich gewusst habe, dass das genau das ist, was ich will, was ich richtig finde und was ich machen will.
Ich weiß nicht, wo ich die Grenze ziehen soll. Früher war es "Ich esse eh kaum Fleisch. Käse nur überbacken. Milch und Eier nur im Kuchen. Macht es überhaupt einen Unterschied, das bisschen wegzulassen? Wenn Leder ein Abfallprodukt ist, ist es dann okay? Ist es vielleicht sogar ökologisch besser als Kunstleder?" Heute frage ich mich "Was mach ich mit meiner Pille? Gehe ich noch ins Kino? Wer wird für was ausgebeutet? Schmeiße ich meine Schuhe jetzt weg?" Ich weiß nicht, was ich noch ethisch okay finden soll und was nicht. Wem ich vertrauen kann und wem nicht. Ich reise gerne, aber ist das gut? Sicher nicht. Soll ich jetzt nie wieder in den Urlaub fliegen? Besser wäre es. Will ich das?
Jein.

Grund für diesen Blog ist ein Austausch den ich mir erhoffe. Gleichgesinnte Gesprächspartner, die das ein oder andere Dilemma verstehen und kennen. Manchmal kann man eben nur zwischen zwei oder drei oder vier Haufen Scheiße auswählen. Deswegen wird das hier als eine Art "Ethisches Tagebuch" fungieren, ich werde Fragen stellen, Probleme beschreiben, Fehltritte beichten, Unwissenheit zugeben und gleichzeitig möchte ich gerne Bücher, Filme, Artikel etc. vorstellen. Sachen, die Alteingesessene vielleicht kennen, Neulinge wie ich aber nicht.
Das ist kein rein veganer Blog, ich stelle den ethischen Anspruch an eigentlich alle Dinge in meinem Leben, hauptsächlich an die, die man kaufen kann. Und an die Frage, was man sonst noch tun kann. Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass ich meinen Ansprüchen nie gerecht werden kann.

Ich bin schon gespannnt auf das, was kommt!

Btw, von diesem ganzen Designgedöns habe ich keine Ahnung, deswegen wird das hier wohl immer alles etwas fad aussehen.