Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Dienstag, 1. März 2011

Rezension: Vegan! von Marc Pierschel

Ich weiß gar nicht, wie viele Bücher ich bis jetzt zu diesem Thema gelesen habe. Zur Zeit verschlinge ich die regelrecht.
Dieses hat mich leider nur mäßig begeistert. Zum Einen hat mich die Aufmachung von Beginn an nicht angesprochen. Viel zu plump und aufdringlich. Ich glaube, jemand, der neu dabei ist, ließe sich mit einem subtileren und freundlicheren Cover eher zum Kauf anregen. Der Inhalt steht wiederum im starken Gegensatz dazu, meist sehr sachlich und wissenschaftlich geschrieben (alles hübsch mit Fußnoten und Quellenangaben versehen, höhö), stellt es eine seriöse Quelle da.
Anderseits finde ich die Qualitätsunterschiede der einzelnen Kapitel enorm.

Als Philosophie-Studentin fand ich den Teil über Ethik mit Bezügen zu Kant und Schopenhauer sehr gelungen und auch besonders interessant, genau wie die anschließende Darlegung des Zusammenhangs von Sprache und Denken, mit dem er den Spezizismus näher erklärt. Im Gegensatz dazu steht der Teil über Ernährung. Denn obwohl auch die gesundheitlichen Risiken einer omnivoren Lebensweise dargestellt werden (allerdings m.M.n. zu knapp), kommt die vegane Ernährung in diesem Buch so rüber, als müsse man ständig Bluttests machen, verschiedene Pillen schlucken, Nährstoffe zählen und Mahlzeiten nach strengen Kombinationsregeln zusammenstellen um Mängeln vorzubeugen. Dieses Kapitel hat mich eher verwirrt, denn es hilft nicht gerade dabei, die vegane Ernährung als gesund und vor allem natürlich zu vermitteln. Es ist insgesamt stilistisch und inhaltlich etwas zu kurz geraten, dafür aber mit überproportional viel Zahlen aufgeladen.

Was allerdings alles wieder wett macht, sind die überaus praktischen Anhänge. Eine Übersicht von Nähstoffen und, noch viel besser, eine Liste aller definitiv unveganen und potentiell unveganen E-Nummern und anderen Zusatzstoffen. Die habe  ich zwar auch auf meinem Handy gespeichert, ist hier aber viel übersichtlicher, genauer und vor allem auf deutsch und englisch geschrieben. Das könnte Reisen um ein Vielfaches erleichtern.

Bei Roots of Compassion scheint das Buch ausverkauft zu sein, Vegan Wonderland hat aber noch einige auf Lager: Klick!

Marc Pierschel ist übrigens auch Regisseur des Films Edge - Perspectives on Drug Free Culture, Autor von Vegan lecker lecker und Gründer von Roots of Compassion.

2 Kommentare:

  1. Ich hab mir das Buch während der Arbeit auch schon ein bisschen durchgelesen, wir haben das ja auch da, und finde es eigentlich sehr nett gemacht, aber ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass es etwas für mich wirklich neues enthält, deswegen würde ich es mir erstmal eher nicht kaufen, aber zum "einsteigen" finde ich es glaube ich echt gut :) Mir persönlich gefällt auch das Cover.

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  2. Ehrlich? Mh, ich kann mich mit dem Cover nicht anfreunden, wirkt auf mich so reißerisch. Naja, so sind die Geschmäcker ;)
    Aber abgesehen davon hab ich ja nur noch ein Problem mit dem Kapitel über Ernährung... Ich kauf aber auch keine Bücher über Veganismus mehr glaube ich. An den Infos ändert sich ja nicht viel und der Rest ist meistens ganz nett, aber dafür kann ich auch nicht ständig Geld ausgeben^^

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