Ich find es ganz wunderbar, wenn Veränderungen Hand in Hand gehen. Wie ich sind ja auch ein paar weitere vegane Bloggerinnen gerade sehr ambitioniert in Zukunft ethischer vertretbarer zu konsumieren. Eine davon ist Sharon und die hat eine Liste mit Onlineversänden zusammengestellt, die Fair Trade Kleidung aus Bio-Materialien anbieten. Und ich muss sagen, da sind ein paar richtig schöne Sachen dabei. Das meiste davon geht eher in die urbane, sportliche Richtung, aber zur Zeit fühle ich mich darin eh am wohlsten. Tatsächlich eingekauft habe ich dann bei Greenality. Ein T-Shirt und ein Kapuzenpulli sind in meinen Warenkorb gewandert. Beides zusammen für fast 90 €. Da musste ich schon schlucken, aber dafür wird auch in Zukunft weniger gekauft, vor allem weniger unnötiger Kleinkram. Ich hoffe, das gleicht und zahlt sich aus.
Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.
Montag, 28. Februar 2011
Die Kleine ganz groß
Meine Schwester hatte letztes Wochenende Geburtstag. Und seit ihrem Entschluss vegetarisch zu leben, ist auch ihr Interesse an veganen Lebensmittel gestiegen. Das kam mir total gelegen, denn ich hatte sowieso überlegt ihr Kim Wonderlands Vegan Wondercakes zu schenken. Sie ist schon immer eine kleine Backfee, aber ich war mir nicht sicher, ob das nicht vielleicht zu viel des Guten und zu aufdringlich sei. Das Thema hatte sich dann zum Glück von Allein erledigt, spätestens, als sie erzähle für ihren Geburtstag drei vegane Kuchen zu backen. Einmal die Cheesecake-Brownies von Veganpassion, einen Zitronen- und einen Apfelkuchen. Also habe ich das Buch schnell bestellt, dazu noch eine Packung No-Egg, einen Schokoriegel und eine Ladung Gluten als Seitanbasis.
Die Brownies hab ich ja auch schonmal gebacken und kannte sie, aber der Zitronenkuchen und der Apfelkuchen haben mich wahrlich zum Staunen gebracht! Den Mürbeteig vom Apfelkuchen hat sie mit Dinkelmehl gebacken, das hat dem Ganzen etwas schön würziges und knackiges verliehen. Und das Beste daran: Es hat nicht nur uns Zweien, sondern auch dem Rest der Familie, ihren Mitbewohnern und Freunden geschmeckt, wir haben uns wunderbar über alle möglichen Dinge unterhalten und Interesse geweckt. Können Geburtstage bitte immer so laufen?
Sonntag, 27. Februar 2011
Brunch
Ganz spontan wie wir sind, haben mein Freund und ich uns heute morgen auf den Weg ins Trash Chic gemacht. Einmal im Monat gibt es dort einen veganen Brunch, organisiert von 50 Food Combo. Meinem Freund hat es gelinde gesagt nicht besonders zugesagt, er mag es gern sauber und ordentlich und da geht es zugegebenermaßen eher ramschig und und sehr chaotisch, fast schon anarchisch zu... Aber viel Auswahl hat man als Veganer ja nicht, nech? Außerdem, hat er sich auch gleich die Sachen auf den Teller geladen, bei denen ich schon vorher hätte sagen können, dass das für Omnis eher gewöhnungsbedürftig ist. Tomate Mozzarella ist eben nicht das gleiche. Zwischendurch tat es mir etwas leid, aber dann musste ich auch wieder heimlich in mich hineinschmunzeln. Ich stehe ja besonders beim Frühstück eher auf das süße Zeug und war währenddessen ganz begeistert von den Pancakes, French Toast, "Honig"-Brot, Pain au Chocolate, Vanille Yofu mit Streuseln usw. Von den herzhaften Sachen hat mir definitiv der Tomaten Dip am besten geschmeckt.
Geteilter Meinung haben wir den Laden verlassen, aber ich habe durchaus vor, in anderer Begleitung nocheinmal wieder zu kommen.
Freitag, 25. Februar 2011
Vegan. Und sonst so?
Wenn ich zurück an meine Kindheit denke (hach, klingt das alt), dann wird mir immer klarer, wie dankbar ich meinem Vater bin. Auf der einen Seite immer ein Kind geblieben und für fast jeden Spaß zu haben, auf der anderen Seite hat er neben all seiner Albernheit nie die Ernsthaftigkeit verlorenn. Er ist zu großen Teilen dafür verantwortlich, dass meine Schwester und ich heute Menschen sind, die nicht wegschauen wollen, die, obwohl sie hinsehen nicht immer sofort auch alles glauben was sie sehen, die stets kritisch und skeptisch sind. Den eigenen Kopf benutzen und mitdenken, auch mal gegen populäre Meinungen sein können, das habe ich von ihm gelernt. Ebenfalls, dass man mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen behutsam umgeht. Eine meiner prägendsten Erinnerungen ist folgendes Gespräch:
Ich: Aber Papa, die anderen machen das auch, wenn nur ich meinen Müll nicht wegwerfe, bringt das doch nichts.
Er: So darfst du niemals denken. Wir sind nicht die anderen und nicht immer ist das richtig, was alle anderen sagen oder tun.
Ich: Verstehe ich nicht.
Er: Sieh mal, eine Mark ist nicht viel Geld. Aber wenn hundert Menschen eine Mark geben, dann hast du schon hundert Mark.
Ich war da vielleicht fünf Jahre alt, aber seit diesem Zeitpunkt versuche ich mich genau daran zu halten. Ich informiere mich, bilde mir eine Meinung und handle auch dementsprechend. Wenn das nicht der Norm entspricht, wird man immer schief angeguckt. Egal, ob man als Kind über Alufolie meckert, keine mehrfach verpackten Lebensmittel kaufen will, als Teenager als erste im Dorf eine Leggings trägt, die katholische Kirche in einer konservativen CDU-Gemeinde kritisiert, als Student das zugedröhnte Partyleben grundsätzlich schrecklich findet, oder man sich als Erwachsener gegen bestimmte Lebensmittel entscheidet.
Das klingt rebellisch. Aber, obwohl ich mich hin und wieder als Spielverderber gefühlt habe, war ich das nie. Ich war nie laut und habe Theater veranstaltet, ich habe nur immer getan was ich richtig fand und habe mit anderen darüber gesprochen.
Ich: Aber Papa, die anderen machen das auch, wenn nur ich meinen Müll nicht wegwerfe, bringt das doch nichts.
Er: So darfst du niemals denken. Wir sind nicht die anderen und nicht immer ist das richtig, was alle anderen sagen oder tun.
Ich: Verstehe ich nicht.
Er: Sieh mal, eine Mark ist nicht viel Geld. Aber wenn hundert Menschen eine Mark geben, dann hast du schon hundert Mark.
Ich war da vielleicht fünf Jahre alt, aber seit diesem Zeitpunkt versuche ich mich genau daran zu halten. Ich informiere mich, bilde mir eine Meinung und handle auch dementsprechend. Wenn das nicht der Norm entspricht, wird man immer schief angeguckt. Egal, ob man als Kind über Alufolie meckert, keine mehrfach verpackten Lebensmittel kaufen will, als Teenager als erste im Dorf eine Leggings trägt, die katholische Kirche in einer konservativen CDU-Gemeinde kritisiert, als Student das zugedröhnte Partyleben grundsätzlich schrecklich findet, oder man sich als Erwachsener gegen bestimmte Lebensmittel entscheidet.
Das klingt rebellisch. Aber, obwohl ich mich hin und wieder als Spielverderber gefühlt habe, war ich das nie. Ich war nie laut und habe Theater veranstaltet, ich habe nur immer getan was ich richtig fand und habe mit anderen darüber gesprochen.
Aber je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass ich noch lange nicht so konsequent bin, dass ich meinen eigenen moralischen Ansprüchen Genüge tun würde. Praktisch bei allem was ich kaufe, geben ich einem schlechten Teil der Welt mein Geld.
Wenige Konzerne verdienen sich dumm und dämlich und der Verbraucher sieht / bekommt nur die positiven Seiten (Verfügbarkeit, niedriger Preis, Luxus etc.) daran zu sehen. Lange Zeit bin ich davon ausgegangen, dass der Verbraucher das allein in der Hand hält. Die Nachfrage bestimmt immerhin das Angebot. Heute sehe ich das völlig anders. Dem Verbraucher wird es so schwer wie möglich gemacht sich zu informieren. Hinter der Industrie steckt ein riesiger Apparat der institutionalisierten Geheimhaltung. Gut getarnt durch diverse Siegel, die Qualität oder Herkunft bescheinigen sollen, direkte oder indirekte Werbung, die von allen Seiten suggeriert, was wir brauchen und uns einredet, was gut für uns sei. Von all den Schlupflöchern hat kaum jemand Ahnung, sie herauszufinden ist denkbar schwierig. Längst sind Industrie, Politik und Wirtschaft stark verknüpft. Subventionen und Steuererleichterungen sind nicht für die Gesundheit der Menschen gedacht, sonder für Gewinnmaximierung bestimmter Industriezweige. Der Verbraucher steht vor einem fast unentwirrbarem Labyrinth aus falschen, halbfalschen und wahren Informationen, die kaum zu unterscheiden sind. Und auch das nimmt er nur als solches wahr, wenn er sich bewusst und absichtlich damit beschäftigt. Lebensmittel- und Pharmakonzerne tun so, als wollen sie nur unser Bestes. Sobald ein Wissenschaftler spricht, wird ihm sofort Glauben geschenkt. Es geht immer so weiter.
Es wurden Siegel wie "bio" und "fairtrade" eingeführt, die sich Maßnahmen auferlegen, die ich eigentlich für selbstverständlich halte. Aber heute bilden sie nur eine kleine Nische im konventionellen Supermarktangebot, die unser Gewissen beruhigen soll. Natürlich, sozial und gesund ist nicht billig genug, liegt nicht im Trend, verspricht nicht das schnelle Geld.
An all das und an die globalen Konsequenzen für Mensch, Tier und Natur wurde ich durch die Postings von Tisi, Zombiekatze und MixedGreens wieder erinnert.
An all das und an die globalen Konsequenzen für Mensch, Tier und Natur wurde ich durch die Postings von Tisi, Zombiekatze und MixedGreens wieder erinnert.
Vegan leben ist ein erster Schritt. Aber wenn ich die Ausbeutung von Tieren ablehne ist es falsch als Konsequenz darauf auf billiges Kunstleder zurückzugreifen, Kinderarbeit, Aufkaufen von Ernten in hungerleidenden Ländern, massive Verschwendung, von Ressourcen etc. hinzunehmen. Vegan hin oder her, das ist alles in meinen Augen gleich falsch.
Meine persönlichen Vorsätze:
1. Fair Trade
Kaffee trinke ich schonmal nicht, aber ich beziehe das auf Schokolade, Nüsse, Textilien etc. Vor allem bei Letzterem sehe ich jetzt schon, dass ich Schwierigkeiten bekommen werde, aber ich werde mein Bestes geben.
2. Müllvermeidung
im Allgemeinen weniger kaufen, bewusst Gerichte mit Lebensmitteln zubereiten, die sonst wegmüssten, keine Plastiktüten mehr!
3. Palmöl
Mit Kleidung wohl das wohl schwierigste Thema für mich, da viele meiner nach dem Veganismus liebgewonnenen Produkte auf Palmöl basieren. Peanutbutter wird ab sofort selbstgemacht, alle anderen Produkte werden aus meinem Repertoire gestrichen oder zumindest durch faire Alternativen ersetzt. Das Zeug scheint ja wirklich überall drin zu sein.
4. Strom
Eine WG-interne Entscheidung und sicherlich auch eine Kostenfrage. Aber auf Grundlage diesen Artikels der Albert Schweitzer Stiftung werde ich mal einen Stromwechsel ansprechen.
Außerdem werde ich im Rest der Wohnung ausschaltbare Mehrfachstecker anbringen.
5. Lebensmittel
Trotz teilweise erheblicher Preisunterschiede möchte ich noch mehr Bio-Produkte kaufen. Am liebsten vom Markt, direkt und frisch von den Händlern und weniger bei Discountern. Lokal und saisonal. Kein Nestlé, kein Kraft mehr usw.
6. Soziales Engagement
Mit meinem Beruf strebe ich schon etwas in diesem Bereich an. Aber statt bis dahin zu warten, möchte ich meine bisher eher sporadische Teilnahme an der save me-Kampagne wieder ausbauen.
7. Urlaub
Ich liebe Reisen. Ich liebe fremde Städte, fremde Kulturen usw. Aber ich werde Flüge, besonders Billigflüge wo es nur geht vermeiden, stattdessen wieder Zug oder mit der Mitfahrgelegenheit fahren.
8. Kleidung
Hängt eng mit Punkt 1. Fair Trade zusammen, ich führe das hier bewusst separat an, da ich dort wohl auf die meisten Schwierigkeiten treffen werde. Ich mag Mode und weil sie dort so erschwinglich ist, kaufe ich oft bei H&M & Co. Das will ich in Zukunft vermeiden. Ich möchte weniger, dafür hochwertigere und fair gehandelte Alternativen finden und wieder mehr second hand kaufen. Darauf freue ich mich regelrecht!
Ein andres Problem sind bei mir Schuhe. Seitdem mein Vater mir mit 13 das Buch "No Logo" von Naomi Klein gab, wollte ich eigentlich niemals Nike Produkte kaufen. Und jetzt befinden sich doch mehrere Paare in meinem Besitz. Zum einen ist mein Freund verrückt nach Turnschuhen und schenkt mir gerne mal welche. Zum anderen habe ich einen riesigen Unterschied in der Qualität und meinem Wohlbefinden gespürt. Ich arbeite oft 10-12 Stunden ohne Pause als Kellnerin, am nächsten Tag schmerzen mir mit den falschen Schuhen die Füße, Schienenbeine und die Knie. Mit meinen Nike Sneakern nicht oder zumindest nur wenig.
Hier muss ich gestehen die Entscheidung auf einen Punkt zu verschieben, an dem ich neue Schuhe brauche und das dauert hoffentlich noch eine Weile.
Kaffee trinke ich schonmal nicht, aber ich beziehe das auf Schokolade, Nüsse, Textilien etc. Vor allem bei Letzterem sehe ich jetzt schon, dass ich Schwierigkeiten bekommen werde, aber ich werde mein Bestes geben.
2. Müllvermeidung
im Allgemeinen weniger kaufen, bewusst Gerichte mit Lebensmitteln zubereiten, die sonst wegmüssten, keine Plastiktüten mehr!
3. Palmöl
Mit Kleidung wohl das wohl schwierigste Thema für mich, da viele meiner nach dem Veganismus liebgewonnenen Produkte auf Palmöl basieren. Peanutbutter wird ab sofort selbstgemacht, alle anderen Produkte werden aus meinem Repertoire gestrichen oder zumindest durch faire Alternativen ersetzt. Das Zeug scheint ja wirklich überall drin zu sein.
4. Strom
Eine WG-interne Entscheidung und sicherlich auch eine Kostenfrage. Aber auf Grundlage diesen Artikels der Albert Schweitzer Stiftung werde ich mal einen Stromwechsel ansprechen.
Außerdem werde ich im Rest der Wohnung ausschaltbare Mehrfachstecker anbringen.
5. Lebensmittel
Trotz teilweise erheblicher Preisunterschiede möchte ich noch mehr Bio-Produkte kaufen. Am liebsten vom Markt, direkt und frisch von den Händlern und weniger bei Discountern. Lokal und saisonal. Kein Nestlé, kein Kraft mehr usw.
6. Soziales Engagement
Mit meinem Beruf strebe ich schon etwas in diesem Bereich an. Aber statt bis dahin zu warten, möchte ich meine bisher eher sporadische Teilnahme an der save me-Kampagne wieder ausbauen.
7. Urlaub
Ich liebe Reisen. Ich liebe fremde Städte, fremde Kulturen usw. Aber ich werde Flüge, besonders Billigflüge wo es nur geht vermeiden, stattdessen wieder Zug oder mit der Mitfahrgelegenheit fahren.
8. Kleidung
Hängt eng mit Punkt 1. Fair Trade zusammen, ich führe das hier bewusst separat an, da ich dort wohl auf die meisten Schwierigkeiten treffen werde. Ich mag Mode und weil sie dort so erschwinglich ist, kaufe ich oft bei H&M & Co. Das will ich in Zukunft vermeiden. Ich möchte weniger, dafür hochwertigere und fair gehandelte Alternativen finden und wieder mehr second hand kaufen. Darauf freue ich mich regelrecht!
Ein andres Problem sind bei mir Schuhe. Seitdem mein Vater mir mit 13 das Buch "No Logo" von Naomi Klein gab, wollte ich eigentlich niemals Nike Produkte kaufen. Und jetzt befinden sich doch mehrere Paare in meinem Besitz. Zum einen ist mein Freund verrückt nach Turnschuhen und schenkt mir gerne mal welche. Zum anderen habe ich einen riesigen Unterschied in der Qualität und meinem Wohlbefinden gespürt. Ich arbeite oft 10-12 Stunden ohne Pause als Kellnerin, am nächsten Tag schmerzen mir mit den falschen Schuhen die Füße, Schienenbeine und die Knie. Mit meinen Nike Sneakern nicht oder zumindest nur wenig.
Hier muss ich gestehen die Entscheidung auf einen Punkt zu verschieben, an dem ich neue Schuhe brauche und das dauert hoffentlich noch eine Weile.
Diese Liste ist mit Sicherheit unvollständig und vor allem eins: unbefriedigend. Ich merke wie ich beim Schreiben überlege, ob ich das, obwohl es so wenig scheint, wirklich schaffen kann. Aber das war beim Veganismus auch so und jetzt fällt es mir unglaublich leicht.
Wie allen anderen geht es auch mir so, dass ich all dieses Wissen oft als Last empfinde. Manchmal möchte ich mein Laptop aus lauter Wut aus dem Fenster werfen, weil ich nicht mehr von all dem wissen möchte. Aber andererseits kann ich einfach nicht aufhören zu lesen.
Es kann nicht sein, dass ein winzig kleiner Teil der Welt im absoluten Überfluss lebt, weil wir den Großteil der anderen Menschen und Tiere ausbeuten, auf den Erhalt der Natur keine Rücksicht nehmen, die Meere leer fischen und gleichzeitig unseren Müll hineinkippen. Und es kann nicht sein, dass Politiker und Ökonome das wissen und fröhlich weiter machen. Und es kann auch nicht sein, dass Menschen das egal geworden ist. Ich möchte gerne so handeln und kaufen, dass ich das mit meinen moralischen Ansprüchen vertreten kann, aber oft gibt es keine faire Alternative und ich fühle mich betrogen und hilflos. In welcher Welt lebe ich, dass es schwierig und ungeheuer kompliziert ist sich menschen- und umweltgerecht zu verhalten? Für all die Armut auf der Welt ist der zerstörerische Reichtum in unseren Breitengraden zu großen Teilen verantwortlich. Und ich weiß, dass ich mit bloßem Boykott oder Verzichtserklärungen nichts ändern kann und das es niemanden interessiert.
Es kann nicht sein, dass ein winzig kleiner Teil der Welt im absoluten Überfluss lebt, weil wir den Großteil der anderen Menschen und Tiere ausbeuten, auf den Erhalt der Natur keine Rücksicht nehmen, die Meere leer fischen und gleichzeitig unseren Müll hineinkippen. Und es kann nicht sein, dass Politiker und Ökonome das wissen und fröhlich weiter machen. Und es kann auch nicht sein, dass Menschen das egal geworden ist. Ich möchte gerne so handeln und kaufen, dass ich das mit meinen moralischen Ansprüchen vertreten kann, aber oft gibt es keine faire Alternative und ich fühle mich betrogen und hilflos. In welcher Welt lebe ich, dass es schwierig und ungeheuer kompliziert ist sich menschen- und umweltgerecht zu verhalten? Für all die Armut auf der Welt ist der zerstörerische Reichtum in unseren Breitengraden zu großen Teilen verantwortlich. Und ich weiß, dass ich mit bloßem Boykott oder Verzichtserklärungen nichts ändern kann und das es niemanden interessiert.
Zwei Dinge treiben mich trotz des ganzen Pessimismus an:
Jeder Bürger muss sich wieder daran erinnern, dass er Einfluss hat. Statt Sätze zu sagen wie "bringt doch eh alles nichts" soll er Unmut für Demonstrationen, Streiks und Proteste nutzen. Egal um welches Thema es geht.
Ich möchte mit meinem Konsumverhalten nicht an dem Schlechten an dieser Welt teilhaben. Ich alleine, das ist zu wenig, das ändert auch nichts. Aber es gibt noch viel mehr Menschen, denen auch etwas an Nachhaltigkeit, Menschenrechten und Aufrichtigkeit liegt. Jeder Mensch mehr, der bewusste Entscheidungen trifft, ist etwas Gutes. Auch wenn es nichts bringt, es ist trotzdem richtig.
Donnerstag, 24. Februar 2011
Tipp: The Vegan Girl's Guide To Life
Das Buch von Melisser Elliott zu lesen hat wirklich Spaß gemacht!
Zu Beginn erzählt sie von ihrer Kindheit und wie sie zum Veganismus kam, was Veganismus ist und was es nicht ist. Sie erläutert die Vorteile einer veganen Lebensweise deutlich, aber ohne ausschweifend zu werden. Diese Informationen, Zusammenhänge und Zahlen kennt man vermutlich, wenn man schon länger vegan lebt, aber für Einsteiger ist es eine gute Anfangslektüre.
Besonders schön fand ich die Interviews mit Veganern aus aller Welt, egal ob sie einfach nur privat vegan waren, oder eine Karriere daraus gemacht haben. In jedem Fall werden hübsche Anekdoten erzählt und hier und da liest man von einer tollen Geschäftsidee oder einem Label/Laden, dem man einen Besuch abstatten könnte. Ich finde es toll, dass dieses Buch kein Alleingang ist. Neben den Interviews schreiben an einigen Stellen auch Personen, die sich mit der jeweiligen Thematik besonders gut auskennen, wie z.B. eine Frau, die ihre Diabetes mit rein pflanzlicher Ernährung geheilt hat. So liest man nicht nur Melissers Geschichte, sondern auch die von vielen anderen Veganern, rund um den Globus.
Der Großteil des Buches besteht aus Tipps und Tricks. Auf welche unveganen Inhaltsstoffe und Materialien man beim Tätowieren achten soll, welche Argumente man gegen Standardeinwände vorbringen kann, wie man sich auf Familienfeiern etc. verhält, wie man sich seinen Spritzbeutel selbst näht und natürlich viele leckere Rezepte für alle Tageszeiten und für alle Geschmäcker. Viele auch unter Veganern strittige Themen werden mit Pro- und Contra-Argumenten aufgeführt. Außerdem spricht sie auch alltägliche Dinge wie die Wahl des Rasieres/Tampons/Verhütungsmittels etc. an, Themen, über die ich bisher wenige bis gar keine Informationen finden konnte. Sie empfiehlt Blogs und Bücher für weiterführende Informationen, Rezepte und Onlineshops, sowie Firmen im Allgemeinen, die vegane Produkte im Sortiment haben, oder sogar rein vegan sind und und und....
Einen Minuspunkt muss ich leider geben, aber dafür kann Melisser selbst rein gar nichts: Nicht alles ist auf den nicht-amerikanischen Markt übertragbar (siehe Oreo-Posting). Wer in Europa das Buch liest, darf sich nicht allzu sehr darauf verlassen, sondern muss wachsam sein und lieber noch einmal schnell selbst nachgucken. Man könnte vielleicht noch meckern, dass es ein richtiges Mädchenbuch ist, aber das wird durch die Aufmachung meines Erachtens eh klar.
Aber insgesamt ist es ein wunderschön geschriebenes und gestaltetes Buch, es liest sich locker, fröhlich und macht einfach Spaß. Eine bessere Einführungslektüre kann ich mir kaum vorstellen.
Mittwoch, 23. Februar 2011
Arme Tiere oder arme Wissenschaftler?
Gerade bin ich über einen "interessanten" Artikel auf Zeit.de gestolpert. "Interessant" deswegen, weil er die Problematik von Tierversuchen aus der Perspektive der durchführenden Wissenschaftler beleuchtet. Demnach würden diese in ständiger Angst vor Übergriffen von radikalen Tierschützern leben und sich kaum noch trauen, öffentlich zuzugeben, dass sie an Tieren forschen, da unsere Gesellschaft Tierversuchen grundsätzlich kritisch gegenüberstehe. Diese sei aber nur "schlecht oder falsch informiert".
Da stelle ich mir jedoch die Frage, ob das vergleichbar ist mit dem Angst- und Schmerzgefühl, welches die eingesperrten und wehrlosen Tiere gegenüber den Wissenschaftlern bzw. deren Versuchen haben. Vielleicht sind die Tiere ja auch nur falsch informiert und wissen gar nicht, dass durch ihre Mithilfe so viel Gutes in der Welt vollbracht werden kann.
Ich bin grundsätzlich gegen Tierversuche. Egal ob aus kosmetischen, medizinischen oder sonst irgendwelchen Gründen. ich denke, ich muss hier auch nicht großartig erläutern, warum ich dagegen bin. Aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch nicht welche Alternativen es gibt. In dem Artikel wird geschrieben, dass Tierversuche nur dann genehmigt werden, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt. Aber was sind denn andere Möglichkeiten, oder aus welchen Gründen kommen diese letztlich nicht in Frage? Sind Stammzellenforschung und Computeranimation nun effizienter, so wie es peta & Co. immer sagen, oder stimmt das Gegenteil, dass Tierversuche unerlässlich und sehr zuverlässig seien? Und sind die Überwachungen und Kontrollen wirklich streng genug? Wozu ist Verhaltensforschung gut und wo sind deren Grenzen?
Ich finde den Artikel wirklich nicht gut. Einfach, weil er zu einfach ist. Aber beim Lesen wurde mir klar, dass ich unfassbar wenig über dieses Thema weiß. Unter Anderem deshalb, weil die entgegengesetzten Quellen auch - oh Wunder - entgegengesetzte Aussagen treffen.
Was heißt das jetzt für mich? Lesen, lesen, lesen. Mit ein paar mir bekannten Medizinstudenten sprechen und lesen, lesen, lesen.
Erstes Schokoladen-Review
Filled with Taste... not Allergenes |
Letze Woche Freitag ist mein Schokoladen-Packet angekommen. Mhhhhhh! Bis jetzt habe ich nur die Riegel gegessen, da ich aus den anderen Sachen noch ein kleines Care-Packet machen möchte. Aber wenn ich die Schokolade schon vorher öffne, dann kann ich für nichts garantieren! Die Rice-Milkbars (fair trade) waren lecker, aber am liebsten mochte ich Twilight, der Schokoriegel, der an Mars anlehnt. Der WItz ist, dass ich Mars nie besonders toll fand und dieser Riegel mir viel besser schmeckt! Genau wie der Bonvita Bonbarr Kokos Riegel. Er hat eine viel angenehmere Konsistenz und Süße als Bounty.
Da hab ich mir etwas angetan...
Bonvita Bonbarr Kokos Riegel |
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Vegan
Dienstag, 22. Februar 2011
Gemüse dreierlei Art
Ich hab ja vor einiger Zeit ein paar Sachen bei dm gekauft und erst letzte Woche habe ich sie ausprobiert. Die Tortelloni waren ehrlich gesagt überhaupt nicht toll. Ich hätte nicht gedacht, dass normale Nudeln mit Gemüse so blöd schmecken können.
Dafür war ich sehr positiv von den Gemüseburgern überrascht. ich hab solche Sachen eigentlich noch nie gegessen, aber die Neugier siegt bei mir in letzter Zeit sehr oft. Die Zubereitung ist wirklich einfach, ich habe noch eine Möhre, etwas Zucchini und Knoblauch hineingeraspelt, etwas Salz hinzugegeben, mit Olivenöl betreufelt und im Ofen statt der Pfanne zubereitet. Und die Dinger waren lecker! Schön würzig und herzhaft, aber nicht zu deftig. (Einziger Nachteil: Ich habe etwa zehn Burger daraus formen können, das waren eindeutig zu viele. Am nächsten Tag waren die zwar immer noch lecker, aber auch da war ich froh, dass meine Schwester mitgegessen hat, sonst hätte ich die wegwerfen müssen.) Dazu gab es gegarte Salz-Rosmarinkartoffeln und eine Gemüsepfanne aus Auberginen, Zucchini, Möhren, Paprika und Champignons mit der Tomaten-Kräutersauce, die ich ebenfalls zusammen mit den Burgern gekauft habe.
Obwohl also die Hälfte der Zutaten bei diesem Gericht letztendlich mehr oder weniger Fertigprodukte waren, hat es überhaupt nicht so geschmeckt. Die Burger werden auch auf jeden Fall nochmal gekauft, aber für mein gutes Gewissen und um meine Kochkünste stetig zu erweitern möchte ich mich demnächst auch mal an selbstgemachte wagen. Am liebsten an die Grünkernbratline von der Kirschbiene.
Montag, 21. Februar 2011
Tipp: Essen im mima
Zwei gute Freundinnen von mir arbeiten im mima, deswegen habe ich in diesem Laden schon so einige Stunden verbracht. Früher meistens mit Tomatensuppe und anschließender Mascarpone-Himbeercreme. Heute sieht das anders aus, denn zufälligerweise wurde genau seitdem ich vegan lebe das Rezept der Suppe so verändert, dass nun auch Sahne verwendet wird. Das finde ich natürlich mehr als bedauerlich, aber was will man machen.
In letzter Zeit nehme ich immer gerne einen Salat, denn auch der Teig der Rotolini wird mit Milch und Eiern zubereitet. Mein Liebling ist der Nudelsalat, im Original kommt er mit frischen und getrockneten Tomaten, Rucola, Pinienkernen, Parmesan, leichtem Chili-Dressing und Balsamico daher, ich ersetze den Parmesan einfach durch noch mehr Pinienkerne und den Balsamico lasse ich weg, damit konnte ich mich noch nie anfreunden. Auf jeden Fall ist es frisch, leicht und lecker und somit perfekt für ein Mittagessen geeignet.
Das mima ist kein Vegetarier- oder Veganer-Laden, aber für das Personal sind das keine Fremdwörter, es gibt durchaus ein paar leckere Möglichkeiten und Sojamilch ist auch vorhanden! Es gibt zwei Filialen in Köln und eine in Hamburg.
Sonntag, 20. Februar 2011
Eine Portion Optimismus
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed people can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."Margaret Mead
Samstag, 19. Februar 2011
Hunger
Dieses riesige Plakat hängt bei uns zu Hause um die Ecke, ich komme täglich mindestens zwei mal daran vorbei und jedes Mal habe ich einen Kloß im Hals.
Richtig gute Freunde
In meinem Facebookprofil habe ich einen Ordner mit Bildern von meinen schönsten und leckersten Gerichten, Snacks, Gebäck usw. hochgeladen. Einfach um das Thema etwas populärer zu machen. Klar gibt es dazu auch Sprüche wie "sieht ja alles lecker aus, aber eben nur halb so lecker ;)", aber grundsätzlich sind die Reaktionen positiv und interessiert und viele sprechen mich z.B. auch in der Uni oder auf der Arbeit darauf an und fragen nach und bestärken mich sogar. Nur eine meiner Freundinnen hat sich meiner Meinung nach wirklich dumm und ignorant verhalten.
Sie: Du bist doch nicht ernsthaft Veganerin geworden, oder?
Ich: Yes I am, und das ist auch gut so ;)
Sie: ...
Das hat mich wahnsinnig gemacht! Ihre Frage fand ich schon arrogant und unreflektiert gestellt, aber dann diese drei Punkte?! Ich wollte darauf eigentlich gar nicht reagieren, aber es hat mir in den Fingern gejuckt und ich habe ihr in einer Nachricht geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass sie sich mit dem Thema noch nie befasst hat und bevor sie etwas be- oder verurteilt, solle sie sich doch bitte informieren. Dazu habe ich den Link von Pro-Vegan gegeben. Ich finde, dass ist eine seriöse Quelle und die Argumente sind gut zusammenfasst.
Ehrlich gesagt ärgert mich ihre Reaktion zwar, aber so richtig überrascht hat es mich auch nicht. Ich hab sie gern und ich glaube ein paar Jahre lang hatten wir viel gemeinsam, aber vor einiger Zeit habe ich schon verschiedene, nicht so tolle Veränderungen bemerkt, die zu immer größeren Differenzen führen. Was schade ist, weil sie sich nach außen als total offene und neugierige Weltenbummlerin gibt. Meistens versuche ich das beiseite zu schieben, weil ich mich auch einfach immer wieder freue sie zu sehen (sie lebt zur Zeit in Edinburgh), aber ich brauche für ernsthafte zwischenmenschliche Beziehungen auch einfach ein Mindestmaß an ähnlichen Werten und das schwindet gerade dahin.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mir gerade ungefähr so erwachsen vorkomme wie eine 13jährige pubertierende Zicke, die sich mit ihrer Freundin um Glitzerlipgloss gestritten hat.
Freitag, 18. Februar 2011
Bei Signor Verde
Mit meiner Schwester war ich vor kurzem zum ersten Mal bei Signor Verde und es hat mir richtig gut gefallen! Leider hatten wir nur wenig Zeit und auch noch zu volle Mägen um etwas zu essen, aber gerade bereue ich es, nicht einfach etwas mitgenommen zu haben. Was solls, ist ja nicht so, als würde ich da nicht mehr vorbeikommen!
Aber eigentlich wollte ich nur dieses schöne Zitat auf dem Teebeutels meines Chai-Lattes mit euch teilen. Ein ausführlicher Bericht folgt, wenn der grüne Herr im März wieder anzutreffen ist, bis dahin muss ich mich noch etwas gedulden.
Tipp: "Im Akkord zur Schlachtreife" aus dem aktuellen Spiegel
Quelle: Der Spiegel |
Der im Ende Januar im Spiegel erschienene Artikel über Vegetarismus und Veganismus war ja teilweise schon ganz nett, jedoch lange nicht ausreichend. Aber in der Ausgabe von dieser Woche (Nr. 7/14.02.11) ist ein Artikel über Geflügelproduktion, -haltung, -mästung, -züchtung usw. erschienen, der wirklich alle Fakten auf den Tisch legt. Es geht hier gar nicht darum, was der Verbraucher tun soll oder nicht, der Autor Nils Klawitter berichtet einfach schonungslos über Zustände, Konsequenzen, politische Zusammenhänge/Fehltritte usw. Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Artikel zusammenfassen soll, praktisch jeder neue Satz beinhaltet wichtige Informationen. Deswegen liste ich euch einfach hier auf, welche Themen unter Anderem angesprochen werden:
- Fließbandarbeit bei Sortierung, Schlachtung und Beschauung
- "Küken sexen", männliche Küken als "Störfaktoren"
- "Qualzüchtungen" zur wirtschaftlichen Optimierung, ohne Rücksicht auf Schmerzen, Krankheiten und sonstige Konsequenzen
- schmerzhafte Praktiken: Schnabelamputationen, Kämme- und Zehenbeschneidungen (zum "Schutz der Tiere")
- regelmäßiger Einsatz von Antiobiotika
- Verlustraten von ca. 10% (ca. 1000 Tiere in durchschnittlichem Betrieb) gelten als normal
- Agrar-Lobby in Niedersachsen (z.B: Fall Grotelüschen)
- Unmut der Bürger
- extrem hohe Subventionen, Expansion ins Ausland, trotz sinkender Nachfrage in Deutschland
- Ausnahmeregelungen wie in keiner anderen Industrie (Zitat von Edmund Haferbeck, Peta)
- Wiesenhof
- Vergleich: Geflügel- und Salatpreise
- Fleischindustrie -> Arbeitsplätze? Auf ca. 100.000 Hühner kommt eine Arbeitskraft
- Preis eines Kükens: ca. 20 Cent
- Massive und institutionalisierte Geheimhaltung
- Kritik an Selbstkontrollsystemen
- Seuchenrisiko in Mastanlagen
- massive Überdüngung und Versäuerung der Böden und Grundwässer durch zu viele Fäkalien aus Mastanlagen
Quelle: Der Spiegel |
Nirgendwo im Text steht "hört auf Fleisch zu essen", "das ist alles so schrecklich", "die armen, unschuldigen Küken", oder ähnliches. Es wird nicht in Originalzeit eine Schlachtung beschrieben, sentimentale oder blutige Szenen kommen nicht vor. Sachlich beschreibt er Krankheiten und Fehlstellungen der Hühner, Vorgehensweisen am Fließband usw. Aber zwischen den Zeilen liest sich der Text höchst zynisch und anklagend. Mit jedem Satz wird ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen oder Kritik zu scheuen ein neuer Fehler im System aufgezeigt. Auch, wie Politiker und Interessenvertreter diese umgehen, geheim halten oder einfach ignorieren wird an Hand konkreter Beispiele erläutert.
Der Leser kommt nicht umhin zu merken, dass diese Industrie bewusst Verbraucher belügt und den Kauf ihrer Produkte trotz Vorspielung falscher Tatsachen und gewollter Verschleierung der Realität als Zustimmung und Rechtfertigung nutzt. Es läuft etwas falsch und die Konsequenzen betreffen in dieser globalen Welt uns alle, Menschen, Tiere und Umwelt.
Meine Schwester hat nur ca. die Hälfte des Artikels gelesen und im Anschluss gesagt "Ich denke, ich muss mindestens Vegetarierin werden." Und ich kenne nur wenig Menschen, die so sehr auf Kohlrouladen und Steaks stehen wie sie. Natürlich haben wir in letzter Zeit oft über das Thema gesprochen, aber ich glaube, solche Artikel können "wirksamer", oder aufrüttelnder sein als alle "Habt-doch-Mitleid-mit-den-armen-Tieren"-Artikeln. Denn hier wird an Herz und Verstand appelliert.
Donnerstag, 17. Februar 2011
Sushi Time
Ich habe vorher noch nie Sushi gegessen. Ich konnte mich weder für rohen Fisch noch für kaltes Fingerfood begeistern. Mein Freund steht allerdings total drauf und letzte Woche hat er mir veganes Sushi gemacht und ich war wirklich erstaunt! Mit so einfachen Zutaten wie diesem Klebreis, Nori-Blättern, Algen, Sesam, Avocado und Gurke hat er viele verschieden schmeckende kleine Köstlichkeiten gezaubert. Das hat zwar insgesamt um die drei Stunden gedauert, aber erstens hat es geschmeckt und zweitens war es tatsächlich so viel, dass es auch satt gemacht hat.
Außerdem habe ich in letzter Zeit viel mehr Spaß als früher daran neue Sachen zu probieren und verliere mehr und mehr die Scheu vor bis dato unbekannten Lebensmitteln. Damit habe ich wieder etwas entdeckt, was meinen Speiseplan bereichert, besser kann es doch gar nicht sein!
Kuhmilch vs. Sojamilch bei Galileo
Klick auf das Bild um zur Sendung zu gelangen. |
Galileo ist ja nun wirklich ein Thema für sich. Aber dieser Bericht über Soja- und Kuhmilch ist nun wirklich nicht so schlecht, wie ich es erwartet hätte. Ich habe ihn auch nicht im Fernsehen, sondern gerade erst online gesehen.
Ich denke es sind viele Informationen enthalten (wenn auch verkürzt), die der Otto Normalverbraucher nicht kennt. Trotzdem hätte ich mir z.B. an Stellen wie der Preisfrage genauere Ausführung über politische Eingriffe etc. gewünscht. Es wäre ja ganz interessant für den Verbraucher zu wissen, dass Preise von Kuhmilch künstlich durch Subventionen und Steuererleichterungen niedrig gehalten werden. Auch die Regenwaldproblematik wird nicht komplex genug dargestellt, Geschmacks-Konditionierung wird angesprochen aber nicht kritisiert, die Kalziumlüge bleibt aufrechterhalten, das Ergebnis ist frustrierend und führt wohl kaum dazu, dass Zuschauer neugierig werden, die Ernährungsberaterin hätte ruhig einen höheren Redeanteil haben können und so weiter und so fort.
Ich denke es sind viele Informationen enthalten (wenn auch verkürzt), die der Otto Normalverbraucher nicht kennt. Trotzdem hätte ich mir z.B. an Stellen wie der Preisfrage genauere Ausführung über politische Eingriffe etc. gewünscht. Es wäre ja ganz interessant für den Verbraucher zu wissen, dass Preise von Kuhmilch künstlich durch Subventionen und Steuererleichterungen niedrig gehalten werden. Auch die Regenwaldproblematik wird nicht komplex genug dargestellt, Geschmacks-Konditionierung wird angesprochen aber nicht kritisiert, die Kalziumlüge bleibt aufrechterhalten, das Ergebnis ist frustrierend und führt wohl kaum dazu, dass Zuschauer neugierig werden, die Ernährungsberaterin hätte ruhig einen höheren Redeanteil haben können und so weiter und so fort.
Was haltet ihr von dieser Art der Berichterstattung?
Mittwoch, 16. Februar 2011
Schokoholik
So... Im Moment bin ich noch etwas von mir selbst schockiert. Ich habe gerade bei alles-vegetarisch.de verschiedene Schokoladenprodukte für insgesamt 35€ bestellt. 35€ für Schokolade!
Aber ich habe hervorragende Gründe:
1. Die Leckerlade kenne ich schon und mag sie sehr gerne, aber die anderen Sorten nicht und ich muss ja schließlich herausfinden, welche mir am besten schmeckt.
2. Ich backe zur Zeit viel und möchte auch zur Abwechslung mal etwas mit weißer Kuvertüre oder für Kinder mit bunten Smarties machen.
3. Wenn Nicht-Veganern vegane Schokolade schmeckt, ist meist das Eis mit sämtlichen Vorurteilen und Ängsten gebrochen, deswegen muss jeder mal probieren können.
4. Ich habe in der Uni ein nette aber laktoseintolerante Kommilitonin, die jedoch Schokolade liebt. Für die möchte ich ein kleines Care-Packet zusammenstellen.
5. Zwei von den Riegeln sind neu auf dem Markt und zum Aktionspreis zu haben.
6. Alle anderen Lebensmittel kaufe ich problemlos im Supermarkt oder im Bioladen. Die Schokoladen-Auswahl ist da aber bisher nicht so groß.
7. Um nicht in eine von diesen Situationen zu kommen, bei denen ich alleine mit einer Kuh auf einer einsamen Sandbank lande und nichts zu essen habe sorge ich vor und nehme immer etwas mit.
8. ICH LIEBE SCHOKOLADE
Ein ungewöhnlicher Arztbesuch
Ich hatte heute einen Arzttermin zur Vorsorgeuntersuchung und eigentlich wollte ich auch einen Termin zur Blutabnahme ausmachen, um auf Nummer Sicher zu gehen aber ehrlich gesagt hauptsächlich um meine immer noch leicht besorgten Eltern mit guten Werten beruhigen zu können.
Als ich der Ärztin meine Ernährungsumstellung und meine vor ca. drei Jahren sehr schlechten Eisenwerte als Gründe nannte, reagierte sie darauf anders als ich es erwartet hätte.
"Also wissen Sie, das halte ich für Quatsch."
Da war mein erster Gedanke "Och nee, jetzt ich einen von diesen Ärzten erwischt, die versuchen einem das auszureden." Aber weit gefehlt! Sie fuhr fort: "Ich bin selbst keine Vegetarierin oder Veganerin, aber alle die ich kenne, die sich dazu entschieden haben leben gesund und fit, im Schnitt sogar gesünder und fitter als die Anderen, weil die meisten auch bewusster und ausgewogener essen." Da wusste ich nicht so recht, ob ich das saucool oder verantwortungslos finden soll, da ich oft gelesen habe, dass man eh alle paar Jahre seine Werte checken lassen soll. Ich hab auf jeden Fall verdutzt geguckt, musste auch etwas lachen und habe dann gesagt, dass mich das freut zu hören, weil diese Meinung ja nicht so verbreitet sei. Daraufhin sagte sie weiter, dass man als Vegatarier sich ja viel intensiver und bewusster mit seiner Ernährung und seinen Körpersignalen auseinandersetzten würde, was in meinem Fall bedeute, dass ich ja wisse, wie sich Eisenmangel anfühle und dem auch mit gezielter Ernährung entgegenwirken könne. Bei einer Schwangerschaft (was in den nächsten Jahren bei mir eh kein Thema sein wird) müsse man so oder so ein Auge darauf haben, aber grundsätzlich sehe sie auch da kein Problem. Wenn jetzt etwas wäre, meinte sie, könnte ich im schlimmsten Fall ein Präparat nehmen, "aber seien Sie mal ehrlich, wenn wir jetzt irgendeinen Mangel feststellen würden, würden sie ja nicht beginnen wieder Fleisch zu essen, sondern das innerhalb der veganen Ernährung optimieren, oder nicht?"
Merci Frau Doktor, you made my day!
Daraufhin habe ich mir auch erst mal ein leckeres Sojaschokoeis gegönnt, ist ja auch bald Frühling!
Dienstag, 15. Februar 2011
Das Perfekte Dinner - Bald bei mir zu Hause?
Okay... Folgendes ist passiert: Eine meiner Mitbewohnerinnen (ich glaube ich muss denen bald erfundene Namen geben, damit ihr wisst, von wem ich spreche) hat sich ohne etwas zu uns zu sagen beim perfekten Dinner beworben. Heute hat sie uns dann erzählt, dass sie ein Telefoncasting hatte und in ca. 10 Tagen ein Kamerateam in unserer Wohnung ein 75 minütiges Video dreht. Daraufhin wird dann entschieden, ob sie genommen wird, oder nicht.
Jetzt haben meine andere Mitbewohnerin - sagen wir Mina - und ich folgende Probleme: Ehrlich gesagt will keine von uns beiden ins Fernsehen und keine von uns beiden will, dass unsere Zimmer von fremden Leuten oder gar Kamerafuzzis betreten werden. Und eigentlich will auch keine von uns beiden, dass hier überhaupt so ein Trara stattfindet. Jetzt mag man mich als verklemmte Spießerin statt lockerer Studentin bezeichnen, aber ich mag das einfach nicht. Allerdings ist es jetzt nunmal so und wenn die liebe - ich nenne sie einfach mal - Marie das gerne möchte, dann werden wie sie auch lassen. Klar ist nicht gesagt, dass sie weiterkommt, aber ich glaube ihre Chancen stehen nicht schlecht.
Jetzt kommt das Interessante: Ich bin eigentlich überhaupt nicht der Typ für Buttons, T-Shirts etc. mit "Meat is Murder" oder ähnlichen Botschaften, aber zufälligerweise ist meine Zimmertür direkt neben der Küche. Und dafür hätte ich jetzt so wahnsinnig gerne ein hübsches, subtiles und dennoch deutliches und unübersehbares Poster. Denn es wird quasi unmöglich sein, die Küche zu filmen und nicht wenigstens einmal meine Zimmertür mit drauf zu haben. Und egal, ob der lustige Kommentator das eines Witzes würdigt, die Gäste sich hämisch darüber auslassen oder nicht, ich möchte einfach, wenn man so will Präsenz zeigen. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Und jetzt los, wer kennt schöne Poster?
Montag, 14. Februar 2011
Empfehlung: Sattgrün
Zum Glück überließen mir die zwei Mädels heute die Entscheidung, wo wir Mittagessen gehen würden. In Düsseldorf kenne ich mich nicht gut aus, aber ich habe gestern Abend noch das Sattgrün ausfindig machen können und das hat sich als absoluter Volltreffer herausgestellt! Vom Essen über den Kaffee bis hin zum Strom ist alles vegan, bio und fairtrade, es gibt Suppen, Salate, Hauptspeisen, Desserts und Kuchen. Zum Mitnehmen oder dort essen, in großer und kleiner Portion. Die einzige Ausnahme ist, dass für den Kaffe auch Kuhmilch zu haben ist, aber damit kann ich leben. Es gibt keine Bedienung mit der Begründung, dass durch Servicepersonal die Kosten und somit auch die Preise steigen würden. Ich finde, dass das ein gutes Argument ist, da sich so jeder ein Mittagessen dort leisten kann. Die Qualitätsansprüche an das Essen sind hoch gesteckt und das ist heutzutage leider teuer. Die Mädels hinter der Theke waren nett und hilfsbereit und das reicht mir auch. Mal abgesehen davon, dass das Essen einfach auch super geschmeckt hat, aber da lasse ich lieber die Bilder für sich sprechen.
Salat- und Getränkebuffet |
Hauptspeisen |
Hauptspeisen |
Möhren-Ingwer Suppe |
Indisches Dal, Marokkanischer CousCous, Kartoffeln mit Mandeln |
Das war lecker, das mache ich auch mal! |
Drei Kuchen habe ich mitgenommen: Bananen-Schoko Brownie, Marmorkuchen, Zitronenkuchen |
Nachtrag: Was mich wirklich gefreut hat: der Laden war komplett voll! Das sieht man doch gerne.
Gebet an den Planet
Ich bin ehrlich gesagt kein Thomas D Fan. Zumindest hab ich mich nie mit ihm auseinandergesetzt, oder ihn auf eine bestimmte Weise wahrgenommen, zu seiner Person kann ich nicht viel sagen. Aber dieses Lied, was gerade so herumgeht, hat mich wirklich sehr nachdenklich gestimmt. Es hat mich traurig gemacht und ich fühle mich immer noch hilflos. Insofern hat es wohl vor allem in Kombination mit dem Video mit Sicherheit seinen Zweck erfüllt. Aber besonders herausgestochen sind für mich folgende Zeilen:
Um die Tests dieser Zeit zu bestehen und um weiterzugehen, muss hier jeder sein Ego in Demut zurücknehmen.
Darum geht es ja letztendlich, darum, sich selbst aus dem Zentrum des Universums zurückzunehmen, an andere zu denken, Mitmenschen, Tiere, Umwelt, Fremdes. Aus Respekt. Das klingt sehr pathetisch, aber ich bin davon überzeugt, das ist ein friedlicher Akt, durch den kein Mensch unglücklich wird, egal wie sehr er Gouda liebt.
Sonntag, 13. Februar 2011
Tipps für Düsseldorf gesucht
Morgen treffe ich mich mit Freundinnen (eine von beiden hat mir die Brotmuffins gebacken) in Düsseldorf zum Mittagessen. Hat irgendjemand einen Tipp oder eine Empfehlung für mich parat? Dank Happy Cow habe ich das Sattgrün gefunden, das klingt schon mal sehr gut! Aber das wars dann auch schon. War schon einmal jemand im Sattgrün oder kennt irgendetwas tolles?
Ausschnitt Mittagsmenu Sattgrün |
TV-Tipp: Food Inc.
Genau wie Mausflaus und Biggy möchte auch ich gerne auf den Film Food Inc. hinweisen, der heute Abend, 13. Februar um 22.10 Uhr auf 3Sat läuft.
Ich habe den Fim vor einigen Wochen ein einem Abend zusammen mit We feed the World auf arte gesehen und danach war mir ganz anders. Food Inc. bezieht sich zwar eindeutig auf die USA, aber zum einen werden einem dadurch die Dimensionen und sowohl internationaler als als nationaler Konsequenzen bewusst und zum anderen dauert es oft nicht lange, bis ein "Trend" über den Ozean nach Europa geschwappt ist. In einigen Dingen stehen wir den Amerikanern auch heute schon in nichts nach.
Thematisiert werden die Konsequenzen der durchschnittlichen amerikanischen Ernährung zum Beispiel auf persönlich-gesundheitlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene. Es wird gezeigt, dass und warum der einzelne Bürger kaum noch eine freie Entscheidung darüber treffen kann, was er alltäglich so isst. Manipulationen, Erpressungen, Subventionen, Monopolstellungen, Schulspeisungsprogramme, institutionalisierte Geheimhaltung, Lobbyismus, sogar konkrete Unternehmen werden angegriffen. Marktstrukturen, Skandale in Massentierhaltung und Schlachthäusern und durch falsche Tierfütterung verursachte Seuchen usw. werden schonungslos offengelegt. All diese Konsequenzen sind nicht nur für die dazu ausgenutzten Tiere tödlich, auch für unsere Umwelt, d.h. für unsere Böden und Flüsse, für die Regenwälder, Ozeane, für das gesamte Ökosystem dieser Erde und auch speziell für unsere Mitmenschen und für jeden einzelnen, der sich nicht mit seinem Essen auseinandersetzt und eine Entscheidung trifft.
Der Appel geht gleichzeitig an die Bürger, aber auch an die Politik. Der Bürger muss sich informieren und dabei darf man ihm keine Hindernisse in den Weg legen. Eigentlich muss er sogar informiert werden. Aber was macht eine Familie, in der die Eltern zwei Jobs haben um überhaupt überleben zu können, wenn ein Menu bei Burger King genauso viel kostet, wie eine Portion Broccoli? Wissen kann Macht sein, Geld aber leider auch.
Ich möchte jedem, egal was auf seinem Teller landet, diesen Film ans Herz legen.
Nachtrag:
Im Anschluss läuft übrigens Das große Fressen. Nett ;-)
Mein einziges Opfer
Bis jetzt bin ich überrascht, wie leicht mir alles fällt. Ich dachte, mir würden zum Beispiel Feta- und Parmesankäse fehlen. Aber davon ist nichts zu merken. Meine ehemaligen aber leider Fischprotein enthaltenden Lieblingschips interessieren mich auch nicht mehr. Wenn ich einkaufen gehe, nehme ich bestimmte Lebensmittel gar nicht mehr wahr und habe regelrecht Spaß daran, die Inhaltsstoffe zu lesen und ein vermeintlich "natürliches" Produkt als synthetisch zu entlarven, manche Sachen sind bis auf den letzten Inhaltsstoff vegan, wenn ich dann an letzter Stelle bei Milchzucker lande, bin ich genervt, aber nicht, weil ich es nicht essen "kann", sondern weil es mich ärgert, dass man dieses Zeug immer überall mit hineinpanscht.
So weit so gut. Letztendlich gibt es da nämlich doch eine Sache, die mir Schwierigkeiten bereitet, das einzige Produkt, an dem ich beim Einkaufen wehmütig vorbeischleiche und ich jedes Mal kurz davor bin, vielleicht doch eine Ausnahme zu machen. Nur ein einziges Mal! Die einzige Sache, bei der ich tatsächlich von Verzicht und nicht von Ablehnung sprechen würde: Eiscreme. Genauer: Ben & Jerry's Eiscreme.
Was habe ich dieses Zeug geliebt! Überhaupt bin ich ein riesiger Eis-Fan. Ich könnte es in jeder Jahreszeit essen, auch mehrmals am Tag. Wenn ich an einer Eisdiele vorbeikomme, erfreue ich mich an den hübschen Eistürmen, den bunten und verschiedenen Sorten aus Nüssen, Keksen und Beeren und meistens gehe ich auch nicht ohne etwas mitzunehmen vorbei.
Ich weiß, es gibt Sorbet und Sojaeis. Hab ich auch alles schon probiert, es ist auch lecker, aber eben nicht das selbe, wie eine Kugel Snickers Eis, ein After Eight Eisbecher oder ein Pott New York Super Fudge Chunk. Trotzdem habe ich natürlich nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, meine Prinzipien über Bord zu werfen, aber das brauche ich zum Glück auch gar nicht. Denn vor einigen Monaten hat mir mein Freund (übrigens der beste der Welt) das Buch von Ben & Jerry's geschenkt, in dem sie viele ihrer Rezepte verraten, Tipps geben und zu neuen Ideen inspirieren.
Leider habe ich weder eine Eismaschine (die man zum Glück für die meisten Rezepte glaube ich nicht braucht), noch einen ordentlichen Gefrierschrank. Wir haben ein Fach für uns drei, und da ist meistens irgendein Fast Food Zeugs drin, was bedeutet, dass ich erst mal meine Mitbewohnerinnen davon überzeugen muss, den ganzen Kram aufzuessen, damit ich Ben & Jerry's Eisrezepte veganisieren kann. Aber der Moment wird kommen und es wird ein köstlicher Spaß werden!
Samstag, 12. Februar 2011
Zimtrollen
Ein weiteres Rezept welches ich von Veganpassion übernommen habe, ist das für Zimtrollen. Genau genommen sind es zwei Rezepte: Teig und Füllung. Außerdem habe ich die Rollen nicht in eine Auflaufform gegeben, sondern einfach mit etwas Abstand einzeln auf das Blech gelegt und es hat super geklappt. Es ist etwas zeitintensiv und zu Beginn hatte ich ein paar Probleme mit dem Hefeteig, allerdings hat es sich wirklich gelohnt. Ich habe zwei Ladungen gemacht und die waren in Null Komma Nix aufgefuttert!
Freitag, 11. Februar 2011
Pretty Breakfast
Montag und Dienstag war das Wetter so schön, dass wir zum ersten mal in diesem Jahr draußen auf dem Balkon gefrühstückt haben. Wir mussten zwar noch dicke Socken tragen, weil der Boden eiskalt war, aber die Sonne schien schon schön warm, der Himmel war hellblau, fast wolkenfrei und die Luft so schön klar. Meine beste Freundin hat mir vegane Brotmuffins mit Sonnenblumenkernen gebacken und zusammen mit etwas Obst, Gemüse, Alsan und Peanutbutter hatten wir ein perfektes Frühstück!
Muffin mit Avocado, Cashew-Sesammus und frischen Tomaten |
Hallo Monty :) |
Die lieben Kollegen
Ich arbeite ja als Kellnerin in einem "ganz normalen" Café/Restaurant/Kneipe. Aus dem ein oder anderen Grund (Arbeitszeiten, nervige Stammgäste, Großveranstaltungen wie Karneval und Fußball WM/EM, die mich nicht im geringsten interessieren, konstante Unterbesetzung usw.) habe ich eh schon überlegt mir etwas anderes zu suchen. Und als der Schritt vegan zu werden für mich dann beschlossene Sache war, kam mir auch der Gedanke, dass es vielleicht nicht so besonders gut dazu passt, jeden Freitag die Dorade zu empfehlen und nebenbei 20 Salat Pute zu verkaufen.
Auf der anderen Seite mag ich meine Chefs, fast alle meine Kollegen gehören seitdem ich dort arbeite zu meinen engsten Freunden, ich verdiene gut und mehr oder weniger so viel wie ich will. Deswegen habe ich vorerst beschlossen dort zu bleiben. Mittlerweile weiß auch fast jeder dort über meinen "Sinneswandel" bescheid und es ergeben sich hier und da interessante Dialoge.
Die Kollegin:
Kollegin A: D., bist du immer noch Vegetarierin?
Ich: Sogar Veganerin.
Kollegin A: Haha.
Ich: Öhm, das war kein Witz.
Kollegin A: WAS?! Wieso machst du das denn?
Kollegin B: Was denkst du denn? Sie hat Bock drauf und es ist ne gute Sache.
Kollegin A: Dafür ist der menschliche Körper nicht gemacht, das ist wirklich ungesund und riskant.
Zwei Tage später:
Kollegin A: Guck mal D., ich hab hier was für dich, hab ich in der Uni gefunden.
Sie gibt mir ein Heft über vegetarisch/vegane Restaurants, Bio- und Ökoläden/Veranstaltungen in Köln. Da war ich baff.
Weitere zwei Tage später:
Kollegin A zu unserem Chef: Guck mal, die hat auch nen kleinen Bauch (tätschel tätschel). Da sieht man mal, vegan bringt auch nix.
Der Koch:
Er: Also D., vegetarisch geht ja noch, aber vegan? Das ist völlig abgedreht! Das geht gar nicht, da bleibt ja nix mehr übrig. Neee neeeeee!
zwei Tage später:
Er: Guck mal, ich hab das Rezept für das Kichererbsencurry geändert, das kannst du jetzt auch essen.
einen weiteren Tag später:
Er: Sag mal, du hast doch gesagt, du machst auch Sahnesaucen? Was nimmst du denn dann? Und wie backst du Kuchen und so?
Donnerstag, 10. Februar 2011
Peanutbutter-Chocolate Muffins
Ich liiiiiiebe Süßkram, Gebäck, Schokolade, Waffeln, Krokant, Marzipan, Nougat, Crêpes, Torten, Teilchen, Zuckerguss, bunte Streusel und all diesen ganzen Kram. Leider habe ich mich lange nicht damit beschäftigt, das alles selbst zu machen. Einer der ersten Blogs, die ich zum Vegetarisch/Vegan-Thema gelesen habe, war Veganpassion und ich denke es ist nicht übertrieben zu sagen, dieser Blog ist seither so etwas wie mein heiliger Gral.
Ich habe schon das ein oder andere Rezept nachgebacken und es ist immer gelungen und hat fantastisch geschmeckt. Und solange ich noch so wenig Erfahrung darin habe, wie sich bestimmt Zutaten verhalten, werde ich auch auf ihre Rezepte zurückgreifen. Bei diesen Muffins handelt es sich um ihre Peanutbutter Cupcakes. Ich habe leider keine Muffinform, deswegen habe ich sie in diesem Papierchen gebacken und sie sind nicht so hübsch hochgekommen. Außerdem habe ich das Topping etwas üppiger gemacht.
LECKER!
Thai-Curry
Das lustige an Thai-Curry ist, dass das beste aller Zeiten von meiner iranischen Mitbewohnerin gemacht wird. Die ist da wirklich Spezialistin! Gleich, nachdem sie es gekocht hat, habe ich es ein paar Tage später für meinen Freund und seinen Mitbewohner gemacht. Es ist lecker geworden, aber nicht soooo gut wie das von P.
Zutaten nacheinander mit Öl in die Pfanne geben und auf niedriger Stufe dünsten. Seit einiger Zeit gebe ich Zwiebeln und Knoblauch immer als letztes dazu und es hat sich als viel besser herausgestellt. Wenn das Gemüse fast fertig ist, eine Dose Kokosmilch, ca. 2 EL Peanutbutter und nach Geschmack Currypaste, Zitronengraspaste, Salz und Pfeffer hinzugeben. Der Reis ist ein fair trade Naturreis aus einem holländischem Supermarkt (ich schreibe das deshalb, weil ich in normalen Supermärkten so selten fair trade Produkte sehe und ich mich darüber gefreut habe), darüber haben wir etwas Sesam gegeben und das wars dann auch schon. Ist lecker und macht dank übertrieben hohem Fettgehalt sogar Frikadellen- und Burger-süchtige Männer satt, die eigentlich nicht so viel von Gemüse halten.
Mittwoch, 9. Februar 2011
Delicious Food Weekend
Die letzten vier Tage waren eine wunderschöne Auszeit und gespickt mit kulinarischen Köstlichkeiten! Ich stand selbst viel in der Küche und gleichzeitig haben meine Lieben sich so richtig ins vegane Zeug gelegt, was könnte mich mehr freuen!
Einzelheiten gibt es in den nächsten Tagen.
Oreo-Drama
Heute Mittag habe ich, während ich im Zug saß, in Melisser Elliots Buch "The Vegan Girl's Guide to Life" gelesen, dass Oreo Kekse vegan seien. Zu Hause angekommen bin ich direkt fröhlich in den Supermarkt gehüpft. Als ich mir die Zutatenliste (zum Glück!) nocheinmal durchlas, bin ich auf Süßmolkepulver gestoßen und das wars dann! Enttäuscht hab ich die Packung wieder zurrückgestellt. Bei anschließender Recherche habe ich dann feststellen müssen, dass die tatsächlich nur in den Staaten vegan sind, in das EU-Rezept kommt tatsächlich der Molkeabfall.
Jetzt mach ich eben welche selbst!
Dienstag, 8. Februar 2011
Sonntag, 6. Februar 2011
Trefcenter
Die Wochenenden verbringe ich meistens in meiner alten Heimat bei meinem Freund. Von da ist man in fünf Autominuten in den Niederlanden. Meistens gehen wir auch dort einkaufen. Besonders das Trefcenter hat für Vegetarier und Veganer eine bedeutend größere Auswahl an "Fleisch-, oder Milchersatzprodukten". Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass der Kaufland auch stark aufgestockt hat, seitdem wir einmal nachgefragt haben. Da habe ich Samstag noch drei Sorten Tofu und das vegane Nougat von Ruf gefunden und von letzterem direkt vier Packete mitgenommen. "Mein" Rewe in Köln (und der hat zwei Etagen!) hat nach wie vor nur einen Natur-Tofu, zwei Sachen von Valess ("mit extra viel Milch und frischen Eiern") und zwei von Vegetaria (mit Hühnereiklarpulver), das Milchsortiment sieht schon besser aus, aber lange nicht so gut wie hier.
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