Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Tipp: The Vegan Girl's Guide To Life

Das Buch von Melisser Elliott zu lesen hat wirklich Spaß gemacht! 
Zu Beginn erzählt sie von ihrer Kindheit und wie sie zum Veganismus kam, was Veganismus ist und was es nicht ist. Sie erläutert die Vorteile einer veganen Lebensweise deutlich, aber ohne ausschweifend zu werden. Diese Informationen, Zusammenhänge und Zahlen kennt man vermutlich, wenn man schon länger vegan lebt, aber für Einsteiger ist es eine gute Anfangslektüre. 
Besonders schön fand ich die Interviews mit Veganern aus aller Welt, egal ob sie einfach nur privat vegan waren, oder eine Karriere daraus gemacht haben. In jedem Fall werden hübsche Anekdoten erzählt und hier und da liest man von einer tollen Geschäftsidee oder einem Label/Laden, dem man einen Besuch abstatten könnte. Ich finde es toll, dass dieses Buch kein Alleingang ist. Neben den Interviews schreiben an einigen Stellen auch Personen, die sich mit der jeweiligen Thematik besonders gut auskennen, wie z.B. eine Frau, die ihre Diabetes mit rein pflanzlicher Ernährung geheilt hat. So liest man nicht nur Melissers Geschichte, sondern auch die von vielen anderen Veganern, rund um den Globus.
Der Großteil des Buches besteht aus Tipps und Tricks. Auf welche unveganen Inhaltsstoffe und Materialien man beim Tätowieren achten soll, welche Argumente man gegen Standardeinwände vorbringen kann, wie man sich auf Familienfeiern etc. verhält, wie man sich seinen Spritzbeutel selbst näht und natürlich viele leckere Rezepte für alle Tageszeiten und für alle Geschmäcker. Viele auch unter Veganern strittige Themen werden mit Pro- und Contra-Argumenten aufgeführt. Außerdem spricht sie auch alltägliche Dinge wie die Wahl des Rasieres/Tampons/Verhütungsmittels etc. an, Themen, über die ich bisher wenige bis gar keine Informationen finden konnte. Sie empfiehlt Blogs und Bücher für weiterführende Informationen, Rezepte und Onlineshops, sowie Firmen im Allgemeinen, die vegane Produkte im Sortiment haben, oder sogar rein vegan sind und und und....

Einen Minuspunkt muss ich leider geben, aber dafür kann Melisser selbst rein gar nichts: Nicht alles ist auf den nicht-amerikanischen Markt übertragbar (siehe Oreo-Posting). Wer in Europa das Buch liest, darf sich nicht allzu sehr darauf verlassen, sondern muss wachsam sein und lieber noch einmal schnell selbst nachgucken. Man könnte vielleicht noch meckern, dass es ein richtiges Mädchenbuch ist, aber das wird durch die Aufmachung meines Erachtens eh klar.

Aber insgesamt ist es ein wunderschön geschriebenes und gestaltetes Buch, es liest sich locker, fröhlich und macht einfach Spaß. Eine bessere Einführungslektüre kann ich mir kaum vorstellen.

6 Kommentare:

  1. Das Buch klingt super! :)

    Du, ich hab mal ne Frage. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen bescheuert, aber eine Freundin von mir meinte letztens, Soja sei immer genmanipuliert und nie wirklich 'bio'. Sie sagt, dass Soja in Deutschland ja gar nicht angebaut wird, und dass die Einschätzung der Produkte im Ausland vorgenommen wird- wenn jetzt in irgendeinem Land also genmanipulierte Sojabohnen verarbeitet werden und sie nach dem Standard des jeweiligen Landes trotzdem als bio und genmanipulationsfrei gelten, wird das in Deutschland einfach übernommen. Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht einfach so vorstellen, ich finde im Internet aber nichts konkretes- und keine wirklich 'seriösen' Quellen, die zu diesem Thema 'Stellung nehmen'. Weißt du vielleicht mehr darüber, und kennst Quellen, wo ich das mal genauer nachlesen könnte? Das interessiert mich ja jetzt doch schon!
    Liebe Grüße. (:

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  2. Hey, danke für das Interesse! :)

    Sowohl das Thema Soja, als auch das Thema Genmanipulation/-technik sind zwei sehr große Felder. In gewisser Weise gibt es soweit ich weiß überhaupt keine Lebensmittel mehr, die nicht in irgendeiner Form genetisch verändert wurden. Wo da die Grenzen gezogen werden, kann ich dir leider nicht sagen. Das heißt aber, was die Kennzeichnungproblematik betrifft, würde dies für alle Lebensmittel gelten.
    Nach meinen Informationen gehen ca. 90% des importierten Sojas in die Tierfutterindustrie. Und das ist mit ziemlicher Sicherheit genmanipuliert und das Fleisch oder die Milch des Tieres wird verkauft, ohne dass der Verbraucher Auskunft über das Futter des Tieres bekommt. Während du z.B. Tofu oder Sojamilch kaufst, muss eindeutig gekennzeichnet sein, ob die Bohnen genmanipuliert sind, oder nicht. Welche Richtlinien dabei eingehalten werden (müssen) weiß ich leider nicht. Aber zum Glück liegt vielen Soja-Verarbeitern auch das Wohl des Planeten am Herzen und so hat z.B. der Hersteller Taifun sich selbst strenge Richtlinien und Kennzeichnungspflichten auferlegt. Und ich finde deren Informationen dazu recht gut, bzw bieten sie einen Überblick:
    http://www.taifun-tofu.de/de/sojaanbau/taifun_tofu_leitlinien.php?NID1=2&NID2=1&NID3=0
    Btw, in Deutschland wird glaube ich tatsächlich wenig Soja angebaut, dafür aber vermehrt in Österreich.

    In wiefern man sich auf Wikipedia verlassen kann, kann ich nicht sagen, aber der Artikel schafft einen Überblick: http://de.wikipedia.org/wiki/Sojabohne#Futter-_und_Lebensmittel

    Greenpeace:
    http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/anbau_genpflanzen/artikel/fakten_und_hintergruende_zur_gentech_soja/

    Grundsätzlich gute Ansprechpartner sind auch http://www.foodwatch.de/

    Ansonsten bitte ich jetzt alle meine Leser um Mithilfe für verlässliche Zahlen und Quellen :)
    Hat man irgendwo online Einsicht in EU-bestimmungen oder ähnliches?

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  3. Ich möchte mich noch einmal herzlich für deinen tollen Blog bedanken! Dein Beitrag vom Freitag hat mich schon einmal dazu bewegt, den Stromanbieter zu wechseln. Und er wird sicher noch weitere Konsequenzen haben.

    Mit diesem Buch habe ich schon geliebäugelt. Ich bin nur beim besten Willen kein "girl" mehr. Aber so wie du es beschreibst, steckt es auch voller Informationen für Menschen Mitte vierzig, oder?

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  4. Oh wow, das ist ja großartig :)

    Also das Buch ist schon etwas mädchenhaft geschrieben, aber ein Großteil der Tipps und Infos sind eigentlich Universalien. Kennst du schon "Vegan!" von Marc Pierschel? Das ist neutraler und wisenschaftlicher, nur der Ernährungsteil ist nicht so gut, wie ich finde. Dazu schreibe ich in den nächsten Tagen noch eine Rezension. Die zwei Bücher ergänzen sich eigentlich ganz gut.

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  5. Von dem Buch von Pierschel hatte ich noch nichts gehört. Ich muss noch mal tief in meinem Portemonnaie kramen, vielleicht kann ich mir beide gönnen. Danke für den Tipp!

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  6. Also das war das letzte Buch, was ich mir zum Thema veganes Leben gekauft habe. Vieles davon wusste ich schon, manche Punkte waren mir neu z.B. die Wahl der Monatshygiene-Pflegeartikel etc. Ich finde aber generell die persönliche Sichtweise eines Menschen und seinen WEg total spannend. Als Einstieg ist es sicher sehr empfehlenswert.

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