Also das hier ist vegan und feministisch. Weil sonst alles scheiße ist.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Ein ungewöhnlicher Arztbesuch

Ich hatte heute einen Arzttermin zur Vorsorgeuntersuchung und eigentlich wollte ich auch einen Termin zur Blutabnahme ausmachen, um auf Nummer Sicher zu gehen aber ehrlich gesagt hauptsächlich um meine immer noch leicht besorgten Eltern mit guten Werten beruhigen zu können.
Als ich der Ärztin meine Ernährungsumstellung und meine vor ca. drei Jahren sehr schlechten Eisenwerte als Gründe nannte, reagierte sie darauf anders als ich es erwartet hätte.
"Also wissen Sie, das halte ich für Quatsch."

Da war mein erster Gedanke "Och nee, jetzt ich einen von diesen Ärzten erwischt, die versuchen einem das auszureden." Aber weit gefehlt! Sie fuhr fort: "Ich bin selbst keine Vegetarierin oder Veganerin, aber alle die ich kenne, die sich dazu entschieden haben leben gesund und fit, im Schnitt sogar gesünder und fitter als die Anderen, weil die meisten auch bewusster und ausgewogener essen." Da wusste ich nicht so recht, ob ich das saucool oder verantwortungslos finden soll, da ich oft gelesen habe, dass man eh alle paar Jahre seine Werte checken lassen soll. Ich hab auf jeden Fall verdutzt geguckt, musste auch etwas lachen und habe dann gesagt, dass mich das freut zu hören, weil diese Meinung ja nicht so verbreitet sei. Daraufhin sagte sie weiter, dass man als Vegatarier sich ja viel intensiver und bewusster mit seiner Ernährung und seinen Körpersignalen auseinandersetzten würde, was in meinem Fall bedeute, dass ich  ja wisse, wie sich Eisenmangel anfühle und dem auch mit gezielter Ernährung entgegenwirken  könne. Bei einer Schwangerschaft (was in den nächsten Jahren bei mir eh kein Thema sein wird) müsse man so oder so ein Auge darauf haben, aber grundsätzlich sehe sie auch da kein Problem. Wenn jetzt etwas wäre, meinte sie, könnte ich im schlimmsten Fall ein Präparat nehmen, "aber seien Sie mal ehrlich, wenn wir jetzt irgendeinen Mangel feststellen würden, würden sie ja nicht beginnen wieder Fleisch zu essen, sondern das innerhalb der veganen Ernährung optimieren, oder nicht?"
Merci Frau Doktor, you made my day!

Daraufhin habe ich mir auch erst mal ein leckeres Sojaschokoeis gegönnt, ist ja auch bald Frühling!


19 Kommentare:

  1. in Soja ist ja auch Eisen drin, insofern haste mit dem Eis sogar was für die Gesundheit getan ^^
    mir wärs dafür aber noch zu kalt... *brrr*

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  2. Solche Ärzte sollte es überall geben. :)
    Meine Frauenärztin ist Vegetarierin. Ich kann sie aber noch nicht so einschätzen, da ich bisher erst einmal bei ihr war.

    Aber die restlichen Ärzte hier in dieser Stadt (die ich kennenlernen durfte) sind da ziemlich festgefahren. Ich vermeide es auch ehrlich gesagt zu erwähnen. Letztens war ich Blutspenden, zusammen mit meiner Mutter... und da man ja zuvor den HB-Wert gemessen bekommt und dieser perfekt war, hüpfte meine Mutter gleich auf und sagte ziemlich laut und unüberhörbar (ist so ein offenes Blutspendezentrum, ein riesiger Raum für alles): "Und das obwohl meine Tochter Veganerin ist!" - Ehrlich, mir ist das ansonsten ja gar nicht unangenehm wenn Jemand davon erfährt... aber da wäre ich am Liebsten im Boden versunken. Alle Leute, das gesamte Personal, die Leute die in der Warteecke saßen.. alle gafften mich an. ;D Ah!

    Gruß
    Erbse

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  3. @ Mausflaus
    Jiiiihaaaa :D

    @ Erbse
    Oh Gott, so auf dem Präsentierteller würde ich mich auch nicht wohlfühlen^^ Aber klingt so, als wäre deine Mutter ne coole Sau ;)
    Mein Vater setzt sich in letzter Zeit auch immer für mich ein, eigentlich ist das ja etwas schönes!

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  4. Mein Gynäkologe ist echt der Hammer.
    Der ist jedes Mal total begeistert, wenn ich vorbeikomme und fragt nach was ich so koche und wies mir so geht und erklärt wie vernünftig und anständig und so weiter er das alles findet. Bei einer Schwangerschaft solle ich vielleicht mal eine Blutuntersuchung in Erwögung ziehen, das würde er allerdings allen Schwangeren empfehlen und er habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Veggies (er meinte er kenne ein paar Veganer) hervorragende Blutwerte hätten, zumindest die, die das Stadium der Pubertät überschritten hätten...
    Er hat auch für mich sämtliche Arzneimittelfirmen durchtelefoniert um herauszubekommen, ob es eine "möglichst vegane" Pille gibt und mich telefonisch immer auf den neuesten Stand gebracht.
    Ich muss bald wieder hin, vielleicht back ich ihm nen Kuchen :D

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  5. Hehe, der ist ja cool! Die ganzen Ärzte sollen das mal ihren Patienten empfehlen!

    Btw, meine Pille ist auch nicht vegan und mir graut es auch davor zu wechseln, alle andren Sachen die ich bisher ausprobiert habe, katastrophal geendet... Gibt es denn mittlerweile wieder eine vegane Pille?

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  6. Vegan im Sinne von ohne Tierversuche nicht, allerdings verwendet laut Nachfrage meines Frauenarztes die Firma Jenapharm keine Gelatine mehr und stellt auf Pillen ohne Laktose um (ein paar haben sie wohl schon im Programm, zB die "Enriqa"). Dann hatte mein Gynäkologe noch den "Nuva-Ring" vorgeschlagen, der ist aber ziemliche Geschmackssache.
    Ansonsten gibt es im Ausland wohl "femulen", die kann man online bestellen, wie vegan die wirklich ist, weiß ich aber nicht.

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  7. Den Ringe hatte ich auch schon, den fand ich schrecklich! Ich komme nur mit der Belissima (ehemals Belara) zurecht, und ich glaube dabei bleibt es auch, ich will ungerne noch weiter herumexperimentieren :/

    Über Medikamente und so habe ich mich noch gar nicht so ausführlich informiert, das muss ich demnächst mal in Angriff nehmen.

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  8. @Mneme
    Ja, meine Mutter ist generell eher von der lockeren Sorte. :) Zum Glück.

    Über Verhütung habe ich mir vor einigen Monaten auch wieder Gedanken machen müssen. Ich hatte eine längere Pillenpause, weil ich zuvor viel experimentieren musste. Leider vertrage ich die wenigsten Pillen. Meine Veggie-Frauenärztin hat mir daher Implanon, also dieses Verhütungsstäbchen, empfohlen. Soweit ich das erforschen konnte, ist es an sich vegan... Tierversuche sind da natürlich wieder so eine Sache. - Im Moment nehme ich seit 3 Monaten die Pille Cerazette. Sie ist ohne Östrogen und hat die gleiche Wirkweise wie das Implanon. Bevor ich mir das einsetzen lasse, will ich erstmal wissen ob ich das überhaupt vertrage. Die Pille ist allerdings leider mit Laktose. Ich hoffe spätestens im Herbst dann das Implanon zu haben.

    Gruß
    Erbse

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  9. @Erbse
    Ich habe auch ein Implanon und werde mir wohl diesen Herbst mein Zweites einsetzen lassen (natürlich kommt das andere dann raus x'D) und bin total zufrieden :)
    Kann ich nur empfehlen :)

    Liebe Grüße
    Kathi

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  10. Oh, das klingt interessant!
    Ich nehme die Pille auch u.A. für meine Haut und für die Balance, ohne Pille bekomme ich entweder zwei bis dreimal im Monat meine Tage, oder die bleiben einfach zwei Monate aus und ich bin überhaupt nicht im Gleichgewicht. Aber vielleicht verschwinden dank meiner neuen Super-Ernährung diese Probleme auch voll alleine :)

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  11. Ich glaub ich muss auch mal wieder zur Blutuntersucheung, die letzte ist schon knapp 2 Jahre her... Aber Blutspenden wäre auch eine gute Idee, da erfährt man ja auch den HB-Wert; und man tut noch was Gutes... War bisher noch nie Blutspenden; im Krankenhaus wurde mir nämlich mal Blut abgenommen und mir war hinterher minutenlang schwarz vor Augen... Aber das ist jetzt auch schon über 10 Jahre her, hab es seitdem nicht mehr probiert.... Wird einem denn da viel abgenommen??

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  12. @ Angel
    Ja, es ist schon relativ viel. Ich war kürzlich das erste Mal spenden und es wurde festgestellt, dass ich leider ungeeignet bin. Ich habe ganz versteckte Rollvenen und die einzige die man fand war so winzig, dass sie sofort geplatzt ist. Man hat mir also nur ein winziges Röhrchen abgenommen, auf die Chance hin, zumindest meine Blutgruppe zu erfahren. Warte seitdem auf Post.
    War total geknickt, weil ich gerne Spender geworden wäre.
    Der HB-Wert wird vor der Blutspende durch einen winzigen Pieks in den Finger gemessen.

    Meine Eltern spenden seit vielen Jahren so oft es geht im Jahr und die berichten jedesmal wie gut es ihnen danach geht, weil das Blut erneuert wird etc. - Wenn du das Ganze aushälst und bei dir alles ok ist, spricht echt rein gar nichts gegen das Blutspenden. :) Ist für alle Beteiligten positiv.

    Liebe Grüße

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  13. @ Angel,
    wenn dir schwarz vor Augen wurde, kann es schon sein, dass du auch zu wenig Eisen hast/hattest. Zumindest ist das eine Möglichkeit, es gibt sicher noch sehr viele andere.

    Ich möchte auch gerne wieder Blutspenden gehen, aber mein Arzt hat damals vermutet, dass dadurch mein Eisenmangel erst richtig ausgelöst wurde, weil ich zu dem Zeitpunkt schon einen knappen Wert hatte war das vermutlich zu viel. Deswegen bin ich jetzt irgendwie vorsichtiger.

    Ehrlich gesagt, würde ich den HB Wert auch vor dem Spenden checken lassen, diese Finger- oder Ohrläppchenpieckser sind glaube ich nicht so zuverlässig. Gerade als junge Frau ist man für Eisenmangel ja anfällig. Und ich würde auch empfehlen, dass in einem Krankenhaus zu machen und nicht beim Roten Kreuz, die haben mich mehrmals zugelassen obwohl mein Arzt nachher meinte, ich hätte zu dem Zeitpunkt eigentlich eben wegen des HB Werts, zu niedrigen Gewichts und schwachen Blutdrucks gar nicht spenden sollen. Komischerweise habe ich aber die Blutabnahme selbst immer gut vertragen, obwohl ich auch finde, dass es schon recht viel ist.

    Achja, und wenn man sich hat piercen oder tätowieren lassen, muss man wegen Infektionsgefahr auch sechs Monate warten.

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  14. Hallo,

    das freut einen doch, zu hören, dass es pro-vegan eingestellte Ärzte gibt :-). Mein Hausarzt ist übrigens auch so ein Exemplar: Als ich beim letzten Mal die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung mit ihm besprochen habe, meinte er, dass alle Wert tiptop seien, was ja "kein Wunder sei bei meiner gesunden Ernährungsweise". Ich weiß nicht, ob ich mich mehr über seine Aussage oder mein gutes Ergebnis gefreut habe ;-). Ich achte bei Blutuntersuchungen übrigens nicht nur auf die Messung von Ferritin und der Ferritinsättigung, sondern lasse auch den B12-Status prüfen. Das finde ich noch wichtiger als die Eisengeschichte.

    Die Kirschbiene

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  15. Na, es scheint ja doch mehr solcher Ärzte zu geben, als ich bisher ngenommen hatte!

    Ehrlich gesagt würde mich mein B12 Spiegelauch interessieren, aber da ich ja noch nicht soo lange vegan lebe, wäre das vermutlich eh noch zu früh. Eisen ist hier nur so in großes Thema, weil das bei mir schon immer leicht bis stark problmatisch war, ist also nix neues ;)

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  16. Ich habe immer Probleme mit dem Eisenspiegel gehabt, seit ich vegan lebe, habe ich die aber nicht mehr (also schon als Kind, als ich noch Fleisch gegessen habe und auch während ich vegetarisch gelebt habe).
    Das führte mein Gyn ganz konkret auf drei Faktoren zurück:
    1. Während der Pubertät benötige man mehr Eisen, die sei nun aber schon vorbei und der Eisen-Spiegel hätte sich normalisiert
    2. Ich bin in meiner Kindheit schon überdurchschnittlich gewachsen, daher brauchte ich mehr Eisen, fällt auch weg
    3. Durch den hohen Anteil an Obst in meiner Nahrung (das ist ganz individuell zu bestimmen), nehme ich sehr viel Vitamin C auf, das unterstützt die Eisen-Aufnahme.

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  17. @Tisi: Ich bin einfach mal so frei und ergänze deine Aufzählung ;-):

    4. Der gleichzeitige Konsum von Milchprodukten hemmt die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung.

    Als ich noch vegetarisch gelebt habe, hatte ich stets Probleme mit einem zu niedrigen Eisenspiegel - ich habe immer sehr viele Milchprodukte konsumiert, könnte bei mir also hinkommen.

    @Mneme: Ich könnte mir vorstellen, dass sich dein Eisenspiegel durch die vegane Ernährung verbessert. Ich habe übrigens, glaube ich, nach ca. einem Jahr zum ersten Mal B12 bei mir prüfen lassen. Auch als Vegetarier (und als Omni ebenso) kann man einen zu niedrigen B12-Spiegel haben. Das ist also nicht nur ein typisches "Veganerding". Manche Menschen haben z.B. einen Mangel am "Intrinsic Factor" - das ist ein Protein, das im Körper für die Aufnahme von Vitamin B12 sorgt. Dieser Mangel kommt aber eher selten vor und hat, wie eben geschrieben, nichts mit der Ernährungsform zu tun.

    Supplementierst du B12 eigentlich? Und wenn ja, wie?

    Liebe Grüße!
    Die Kirschbiene

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  18. @ Kirschbiene
    Nee ich supplementiere (noch) nicht, ich esse eigentlich fast jeden Tag Alpro-Produkte, die haben ja zugesetztes B12.
    Ich meine auch irgendwo mal gelesen zu haben, dass prozentual sogar mehr Omnis B 12 Mangel haben, aber dadurch, dass sie sich nicht mit Ernährung auseinandersetzen dieses Problem gar nicht kennen. Es ist unter den heutigen Bedingungen für alle schwierig B 12 zu sich zu nehen, das ist wirklich nicht von der Hand zu weisen.

    @Tisi
    Das stimmt mich positiv für meine Zukunft. :)

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  19. Huhu!

    Ich habe mit dem Supplementieren von B12 auch erst später begonnen, also als ich schon ein Weilchen vegan war. Stimmt schon, wenn man vegan lebt, setzt man sich viel mit Ernährungsfragen auseinander - ich habe jedenfalls bisher kaum einen Omni erlebt, der sich Gedanken um B12, Eisen und Co machen würde. Doch wenn man vegan lebt, scheinen viele Mitmenschen geradezu zu erwarten, dass man Mangelerscheinungen bekommt ;-).

    Die Kirschbiene

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